Mehr Mildhybrid, weniger Diesel, etwas Active ... und die Preise
Das kommt überraschend, wenngleich auch nicht wirklich: Ford verpasst nach dem Fiesta auch seinem anderen Volumenmodell ein großes Facelift. Der Focus wird gut vier Jahre nach seinem Debüt umfangreich modellgepflegt. Nicht verkehrt, schließlich hat Opel erst kürzlich seinen neuen Astra vorgestellt. Im Gegensatz zu diesem verzichtet der Focus aber auf Plug-in-Hybride oder eine rein elektrische Variante.
Der neue Ford Focus ist in den Ausstattungsversionen Cool & Connect, Titanium, Active und ST-Line verfügbar, wobei für den Titanium, für die Crossover-Variante Active sowie für die ST-Line jeweils noch die Upgrades "X" und "Vignale" lieferbar sind. Klingt übersichtlich, um es etwas ironisch zu sagen.
Der Einstiegspreis beträgt 22.450 Euro für die Limousine beziehungsweise 23.650 Euro für den Turnier (jeweils Benziner mit 100 PS, Ausstattungsversion Cool & Connect). Hier das bisherige Modell (links) und das Facelift im Schiebe-Vergleich:
Jede Ausstattungslinie des neuen Ford Focus profitiert nun von speziellen Design-Elementen, die ihr laut Hersteller innerhalb der Baureihe eine eigene Persönlichkeit verleihen. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal dient dabei der Kühlergrill. Die Einstiegsversion Cool & Connect erhält zum Beispiel einen breiten, chrom-eingefassten Kühlergrill sowie seitliche Lufteinlässe, die aufwärts ausgerichtet sind und vom unteren Kühlergrill ausgehen. Der Focus Titanium hebt sich hiervon durch Querstreben im oberen Kühlergrill ab, die eine chromatierte Heißprägung aufweisen.
Die optische Gestaltung der ST-Line lehnt sich am Spitzensportler ST an und setzt auf einen individuell proportionierten oberen Kühlergrill in Trapezform, der einen schwarzen Wabeneinsatz erhält. Er wird von breiteren seitlichen Lufteinlässen und einem tieferen unteren Kühlergrill flankiert. Hinzu kommen seitliche Schweller-Verkleidungen sowie ein markantes Diffusor-Element.
Dass er die Modellvariante ist, die sich gerne auch mal die Reifen schmutzig macht, stellt der Active mit seinem robusten Crossover-Design klar. Massiver ausgeführte Vertikalstreben zeichnen seinen oberen Kühlergrill aus, während der untere eine größere räumliche Tiefe aufweist. Die seitlichen Belüftungsöffnungen fallen etwas breiter aus und unterstreichen damit die optische Wirkung des Fahrwerks mit erhöhter Bodenfreiheit. Dunkle Schutzelemente für die Karosserie runden den markanten Auftritt ab.
"Vignale" beinhaltet exklusive Features und Innenraum-Materialien, die insbesondere durch satinierte Oberflächen und Chrom-Elemente ein Premium-Ambiente kreieren sollen. Hinzu kommen eigens gestaltete Leichtmetallräder.
Blicken wir auf das Angebot an Motor-Getriebe-Varianten für den überarbeiteten Ford Focus. Wichtigste Neuheit dabei: Der Focus EcoBoost Hybrid (MHEV - 48-Volt-Mild Hybrid-Technologie) steht nun auch mit einem 7-Gang-Ford PowerShift-Automatikgetriebe zur Wahl, und zwar für beide Leistungsstufen (mit 92 kW (125 PS) und mit 114 kW (155 PS)).
Dieses Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht laut Ford eine ruckfreie Beschleunigung mit nahezu unmerklichen Gangwechseln. Bei hoher Leistungsabfrage - etwa bei Überholmanövern - kann sie bis zu drei Gänge auf einmal herunterschalten. Im Fahrmodus "Sport" werden höhere Motordrehzahlen für ein spontanes Ansprechverhalten aktiviert. Wer mag, kann die einzelnen Gänge auch manuell wählen. Hierfür hält die ST-Line Schaltwippen am Lenkrad bereit.
Der Ford Focus EcoBoost Hybrid kombiniert einen 1,0 Liter großen Dreizylinder-Turbobenziner mit einem riemengetriebenen BISG-Starter-Generator (Belt-driven Integrated Starter/Generator). Der BISG kommt anstelle einer konventionellen Lichtmaschine zum Einsatz und verwandelt kinetische Energie, die beim Bremsen oder Ausrollen des Autos nutzlos als Wärme verpuffen würde, in elektrischen Strom.
Der altbekannte EcoBoost-Dreizylinder mit einem Liter Hubraum treibt den Ford Focus auch ohne Mildhybrid-System an. Dann ist er 74 kW (100 PS) oder 92 kW (125 PS) stark. Bei den Dieselmotoren streicht Ford das Angebot zusammen: Der 1,5 Liter große Vierzylinder leistet 88 kW (120 PS), die bislang außerdem verfügbare 2,0-Liter-Variante mit 110 kW (150 PS) entfällt. Der übrig gebliebene Selbstzünder steht mit 6-Gang-Schalt- oder mit 8-Gang-Automatikgetriebe (Wandler) zur Wahl.
Das neue Ford SYNC 4-Konnektivitätssystem feierte im batterie-elektrischen Ford Mustang Mach-E seine Europa-Premiere. Im neuen Ford Focus gehören zum Ford SYNC 4-Konnektivitätssystem das Ford Navigationssystem mit AppLink, 13,2-Zoll-Touchscreen (Bildschirmdiagonale: 33 Zentimeter) und Radioteil mit DAB/DAB+ (Digital Audio Broadcasting).
Es setzt auf die Vorteile einer Cloud-basierten Navigation) und einer vernetzten Sprachsteuerung, die normal gesprochene Befehle versteht. Neu ist der jetzt 13,2 Zoll (statt vormals acht Zoll) große Touchscreen im Querformat oberhalb der Mittelkonsole.
In puncto Assistenz-Technologien wartet der Ford Focus mit einem noch umfassenderen Angebot auf. Der Toter-Winkel-Assistent zum Beispiel kann nun durch gezielte Lenkimpulse aktiv auf den Fahrer einwirken, um einen riskanten Spurwechsel zu verhindern, falls sich ein anderer Verkehrsteilnehmer im schwer einsehbaren Bereich schräg hinter dem eigenen Auto befindet oder sich nähert. Im Zusammenspiel mit der Funktion "Anhängererkennung" weitet der Toter-Winkel-Assistent diese Vorsichtsmaßnahme sogar über die volle Länge eines Anhängers aus, wenn der Ford Focus als Zugfahrzeug dient.
Kleine, aber feine Verbesserungen machen den 1.653 Liter großen Kofferraum des Ford Focus Turnier jetzt noch praktischer. Sie gehen auf Anregungen der Kunden zurück und betreffen zum Beispiel eine spezielle Matte, auf der feuchte und schmutzige Gegenstände oder Textilien transportiert werden können, ohne bleibende Spuren zu hinterlassen. Der Bodenbelag und die Seitenverkleidungen lassen sich einfacher reinigen. Zugleich sorgt ein vertikales Verstausystem auf effektive Weise für Ordnung im Gepäckraum.
Auch der von Ford Performance entwickelte Ford Focus ST überzeugt mit einem neuen Auftritt. Er profitiert dabei unter anderem von sportlichen Design-Elementen, attraktiven Leichtmetallrädern, der exklusiven Karosseriefarbe Mean Green Metallic sowie neuen, 14-fach verstellbaren Ford Performance-Sportsitzen, die Ford selbst entwickelt hat.
Das sportliche Top-Modell der Baureihe ist unverändert als 5-türige Limousine und in der Kombi-Variante Turnier verfügbar - und zwar als 2,3-Liter-EcoBoost-Turbobenziner wahlweise mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe oder mit einem 7-Gang-Automatikgetriebe (Wandler). Der bislang für Limousine und Turnier ebenfalls lieferbare EcoBlue-Turbodiesel mit 140 kW (190 PS) wird nicht mehr angeboten.
Der Ford Focus ST ist in zwei Ausstattungsversionen verfügbar: als ST (Verkaufspreis ab 36.500 Euro) und als ST X (Verkaufspreis: ab 39.400 Euro - jeweils als 5-türige Limousine mit 6-Gang-Schaltgetriebe). Beim "X" gehören adaptive LED-Matrix-Frontscheinwerfern und 19-Zoll-Leichtmetallräder ebenso zur Serienausstattung wie der zusätzlich auswählbaren Fahrmodus "Rennstrecke".