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Viel Kraft, wenig Raum: Der neue Cooper SD ist typisch Mini

Frisch gebackenes Topmodell des Mini-Münchners mit 143 Diesel-PS im Test

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Haar, 24. Juni 2011 - Dass sich Dieselmotoren in Kleinwagen nur in den seltensten Fällen rentieren, weiß man. Ihre Domäne ist nicht die wöchentliche Autobahnfahrt von München nach Bremen, sie wuseln eher lieber durch die Städte. Und wer keine langen Strecken runterreißt, verbraucht zu wenig Sprit, als dass sich der Mehrpreis eines Selbstzünders rechtfertigen ließe. Aber Diesel fahren macht nicht nur wegen des günstigeren Sprits Spaß, sondern auch wegen des enormen Drehmoments und des gewaltigen Schwungs von unten heraus. Bei Mini war das stärkste Aggregat dieses Typs bisher der 112 PS starke Motor des Cooper D. Kürzlich setzten die Münchner eine Version mit 143 PS namens Mini Cooper SD obendrauf. Wir haben sie getestet.

Zweiliter-Diesel aus dem 118d
Der bisherige Topdiesel stammt aus dem BMW 116d, und auch der Motor des Cooper SD ist ein alter Bekannter: Es handelt sich um den Zweilitermotor aus dem 118d und 318d. Er bringt nicht weniger als 305 Newtonmeter, die von 1.750 bis 2.700 U/min zur Verfügung stehen. Der Vortrieb im Cooper SD ist so gewaltig, wie sich die Zahlen anhören. Schon ab 1.400 Touren geht es vorwärts. In der Stadt kann man bei Tempo 55 problemlos den fünften der sechs Gänge einlegen. Wenn nötig, lässt sich sogar aus dieser Lage noch sacht beschleunigen, und zwar ohne Knurren oder Dröhnen des Motors. Wer sich was Gutes gönnen will, dreht höher und kommt dann viel schneller voran, als es dem Blutdruck gut tut.

4,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer
Zu den Naturtalenten eines Diesels zählt natürlich der Verbrauch. Beim Cooper SD stehen gerade mal 4,3 Liter pro 100 Kilometer im Datenblatt. Damit liegt der Mini auch unter Seinesgleichen gut: Der ähnlich motorisierte Seat Ibiza SC 2.0 TDI FR braucht 4,6 Liter, ein Opel Corsa mit 130-PS-Diesel 4,5 Liter. Dass unser Testverbrauch mit 6,4 Liter höher lag, tut nichts zur Sache - das ist bei fast allen Autos so. Beim Spritsparen helfen dem Mini ein Start-Stopp-System, eine Bremsenergierückgewinnung und eine Schaltpunktanzeige.

Super Fahrwerk
Abgesehen vom Antrieb ist unser Mini Cooper SD ein typischer Mini: Das Fahrwerk mit der aufwendigen Mehrlenkerachse ist über jeden Zweifel erhaben. Es ist wie gemacht für kurvige Landstraßen, wo sich der Mini kaum seitwärts neigt. Auf den vielerorts reparaturbedürftigen Straßen in der Stadt und auf langen Autobahnetappen stört manchmal seine Härte. Zur sportlichen Charakteristik passt die direkte Lenkung. Wenn man schnelle Slaloms fährt, hat sie deutliche Vorteile. Aber auch Nachteile gibt es, etwa wenn wegen einer engen Baustelle abweichungsloses Geradeausfahren angesagt ist. Nicht nur hier fällt auf, dass unser Mini mit seinen 195er-Reifen Rillen im Fahrbahnbelag willig nachfährt.

Wenig Raum im Fond
Die Sportsitze halten die Frontpassagiere auch bei stürmischer Fahrt gut fest. Auf den Fondsitzen des Dreitürers aber haben Erwachsene nichts verloren - es ist einfach zu wenig Platz für die Beine. Auch der Kofferraum des Mini ist auf die kinderlose Klientel ausgerichtet: 160 bis 680 Liter sind zu wenig für eine Schräghecklimousine mit 3,72 Meter Länge. All das ist typisch Mini. Das gilt auch für den nicht gerade niedrigen Preis. Für 24.650 Euro erhält man immerhin eine ordentliche Ausstattung inklusive CD-Radio, Klimaanlage und Alufelgen.

Kaum Konkurrenz
Viel Konkurrenz hat der Mini Cooper SD derzeit nicht. Wenn man nach den Daten geht, wäre ein Seat Ibiza SC 2.0 TDI FR mit 143-PS-Diesel eine Alternative - für 20.640 Euro. Beim Motor kann dieses Auto mithalten, in puncto Innenraum ist es sogar überlegen. Aber für die Kundschaft zählen das bessere Fahrwerk des Mini und sein hohes Prestige mehr. Ähnlich wie beim Seat steht es beim Opel Corsa 1.7 CDTI mit 130 PS. Audi A1 und VW Polo sind eher satisfaktionsfähig, doch hört die Dieselpalette hier schon bei 105 PS auf.

Gesamtwertung
Als typischer Mini hat auch die neueste Version Cooper SD einen guten Motor und ein super Fahrwerk, eine direkte Lenkung und andere sportliche Attribute. Alltagstauglichkeit - beweisbar durch fünf Türen, viel Platz im Fond oder einen praktischen Kofferraum - ist seine Sache nicht. Mit dem starken Diesel hat der Mini derzeit kaum Konkurrenz. Klar, ein ähnlich motorisierter Seat Ibiza ist günstiger, aber das dürfte Mini-Käufer nicht irritieren. Die wissen, was sie an dem kleinen edlen Stück haben, nämlich einen charaktervollen Sportler mit charakteristischen Schwächen. Oder anders gesagt: viel Kraft, wenig Raum.

Modell Daten Mini Cooper SD
Motor
Bauart Turbodiesel
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Frontantrieb
Getriebe Schaltung
Gänge 6
Hubraum 1.995 cm³
Leistung 105 kW bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 305 Nm bei 1.750- 2.700 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn belüftete Scheiben, 280 mm
Bremsen hinten Scheiben, 259 mm
Lenkung elektromechanische Servolenkung
Radaufhängung vorn McPherson- Achse mit Bremsnickausgleich, Stabilisator
Radaufhängung hinten Mehrlenkerachse, Stabilisator
Räder vorn Räder 6,5J × 16 LM mit Reifen 195/55 R16 87V
Räder hinten wie vorn
Spurweite vorn 1.459 mm
Spurweite hinten 1.467 mm
Wendekreis 10,7 m
Maße
Länge 3.723 mm
Breite 1.683 mm
Höhe 1.407 mm
Radstand 2.467 mm
Leergewicht 1.150 kg
max. Zuladung 450 kg
Dachlast 75 kg
Kofferraumvolumen 160 l
Tank 40 l
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 215 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 8,1 s
Verbrauch gesamt 4,3 l/100 km
Verbrauch innerorts 5,1 l/100 km
Verbrauch außerorts 3,9 l/100 km
CO2-Emission 114 g/km
Schadstoffklasse Euro 5
Kosten
Haftpflicht Klasse 15
Teilkasko Klasse 22
Vollkasko Klasse 20

Stand: Juni 2011


Modell Mini Cooper SD
Grundpreis 24.650 €
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
Automatikgetriebe 1.540 €
Navigationssystem 1.950 €
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. Schiebedach 980 €
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaanlage Serie
Klimaautomatik 330 €
Kopfairbag hinten Serie
Kopfairbag vorne Serie
Kurvenlicht 320 €
Lederausstattung 1.440 €
Leichtmetallfelgen Serie (16 Zoll)
Metalliclackierung 450 €
MP3-Radio Serie
Nebelscheinwerfer 150 €
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie (Fahrer)
Tempomat 250 € (incl. Multifunktionslenkrad)
Xenonlicht 690 €
Zentralverriegelung Serie
Start-Stopp-System Serie
Schaltpunktanzeige Serie
Sportsitze Serie
geteilt umklappbare Rücksitze Serie
Start-Stopp-Knopf Serie
Bordcomputer 150 €
schlüsselloser Zugang und Start 520 €
Parkpiepser hinten 350 €
Licht- und Scheibenwischerautomatik 120 €
Sitzheizung vorne 290 €
Sport-Button 130 €

Stand: Juni 2011


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