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Nissan Qashqai (2021): Der neue e-Power-Antrieb liefert 190 PS

Außerdem gibt es den 1.3 DIG-T mit 140 oder 158 PS, aber keinen Diesel mehr

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In diesem Jahr startet die dritte Generation des Nissan Qashqai. Nach und nach veröffentlicht der Hersteller immer mehr Informationen zu dem Kompakt-SUV. Nach ersten Infos zur Technik im November und Bildern vom Cockpit im Dezember folgen nun detailliertere Angaben zu den Antrieben, insbesondere zu dem e-Power-System, das im Qashqai Europapremiere feiert.

Bereits bekannt war, dass es den neuen Qashqai nicht mehr mit Diesel geben wird. Der 1.3 DIG-T dagegen wird weiter in zwei PS-Stufen angeboten. Ein komplett neuer Antrieb ist dagegen das e-Power-System. Hier sehen Sie die drei Motorisierungen mit Getrieben und Antriebstyp im Überblick:

 GetriebeDrehmomentAntrieb1.3 DIG-T Mildhybrid 140 PSSechsgang-Schaltung240 Nm2WD1.3 DIG-T Mildhybrid 158 PSSechsgang-Schaltung260 Nm2WD1.3 DIG-T Mildhybrid 158 PSXtronic (CVT)270 Nm2WD1.3 DIG-T Mildhybrid 158 PSXtronic (CVT)270 Nm4WD1.5 DIG-T e-Power 140 PSk.A.330 Nm2WD

 

Neuer e-Power-Antrieb mit stolzen 190 PS 

Das bereits 2016 vorgestellte e-Power-System wird in Japan unter anderem im Note eingesetzt. Mit 1,2-Liter-Benziner und E-Motor kommt dieser jedoch nur auf 108 PS Systemleistung. Dagegen stellt der e-Power-Antrieb im Qashqai stolze 190 PS und 330 Newtonmeter bereit.

Als Verbrenner kommt hier ein 1.5 DIG-T mit 157 PS zum Einsatz, der einen Stromgenerator antreibt und so Energie für den Elektromotor liefert. Dieser würde mit stattlichen 140 kW auch einem reinen Elektroauto keine Schande machen. Schnelle Rechner haben erkannt: Die Gesamtleistung ist genauso groß wie die Maximalleistung des Elektromotors. Das ergibt Sinn, denn der Qashqai 1.5 DIG-T e-Power wird auch ausschließlich elektrisch angetrieben, der Verbrenner liefert nur Strom zu.

Der Vorteil dieses Range-Extender-Prinzips (man kann auch sagen: des seriellen Hybridantriebs) ist, dass der Benziner immer in seinem optimalen Drehzahlbereich laufen kann. Als Vorteil nennt Nissan auch das prompte Ansprechverhalten, das an Elektroautos erinnern soll. Ein Nachteil des Konzepts ist, dass mehr Energieumwandlungen nötig sind als bei einem Parallelhybrid, bei dem die Räder auch direkt vom Verbrenner angetrieben werden können. Außerdem dürfte die Maximalleistung nur so lange zur Verfügung stehen, bis die Batterie keinen Saft mehr hat, danach werden wohl nur noch die 158 PS des Verbrenners bereitstehen.

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Das e-Power-System bietet drei Fahrmodi:

  • Standard: Gute Beschleunigung, Rekuperation ähnlich wie bei der Motorbremse eines konventionellen Benziners
  • Sport: Bessere Beschleunigung und Elastizität durch verkürzte Motor-Abschaltzeiten 
  • Eco: Maximale Spritersparnis, bei gleichbleibenden Geschwindigkeiten können die Coasting-Phasen ideal genutzt werden

In allen drei Modi kann zusätzlich der B-Modus aktiviert werden, mit dem die Rekuperation verstärkt wird. Damit soll der Qashqai auch ohne Einsatz des Bremspedals kräftig verzögern. Das nennt man normalerweise One-Pedal-Feeling oder One-Pedal-Driving, der Nissan-Begriff dafür heißt "e-Pedal"; das System ist vom Nissan Leaf bekannt. Für Parkmanöver wurde der e-Pedal-Modus leicht modifiziert, indem ein Kriechgang hinzugefügt wurde. So muss in diesem Fall zum Anhalten das Bremspedal betätigt werden.

Der aktuelle Energiefluss wird auf einem 12-Zoll-TFT-Display ausgewiesen. Offen bleibt für uns die Frage, ob es sich dabei um den Touchscreen oder um das Instrumentendisplay handelt, denn beide scheinen recht groß zu sein:

In Japan wurde das e-Power-System im Note und Serena eingeführt; dort entfallen rund 70 Prozent der Note-Verkäufe und etwa 50 Prozent des Serena-Absatzes darauf. Auch der neue Nissan Kicks ist mit e-Power ausgestattet.

1.3 DIG-T nun mit 12-Volt-Mildhybrid

Den 1.3 DIG-T gibt es schon seit 2018 im Nissan Qashqai, er wurde jedoch überarbeitet, um die seit Jahresbeginn geltende, "finale" Euro-6d-Norm zu erfüllen. Wie bisher gibt es zwei Leistungsstufen, die nun 140 und 158 PS (statt 140 und 160 PS) bieten. Die Sechsgang-Schaltung soll nun schneller arbeiten und ein sportlicheres Schaltgefühl bieten, die neue CVT-Automatik namens Xtronic soll zu weniger Verbrauch und einem natürlicheren Beschleunigungsgefühl führen.

Anders als bisher werden beide Motoren mit einem 12-Volt-Mildhybrid-System kombiniert. Allgemein ist 12-Volt-Technik günstiger als 48-Volt-Technik, bietet aber auch weniger Potenzial beim Spritsparen und beim Boosten. Der System im Qashqai firmiert unter dem Namen ALiS (Advanced Lithium-ion System). Es erhöht das Fahrzeuggewicht nur um 22 Kilo und soll für vier Gramm CO2 pro Kilometer weniger CO2 sorgen.

Das Start-Stopp-System schaltet den Motor beim Ausrollen schon beim Unterschreiten von 18 km/h ab - jedoch nur, wenn die Bremse betätigt wird. Während der Verbrenner sich ausruht, wird die Bordelektronik aus dem Lithium-Ionen-Akku gespeist. Beim Beschleunigen stellt das System zwischen 20 und 110 km/h für bis zu 20 Sekunden sechs 6 Nm zusätzliches Drehmoment bereit (Boosten).

Allradantrieb gab es bisher im Qashqai nur beim (jetzt abgeschafften) Diesel, dort aber serienmäßig. Künftig gibt es ihn optional für die 158-PS-Version mit Xtronic. Das neue Allradsystem soll intuitiver und intelligenter sein. Er lässt sich mit fünf Fahrmodi - Standard, Eco, Sport, Schnee und Off-Road - an die äußeren Bedingungen anpassen. Die Zeit bis zum Eingreifen der Hinterachse bei Schlupf wurde um den Faktor fünf auf etwa 0,2 Sekunden reduziert.

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