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Wer bietet mehr Freiluft-Fahrspaß?

Mini Cabrio und Mini Roadster im Vergleich

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München, 16. August 2013 - Mein erstes Auto war und ist ein Mini, ein Classic Mini aus dem Jahr 1990. Den neu aufgelegten Minis von BMW stehe ich immer schon etwas distanziert gegenüber. Aber man muss jedem Auto eine Chance geben, daher nutze ich die Gelegenheit und nehme das Angebot an, von Hamburg nach Sylt zunächst im Mini Cooper Cabrio und dann im Mini Roadster John Cooper Works zu fahren.

Die Fahrt beginnt
In Hamburg Hafen City mit dem 122 PS starken Mini Cooper Cabrio gestartet, geht es erstmal längere Zeit durch die Stadt. Entgegen meiner anfänglichen Skepsis macht diese Fahrt mit kleinen Ampelsprints richtig Spaß. Als sich endlich das Ortsende-Schild ankündigt, trete ich beherzt auf das Gaspedal. Von null auf 100 geht es in 9,8 Sekunden. Die Beschleunigung ist durchaus sportlich, wenn man im richtigen Moment rauf- oder runterschaltet, denn im unteren Drehzahlbereich ist der 1,6-Liter-Turbo etwas schwach auf der Brust. Das Fahrwerk ist recht straff, genau das Richtige, um den kurvigen Landstraßen Richtung Sylt zu folgen.

Rock´n´Roll pur
Nicht unerwähnt bleiben darf der Sportknopf neben dem Schaltknauf. Betätigt man diesen, spricht das Gaspedal spontaner an und eine weitaus direktere Lenkung lässt das sportliche Fahrgefühl noch einmal deutlich steigern. Schnelle Kurvenfahrten lassen sich so perfekt kontrollieren. Begleitet von Rock´n´Roll-Musik aus den Lautsprechern und dem warmen Sommerwind, geht es flott Richtung Meer. 

Der Wechsel
Bei der Überquerung des Nord-Ostsee-Kanals mit der Fähre steige ich in den Mini John Cooper Works Roadster um. Im ersten Moment ist das Sitzgefühl bei offenem Verdeck nahezu identisch: Man sitzt tief wie in einem Go-Kart und das Cockpit mit großem Mitteltacho unterscheidet sich auch sonst nur durch kleine Details vom Cabrio. Einen deutlicheren Unterschied nimmt man beim Fahren wahr. Der Roadster hat eine niedrigere und flacher stehende Windschutzscheibe, daher bekommt man bei offenem Verdeck mehr Luftzug ab, was das Cabriofeeling verstärkt.

Geht es noch sportlicher?
Weiter geht es die restlichen 100 Kilometer Richtung Sylt. Das passend harte Fahrwerk im Roadster lässt ebenfalls problemlos schnellere Kurvenfahrten zu, die Sitze geben den entsprechenden Seitenhalt. Das Fahrgefühl im Roadster ist im direkten Vergleich zum Cabrio noch mal um einiges sportlicher. Dafür verantwortlich ist nicht nur das härtere Fahrwerk. Vor allem auch die stärker geneigten A-Säulen und die oben erwähnte niedrigere Scheibe gibt einem das Gefühl, in einem windschnittigeren Auto zu sitzen. In der Tat ist der Roadster um mehr als 20 Millimeter niedriger als das Cabrio. Ein breites Grinsen beim Fahren mit dem 211 PS starken Roadster kann ich mir nicht verkneifen. Immerhin erreicht der Zweisitzer in 6,5 Sekunden die 100 km/h und fährt knapp 40 km/h schneller als das Cabrio, nämlich 237 km/h. Als wäre das so nicht schon gut genug, entdecke ich an der gleichen Stelle wie beim Cabrio einen Button mit der Aufschrift "Sport". Dieser Knopf löst nicht nur eine noch direktere Lenkung aus, auch der Sound aus der Zwei-Rohr-Sportauspuffanlage wird lauter und kerniger. Der Unterschied zwischen normalem und Sportmodus ist beim Roadster allerdings geringer spürbar als beim Cabrio. Ebenfalls erwähnenswert ist der optisch schön passende Spoiler am Heck, welcher sich per Knopfdruck ausfahren lässt. Er fährt aber in jedem Fall ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h selbsttätig aus und erst ab einer Geschwindigkeit von unter 60 km/h wieder ein.

Der Blick nach innen
Vom Festland nach Sylt gelangen die Minis mit dem Autozug. Während der Überfahrt bleibt mir genug Zeit, mich mit dem Innenraum des Roadsters zu beschäftigen. Das Cockpit ist schön verarbeitet und farblich in den Farben schwarz und rot gehalten. Vom Cabrio bekannt und auch beim Roadster gegen Aufpreis zu haben: Der "Always Open Timer", welcher neben dem Drehzahlmesser anzeigt, wie viele Stunden man den Mini seit Motorstart schon oben ohne bewegt hat. Im Display des Drehzahlmessers selbst sieht man die Gesamtzeit. Eine Funktion, die motivieren soll, möglichst oft an der frischen Luft zu schnuppern.

Von Mitfahrern und Stauraum
Das Platzangebot beim Roadster ist nicht nur für kleinere Menschen ausreichend, auch große Leute dürfen sich über viel Kopffreiheit (bei geschlossenem Verdeck) freuen. Durch die nicht vorhandene Rücksitzbank hat man neben viel Beinfreiheit auch ausreichend Platz im Kofferraum, nämlich 240 Liter. Dagegen schaut das Cabrio alt aus: Hier sind es nur 125 Liter bei offenem und 170 Liter bei geschlossenem Verdeck. Immerhin sind es bei umgeklappter Rückbank 660 Liter. Der Punkt für das komfortablere Öffnen des Daches geht an das Cabrio: Während man beim Roadster entweder manuell oder optional halbautomatisch (Ent- und Verriegeln muss händisch übernommen werden, der Rest läuft per Knopfdruck) das Verdeck öffnen und schließen kann, hat man beim Cabrio ein vollautomatisches Dach. Zudem können sich im Cabrio, je nach Größe des Fahrers und Beifahrers, noch zwei weitere Passagiere über Frischluft-Feeling freuen.

Spiel, Spaß und Spannung
Durchaus erwähnenswert ist das "Connected System", welches sich auf Wunsch in jeden Mini integrieren lässt. Neben Navigationssystem und anderen Standard-Funktionen hat man hier die Möglichkeit, verschiedene Apps über sein iPhone ins Fahrzeug zu laden. So kann man sich zum Beispiel mit der App "Driving Excitement Analyser" den eigenen Fahrstil bewerten lassen. Der Fahrer kann beim Beschleunigen, Schalten, Lenken und Bremsen Punkte für sportliches und zugleich sicheres Fahren sammeln. Sicherlich nicht unbedingt nötig, aber dennoch recht amüsant.

Wider Erwarten
In Westerland angekommen, haben wir nur noch eine fünfminütige Autofahrt vor uns, was mich dann tatsächlich etwas wehmütig werden lässt: Der Roadster John Cooper Works und auch das Cooper Cabrio bieten sehr viel Fahrfreude. Auch das Gokart-Feeling, wie ich es eigentlich nur von meinem Classic Mini gewohnt bin, kommt definitiv nicht zu kurz. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Cabrio etwas alltagstauglicher ist und der starke Roadster dagegen vor allem als reines Spaßmobil punktet. Preislich gibt es das Mini Cooper Cabrio ab 23.650 Euro, den Roadster in der Topmotorisierung John Cooper Works ab 31.900 Euro. In vergleichbarer Motorisierung zum Cooper Cabrio sind es sogar nur 22.600 Euro.

 


 

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