Citroën reanimiert den C6 für China
Peking, 26. April 2016 - Nein, eine klassenlose Gesellschaft hat auch das kommunistisch regierte China noch nicht hingekriegt. Deshalb darf es auch dort Limousinen für die Oberklasse geben. Die fährt hauptsächlich die rote Aristokratie, die Führungskader aus Partei, Staat und Wirtschaft. Anlässlich der Auto China 2016 (29. April bis 4. Mai) in Peking zeigt Citroën nun eine neue Version des C6, die Ende 2016 in China auf den Markt kommen soll.
Fast fünf Meter lang
Die 4,98 Meter lange Stufenhecklimousine stammt aus dem Joint-Venture mit DongFeng und wird in Wuhan produziert. Das neue Flaggschiff wird von Citroën ins D-Segment eingeordnet, also in die obere Mittelklasse. Es bietet mit einem Radstand von 2,90 Metern besonders viel Platz. Wichtig sind dem Hersteller neben dem Raumangebot die hochwertigen Materialien und "nützliche Technologien für den Alltag".
Details aus dem C4 Cactus
Der Fahrer guckt auf ein 12 Zoll großes Instrumentendisplay mit großem Digitaltacho. In der Mitte des Armaturenbretts gibt es zusätzlich einen 8,0-Zoll-Touchscreen. Eine breite Mittelkonsole trennt Fahrer und Beifahrer, eine ähnliche Konsole lässt sich hinten zwischen die beiden Fondpassagiere klappen. Die Sitze sind mit Nappaleder bezogen, dazu gibt es Dekorelemente auf der Mittelkonsole aus Holz oder aus gebürstetem Aluminium. Einige Details, wie die als Schlaufen ausgeführten Türzuzieher oder das an einen Koffer-Spanngurt erinnernde Designelement vor dem Beifahrer, erinnern an den C4 Cactus. Eine Vierzonen-Klimaautomatik sowie belüftete Sitze mit Massagefunktion auf allen vier - nicht fünf - Plätzen sorgen für Komfort. Das Panorama-Schiebedach besteht aus zwei Teilen, von denen sich nur der vordere öffnen lässt.
Assistenten wie in Europa
Zum Technikangebot gehören eine Verkehrsschild-Erkennung, ein Abstandstempomat mit Stopp-Funktion, ein Anti-Kollisionssystem, ein 360-Grad-Kamerasystem und mehr. Zu den Motoren sagt Citroën nichts. Auch ob das Auto später nach Europa kommen soll, wird offen gelassen. Hierzulande lief der alte C6 Ende 2012 ersatzlos aus - wie zwei Jahre zuvor schon der 607 von Konzernpartner Peugeot. Der Grund für die Einstellung war mangelnde Nachfrage: Das Modell verkaufte sich in seinem letzten Jahr gerade 134 Mal in Deutschland, im Jahr zuvor waren es sogar nur 69 Stück. In Anbetracht dieser Zahlen dürfte sich Citroën zweimal überlegen, ob ein C6 in Deutschland Sinn ergibt.