Abstrakte Looks treffen auf 280 PS und ... Frontantrieb. Na, schon N-fiziert?
Geben Sie es zu, Sie haben völlig vergessen, dass heute der Hyundai N Day ist! 27. April Leute, das kann man sich ja wohl merken. Na gut, es ist der allererste N Day, deswegen wollen wir mal nicht so sein. Freuen wir uns also lieber über Hyundais neues Fest des bezahlbaren Performance-Automobils. Und darüber, dass sie uns gerade noch eins von der Sorte geschenkt haben.
Sagen Sie Hallo zum neuen Hyundai Kona N. Jawohl, nach unzähligen Spekulationen und Erlkönigbildern ist das schrille, schnelle Mini-Sport-SUV endlich hier. Und wie es sich für ein richtiges SUV gehört, verfügt der Kona N über ... ähm ... Vorderradantrieb.
Das liegt vermutlich daran, dass er sich in weiten Teilen aus dem Komponenten-Regal des hervorragenden i30 N bedient. Wie der Hot Hatch nutzt also auch Hyundais selbsternanntes "Hot SUV" einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 280 PS und 392 Nm. Ebenfalls dabei: Ein elektronisches Vorderachs-Sperrdifferenzial, damit die ganze Power auch vernünftig in Vortrieb umgesetzt werden kann.
Gar nicht so kleiner und ziemlich feiner Unterschied: Der Kona N kommt serienmäßig mit 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Den 6-Gang-Handschalter wird es hier gar nicht geben. Auch wenn der erhoffte Allrad fehlt, kommt der Performance-Kona sehr ordentlich aus dem Quark. Die 0-100 km/h sind laut Herstellerangabe in 5,5 Sekunden erledigt. Maximal sind 240 km/h drin.
Klar, der allradelnde Hauptkonkurrent VW T-Roc R ist über eine halbe Sekunde schneller, dafür ist der heiße Kona mit 1.510 Kilo gut 70 Kilo leichter und mit einem Grundpreis von 37.750 Euro beinahe 10.000 Euro günstiger. Ausstattungsbereinigt dürfte das Delta noch wesentlich größer ausfallen.
Die Koreaner versichern uns, dass der N die nötige Menge an SUV-heit aufrecht erhält. Die Bodenfreiheit ist die gleiche wie bei den herkömmlichen Konas, zudem gibt es eine Auswahl an Offroad-Fahrmodi.
Diese arbeiten unabhängig von den bekannten N Driving Modes, mit denen sich die Schärfe der Gasannahme, des Fahrwerks oder der Auspuffnote variieren lässt. Letztere dürfte, wenn die bisherigen N-Modelle als Referenz dienten, wieder richtig auf die Zwölf geben.
Die Doppelkupplung wiederum kriegt ihr eigenes Arsenal ein Einstellungsmöglichkeiten. Dazu zählen eine Launch Control und die etwas arg plakativ getaufte "Grin Shift"-Funktion, die im Prinzip ein Überhol-Knopf ist, wie man ihn von Porsches Sport Response-Taste kennt.
Er maximiert die Leistung des Motors und des Doppelkupplungsgetriebes für 20 Sekunden. Nach dem Aktivieren der speziellen Taste am Lenkrad schaltet die Elektronik in den Gang, der in der Fahrsituation die maximale Beschleunigung ermöglicht. Ein Countdown in der Instrumententafel zeigt die verbleibenden Sekunden für den Einsatz an, und wenn der erzeugte Boost zu Ende ist, muss der Fahrer mindestens 40 Sekunden warten, bis er die Funktion ein weiteres Mal einsetzen kann.
Sie können sogar auswählen, ob das Auto losrollen soll oder nicht, wenn Sie den Fuß von der Bremse nehmen. Außerdem verspricht Hyundai, dass das Getriebe, die Gänge hält, wenn man selber schaltet und in den Drehzahlbegrenzer kommt.
Wie viele Kona N tatsächlich auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs sein werden, bleibt abzuwarten. Allerdings scheint das Auto gut dafür gerüstet. Unter anderem mit einem "Performance Driving Data System", das Ihre Rennstrecken-Bemühungen aufzeichnet und ihnen schonungslos aufzeigt, wo noch Luft nach oben ist. Die bekannte Armada an Sicherheitssystemen ist auch beim Kona N an Bord.
Innen setzt sich das Sportmodell durch knackiger geschnittene Sitze und ein spezielles Sportlenkrad ab. Die Screens für die digitalen Instrumente und das Infotainment messen je 10,25 Zoll. Dazu gibt es ein sogenanntes Performance Head-up-Display, das Dinge wie Drehzahl, Gang und Schaltempfehlungen anzeigt.
Äußerlich erkennen Sie den N unter den Konas an geschmiedeten 19-Zöllern, in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern und Radläufen, einem fetten Heckdiffusor, einem speziellen Grill und roten Streifen an Schürzen und Seitenschwellern.
Hyundai möchte ähnliche Verkaufszahlen erreichen wie beim sehr erfolgreichen i30 N. Das wären gut 11.000 Einheiten im Jahr. Anders als der i30 ist der Kona N jedoch eine globale Angelegenheit, er kommt also auch nach Nordamerika, das als einer der Hauptmärkte für den Performance-Crossover gilt. Ab Sommer 2021 steht der Kona N beim Händler.