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VW Phaeton: Komfortable Luxuslimousine mit vielen Muskeln

Wir sind die überarbeitete Limousine mit 335 PS in der langen Version gefahren

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Haar, 6. Februar 2008 – Seit Mai 2002 ist der VW Phaeton auf dem Markt. Mit ihm wollten die Wolfsburger endlich auch im bis dato von Mercedes-Benz, BMW und Audi beherrschten Oberklasse-Segment mitreden. Doch es kam anders als gedacht und die Luxuslimousine wurde zum Problemkind. Die Verkäufe liefen schleppend und der handgefertigte Riese erhielt den Ruf, ein großer Wertvernichter zu sein. Das soll sich nun ändern. VW nahm optische Retuschen an der Frontschürze vor und stattet den Wagen auf Wunsch mit einigen neuen Assistenzprogrammen aus. Wir sind den aufgefrischten Phaeton in der Langversion gefahren.

Volks-Riese
Mit einem zwölf Zentimeter längeren Radstand als die herkömmliche Version kommt der XL-Phaeton auf eine stattliche Länge von 5,18 Meter. Die Breite mit 1,90 Meter ist ebenfalls nicht zu verachten. Auch der lange Riese ist als Fünf- oder als Viersitzer erhältlich. Für unseren Test steht uns die viersitzige Variante zu Verfügung.

Luxus in seiner reinsten Form
Im Innenraum schwelgen wir im Luxus. Vier Holzsorten stehen zur Auswahl, unser Testwagen verwöhnt uns mit so genannter „Pappelmaser schwarz“. Die großen Sitze sind mit feinster gelochter Lederhaut bezogen und passen sich dank vielfältigen Verstellungsmöglichkeiten den individuellen Bedürfnissen an. Die Memory-Funktion gewährleistet, dass nach einem Fahrerwechsel jeder wieder seine persönliche Stellung abrufen kann. Allerdings stellt sich beim langen Phaeton die Frage, ob ein Fahrerwechsel überhaupt vorkommt, denn beim Blick in den Fond erkennt man sehr schnell die wahre Mission dieser Phaeton-Ausführung: vorne wird gefahren, hinten regiert.

Masseur auf Stand-by
Das Platzangebot lässt keine Wünsche offen. Vorne wie hinten verfügt man selbst als Hüne über mehr als komfortable Bein- und Kopffreiheit. Und sollten Sonne oder lästige Blicke von draußen stören, schafft das elektrische Sonnenrollo an der Heckscheibe Abhilfe. Luxus pur ist auch die Massagefunktion, die beim Viersitzer auf allen Plätzen aktiviert werden kann. Auf längeren Autobahnfahrten ist diese Option Gold wert.

Wohlfühl-Atmosphäre
Auch für die standesgemäße Luftzufuhr ist gesorgt. Die Klimaautomatik mit Vier-Zonen-Temperaturregelung lässt sich beim Viersitzer an jedem Platz individuell einstellen. Wer möchte, hat auch die Möglichkeit, sein Hinterteil in drei verschiedenen Stufen belüften lassen. Wem das zu kühl wird, der kann die Sitzheizung aktivieren. Apropos Wärme: Kalte Hände am Lenkrad sind passé, denn auch das Lenkrad ist auf Wunsch beheizbar.

Pure Kraft
Für den langen Luxusliner von VW stehen, wie in der kürzeren Version, vier Triebwerke zur Auswahl: drei Benziner und ein Diesel. Unser Testwagen wird vom 335 PS starken 4,2-Liter-V8-Motor angetrieben. Acht Zylinder pure Power mit einem maximalen Drehmoment von 430 Newtonmeter tragen dazu bei, dass der 2,2 Tonnen schwere Gigant ordentlich aus der Reserve gelockt werden kann. Mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe und dem permanenten Allradantrieb 4Motion, über den jeder Phaeton verfügt, beschleunigt der Riese in 6,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Bleibt man auf dem Gaspedal, sprintet er mit Leichtigkeit auf Tempo 250 km/h. Dann ist allerdings Schluss, denn auch unser Phaeton regelt bei 250 ab. Die vielen Pferde wollen aber gefüttert werden, und zwar nicht zu knapp. VW gibt einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 13 Liter an, bei unserem straffen Test verschwinden 15,9 Liter pro 100 Kilometer aus dem Tank. Gut ist, dass man dank des Volumens von 90 Liter nicht ständig nachfüttern muss.

Sanfte Automatik
Die Sechsgang-Automatik sorgt für standesgemäßen Fahrkomfort. Im Normalmodus schaltet sie sanft mit kaum merkbaren Übergängen. Ganz anders sieht es aus, wenn man in den Sportmodus wechselt. Die Übergänge sind dann deutlich zu spüren, denn im Sportmodus wird höher gedreht. Das macht sich auch in der Akustik bemerkbar. Während sich der Phaeton im Normalmodus recht kultiviert gibt, sind in der sportlichen Betriebsart die üppigen Pferdchen deutlich zu hören. Auch die Schaltung per Hand ist möglich, hierfür wird der Automatikhebel nach rechts in die Position „Manuell“ geschoben.

Guter Grip
Die Straßenlage des Phaeton ist ausgezeichnet, auch bei höheren Geschwindigkeiten hat er dank permanentem Allradantrieb einen guten Grip und klebt am Asphalt. Nur die Lenkung vermindert das Fahrvergnügen etwas, bei hohem Tempo reagiert sie ungenau und schwammig. Die Bremsen sind gut, allerdings gewöhnungsbedürftig: Man muss schon ein wenig stärker aufs Pedal treten, bis sie greifen. Hat man den Druck aber raus, kommt man exakt zum Stehen.

Frischzellenkur für den Riesen
Unser Testwagen ist mit den neuesten Features ausgestattet. Vor allem der Spurwechselassistent „Side Assist“, die Umfeldbeobachtung „Front Assist“ und die automatische Distanzregelung ACC haben es uns angetan. Besonders auf langen Strecken stellen sich die Hightech-Helferlein als angenehme und hilfreiche Funktionen heraus. Der „Front Assist“ passt im Zusammenspiel mit der automatischen Distanzregelung das Tempo den Verkehrsgegebenheiten an. Ist im Tempomat die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt, braucht man hier nichts weiter zu tun, als das Fahrzeug auf Spur zu halten. Verringert sich der Abstand zum vorausfahrenden Verkehr zu sehr, bremst das System selbsttätig soweit ab, bis sich wieder genügend Platz zwischen dem Phaeton und dem Vordermann befindet, im Notfall auch bis zum Stillstand.

Toter Winkel ade
Auch der Spurwechselassistent leistet gute Dienste. Den toten Winkel braucht man damit nicht mehr zu fürchten. Das System erkennt Autos im schlecht einsehbaren Bereich und weist durch ein Warnlicht im Außenspiegel darauf hin.

Ab 95.303 Euro
Die Basisversion unserer extralangen V8-Limousine ist für 95.303 Euro zu haben, mit der umfangreichen Sonderausstattung kostet sie 125.910 Euro.

Gesamtwertung
In puncto Sicherheit und Luxus bietet der Phaeton alles, was man sich wünschen kann. Die Assistenzprogramme leisten sehr gute Dienste und in den bequemen Sitzen fühlt man sich auf längeren Strecken pudelwohl. Leider kosten die komfortablen Annehmlichkeiten ordentlich Geld und auch was den Verbrauch angeht, sollte man sich nicht gerade auf Normalverdiener-Niveau befinden. Mit dem V8 und seinen 335 PS ist der Volks-Riese mehr als ausreichend motorisiert. Vermutlich wird man mit ihm nicht immer einen Parkplatz bekommen. Aber das wiederum ist nicht das Problem des Eigentümers, denn mit dem Phaeton parkt man eben nicht, man fährt vor.

Modell VW Phaeton V8 4Motion lang
Motor
Bauart V- Benzinmotor
Zylinder / Ventile 8 / 5
Antrieb permanenter Allradantrieb
Getriebe Automatik
Gänge 6
Hubraum 4.172 cm³
Leistung 246 kW bei 6.500 U/min
max. Drehmoment 430 Nm bei 3.500 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn 2- Kolben- Schwimmsattelbremsen, innenbelüftete Bremsscheiben
Bremsen hinten 1- Kolben- Schwimmsattelbremse, innenbelüftete Bremsscheiben
Lenkung Zahnstangen- Lenkgetriebe mit Servo- Unterstützung
Radaufhängung vorn Vierlenkerachse, Einzelradaufhängung rundum
Radaufhängung hinten Trapezlenkerachse, Einzelradaufhängung rundum
Räder vorn 7 1/2 J x 17, 235/55 R 17 Y
Räder hinten 7 1/2 J x 17, 235/55 R 17 Y
Spurweite vorn 1.628 mm
Spurweite hinten 1.612 mm
Wendekreis 12,5 m
Maße
Länge 5.175 mm
Breite 1.903 mm
Höhe 1.450 mm
Radstand 3.001 mm
Leergewicht 2.260 kg
max. Zuladung 520 kg
Anhängelast (gebremst) 2.400 kg
Dachlast 100 kg
Kofferraumvolumen 500 l
Tank 90 l
Kraftstoffart Superbenzin
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 6,9 s
Verbrauch gesamt 13,0 l/100 km
Verbrauch innerorts 18,9 l/100 km
Verbrauch außerorts 9,6 l/100 km
Testverbrauch gesamt 15,9 l/100 km
CO2-Emission 310 g/km
Schadstoffklasse Euro 4 III
Kosten
Steuer pro Jahr 283 €
Haftpflicht Klasse 23
Teilkasko Klasse 27
Vollkasko Klasse 28

Modell Preise VW Phaeton V8 4Motion
Grundpreis 95.303 €
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
Automatikgetriebe Serie
Navigationssystem 2.698 €
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. Schiebedach Serie
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaautomatik Serie
Kopfairbag hinten Serie
Kopfairbag vorne Serie
Lederausstattung Serie
Leichtmetallfelgen Serie
Nebelscheinwerfer Serie
Seitenairbag hinten Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie
Tempomat Serie
Xenonlicht Serie
Zentralverriegelung Serie

Stand: Oktober 2007


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