Einzelstück Ferrari 458 MM Speciale
Maranello, 1. Juni 2016 - Es ist ja jetzt nicht unbedingt so, als würde der Ferrari 458 Speciale von Haus aus an ausgeprägter Gewöhnlichkeit leiden. Er ist die Hardcore-Variante eines der wunderbarsten Sportwagen, die es je gegeben hat. Er verfügt über 605 PS und eine Rekord-Literleistung von 135 PS, die er aus dem allerletzten V8-Sauger quetscht, den es bei Ferrari (vermutlich bis in alle Ewigkeit) gegeben hat. Wie dem auch sei, für manche Menschen scheint auch ein 458 Speciale durchaus noch ein bisschen mehr "speciale" zu vertragen. In diesem Fall kann der monetär hoffentlich gut ausgestattete Kunde bei den Herren von Ferrari Special Projects vorstellig werden und sich im sogenannten "One-off-Programm" den Ferrari seiner (und nur seiner) Träume erbauen lassen. Genau das hat ein "enthusiastischer" britischer Ferrari-Eigner jetzt getan. In der Folge kann er hoffentlich ruhiger schlafen, weil sein 458 Speciale nun nicht mehr so aussieht wie all die anderen.
Scheibe wie aus einem Guss
Die Erfüllung des Briten-Traums hört übrigens auf den Namen Ferrari 458 MM Speciale. Die komplette Technik - inklusive des prächtigen Ausnahme-Aggregats - wurde unverändert vom "normalen" 458 Speciale übernommen. Optisch und aerodynamisch gibt es jedoch einige signifikante Änderungen. Verantwortlich für die neuen Kurven zeichnet das hauseigene Ferrari Design Center. Das Ziel für den MM waren eine noch sportlichere, aggressivere Linie und Glasflächen mit einer Art Visor-Effekt, wie man das von einem Helm kennt. Dafür färbte man die A-Säulen ,ähnlich wie beim Ferrari GTO von 1984, schwarz ein. Front- und Seitenscheiben wirken nun wie aus einem Guss. Dadurch erscheint auch die Dachlinie etwas tiefer. Lackiert wurde der Spezial-Speciale in Bianco Italia mit sehr italienischen Streifen, die sich über das komplette Fahrzeug ziehen.
Handgemachter Karosserie-Feinschliff
Den größten Wow-Effekt erzielen aber zweifelsfrei die neuen Karosserieteile, die von Hand aus Aluminium und Kohlefaser hergestellt wurden. Es handelt sich dabei um opulentere Schürzen an Front und Heck, neue seitliche Lufteinlässe sowie einen kleinen Heckspoiler. Außerdem rollt der MM auf neuen Rädern. Vorne schmiegt sich die neugeformte Karosse um steiler geneigte und näher zusammenliegende Kühler, die Lufteinlässe an den Flanken versorgen den Motor mit zusätzlicher Kühlluft und der neue Bürzel auf dem Heckdeckel sorgt für eine gleichmäßigere Balance des Abtriebs. Der Innenraum des 458 MM Speciale wurde um ein optimiertes Audiosystem und eine Lederausstattung im sehr verführerisch klingenden Farbton "Cioccolato" erweitert.
Daten und Preise streng geheim
Ob sich durch die Special-Projects-Maßnahmen auch irgendwas an der Leistung getan hat, ist nicht überliefert. Die Daten des 458 Speciale sind aber auch so relativ eindrucksvoll. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert 3,0 Sekunden, von 0 auf 200 km/h vergehen 9,1 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt annähernd 330 km/h. Auch in puncto Preis herrscht übrigens absolutes Stillschweigen. Natürlich würde uns brennend interessieren, was man für ein Ferrari-Einzelstück so berappen muss, aber wahrscheinlich ist es für den eigenen Seelenfrieden besser, wenn man es nicht weiß. So bleibt ein wundervoller Umbau eines wundervollen Sportwagens. Und ein vermutlich überaus glücklicher Eigentümer.