Ein rundes Jahr und viele runde Geburtstage: 2010 gibt es auf dem Autosektor einiges zu feiern. Am bedeutsamsten sind natürlich die Firmenjubiläen: Alfa und Morgan werden 100, Mazda gibt es seit 90 Jahren und vor 75 Jahren prangte erstmals der Name Jaguar an einem Auto. Darüber hinaus feiern viele Auto-Klassiker, aber auch heute vergessene Typen ein Jubiläum. Gehen Sie mit uns auf Zeitreise durch die Jahrzehnte!
Vielleicht würde es den Mercedes SLK oder den BMW Z4 gar nicht geben, wenn nicht der Mazda MX-5 die Roadster-Tradition neu belebt hätte. Zwar erschien der flotte Japaner in den USA schon 1989, aber deutsche Kunden mussten sich noch bis 1990 gedulden.
Die Steilvorlage kam 1969 aus Köln in Gestalt des Ford Capri. Doch Opel konnte ein Jahr später schnell reagieren: Was eigentlich das Kadett C Coupé werden sollte, wurde fix zum Manta umgestrickt, Rochen-Logo an den Kotflügeln inklusive.
Anno 1970 war noch nicht zu ahnen, dass sich noble Geländewagen einmal wie geschnitten Brot verkaufen werden. Doch die Jungs von Land Rover bewiesen einen guten Riecher und begründeten mit dem Range Rover ein völlig neues Segment.
Als "Linie der Vernunft" propagiert, entsagte Ford mit dem neuen 17M im Jahr 1960 dem schwülstigen Chrombarock des Vorgängers. Heckflossen im US-Stil waren plötzlich out, trotzdem (oder gerade deswegen) wurde die "Badewanne" zum Erfolg.
Wie die Zeit doch vergeht: Es scheint erst gestern gewesen zu sein, dass BMW die 3er-Reihe mit dem internen Code E36 präsentierte. Das Fahrzeug war die letzte Arbeit von Ro-80-Designer Claus Luthe für BMW, speziell das Coupé geriet zeitlos schön.
Ford-Fans werden jetzt fragen, warum wir gerade den 1990er Escort bejubeln, schließlich war der zehn Jahre zuvor erschienende Vorgänger mit seiner Umstellung auf Frontantrieb bedeutsamer. Ganz einfach: Das 1990er-Modell war der letzte Escort, 1998 folgte der Focus. Zudem gab es bis dahin drei größere Facelifts, was jedoch die Besitzer der plötzlich "alten" Version nicht sehr freute.
Der Clio musste das Erbe des legendären Renault 5 antreten und schaffte es mit Bravour. Die auch heute noch gefällige Formgebung verhalf dem kleinen Franzosen zum Titel "Auto des Jahres 1991" in Europa.
Viel ist vom Ford Scorpio nicht haften geblieben außer der Tatsache, dass er 1985 ein ABS serienmäßig an Bord hatte. Schuld daran ist wohl die Fließheck-Karosserie, welche von den Granada-Fans verschmäht wurde.
Mit dem M3 belebte BMW den Mythos der rasanten 02-Modelle wieder. 200 respektive 195 PS sorgten für die beworbene "Freude am Fahren". Die hatten auch jene Rennfahrer, welche hinter dem M3-Volant Siege am laufenden Band einfuhren.
Minimalismus auf vier Rädern, im Bauhaus-Stil von Giugiaro gestaltet: Das ist der Fiat Panda. Die "tolle Kiste" wurde schnell Ausdruck einer Lebenseinstellung nach dem Motto: Ich definiere mich nicht über mein Auto.
Im unscheinbaren Weiß drehte sich auf dem Genfer Salon 1980 jenes Fahrzeug, welches nicht zuletzt durch die Mitwirkung von Walter Röhrl und anderen Rallye-Ikonen zum modernen Mythos wurde. Zwar war der Allradantrieb schon damals keine gänzlich neue Idee mehr, doch der Audi Quattro machte ihn zum unverzichtbaren Mode-Extra.
Was auf den ersten Blick wie ein geschrumpfter Ami aussieht, ist der 1950 vorgestellte Fiat 1400, die erste komplett neue Nachkriegskonstruktion der Italiener. Als Highlight nagelte schon 1953 ein 40 PS starker Diesel unter der Haube.
Klein und nobel: Begründet wurde das Segment der heutigen Nobel-Kleinwagen wie Mini oder Audi A1 im Jahr 1985 vom Lancia Y10. Highlights wie Alcantara im Innenraum hoben den kleinen Italiener damals von der Masse ab.
"Manta sein Sohn" spöttelten Witzbolde beim Erscheinen des Opel Calibra. Doch sowohl die Fachleute wie auch die Kunden ergötzten sich am sensationell niedrigen cW-Wert von nur 0,26 und der gelungenen Form.
Ein Doppeljubiläum kann dieses Jahr Mazda begehen: 1920 ging die Toyo Cork Kogyo an den Start, zunächst noch als Korkproduzent. Später sattelte das Unternehmen aus Hiroshima auf Lastendreiräder um. Im Jahr 1960, also vor genau 50 Jahren, erschien mit dem kleinen R360 (Bild) der erste Personenwagen der Marke, die inzwischen als Mazda bekannt war.
Die Entstehungsgeschichte von Alfa Romeo könnte glatt ein Filmstoff sein. Doch der Reihe nach: 1906 entstand in Mailand ein Werk des französischen Automobilherstellers Darracq, drei Jahre später übernahmen Geschäftsleute aus der Region die Aktienmehrheit. Im Juni 1910 wurde der Name der Firma in "Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili" ("Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik") geändert und das Kürzel A.L.F.A. geschaffen. Das erste Auto des Unternehmens war der 24 HP (Bild). Ab 1915 ging A.L.F.A. in den Besitz von Nicola Romeo über, dessen Nachname seit 1920 Bestandteil von Alfa Romeo ist.
Bereits auf eine 200-jährige Tradition kann Peugeot zurückblicken. Wie das, wo es das Automobil doch erst seit 125 Jahren gibt? Des Rätsels Lösung: In der Zeit davor wurden Werkzeuge und Eisenwaren produziert, Gourmets schätzen noch heute die Peugeot-Gewürzmühlen. Unser Fotomotiv feiert ebenfalls Geburtstag: Vor 50 Jahren kam der unverwüstliche 404 auf den Markt.
Der K 70 war die Mitgift, die NSU beim Eintritt in den VW-Konzern anno 1969 mitbrachte. Ursprünglich als kleiner Bruder des Ro 80 geplant (das K steht für Kolbenmotor), frischte er zwischen 1970 und 1975 das VW-Modellprogramm auf. Frontantrieb und Wasserkühlung waren eine kleine Revolution bei den Wolfsburgern, trotzdem blieb die heute liebevoll "KaSi" genannte Limousine zu Lebzeiten ein Fremdkörper in der VW-Palette.
Ganz aktuell debütiert der Audi A1 auf der Basis des VW Polo. Doch vor 35 Jahren war es genau andersherum: Der Ur-Polo war der optisch fast gleiche, aber technisch abgespeckte Bruder des Audi 50. Bereits 1978 musste der 50er zugunsten des Polo abdanken.
Ein kleiner bezahlbarer Sportwagen von Toyota: Danach sehnen sich aktuell viele Fans der Marke. Sie haben die Erfolgsgeschichte der Celica vor Augen, deren erste Auflage im Jahr 1970 als Mini-Camaro für Aufsehen sorgte.
Im Jahr 1970 war die Citroën-Modellpalette einer Schere ähnlich: Auf der einen Seite die einfachen Modelle 2CV, Dyane und Ami 8, auf der anderen Seite die luxuriöse DS. In die Lücke sollte der GS stoßen, das Kürzel stand für "Grand Série". Zu Bekanntheit gelangten der wankelgetriebene GS Birotor, das Sondermodell Basalte (Bild) und die facegeliftete Version GSA, die auch in der DDR unterwegs war.
Rätselhaft ist die Herkunft des Kürzels SM für das 1970 vorgestellte Luxuscoupé von Citroën. Das M steht für Maserati, die Italiener lieferten den Sechszylinder-Motor. Fans schwanken je nach Lage zwischen "Sa Majesté" (ihre Hoheit) und Sado-Masochismus, wenn die Melange aus Hydropneumatik und Italo-Technik streikt.
An der Nase des Taunus erkennt man den Knudsen: Der markante Zinken an der Front des Ford entstand im Jahr 1970 laut Legende auf direkte Order des damaligen Konzernchefs Simon E. Knudsen. Berühmt-berüchtigt wurde der "Knudsen-Taunus" nicht nur durch seine Optik, sondern auch durch derbe Qualitätsmängel in den ersten Baujahren.
Zwei Duelle prägten die Autofahrer der 1970er-Jahre: Opel Manta gegen Ford Capri und Opel Ascona gegen Ford Taunus. Der Ascona entstand aus dem eigentlich als Kadett C projektierten Modell und sollte die Lücke zwischen Kadett und Rekord schließen.
Bis zum Jahr 1950 war Alfa Romeo für seine luxuriösen Modelle bekannt. Was uns heute begeistert, war indes in der Nachkriegszeit Kassengift. Die Wende zum Volumenhersteller brachte der gefällig gestylte 1900.
Frontantrieb, vier Scheibenbremsen und einen Leichtmetall-Boxermotor unter der Haube: Solche technischen Leckerbissen waren 1960 typisch für den Lancia Flavia. Ein Verkaufsrenner war die Baureihe nicht: In zehn Jahren liefen nur gut 40.000 Exemplare vom Band.
Es wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, warum die französische Marke Renault ihrem 1980 erschienendes Sportcoupé ausgerechnet den spanischen Namen für Feuer gab. Vielleicht wusste man schon, dass der Zweitürer mit der Plastik-Bauchbinde nach dem Produktionsende in Europa noch bis 1992 in Argentinien weitergebaut wird.
Mehrere Siege bei der Rallye Monte Carlo und eine Produktionszeit von 1960 bis 1980: Das ist die Bilanz des kultigen Saab 96. Er wies zunächst noch einen Zweitakter unter der Haube auf, der später von einem Ford-V4 abgelöst wurde.
Oft wird gelästert, dass die Volvo-Modelle der 1980er-Jahre zu eckig sein. Der ungekrönte Kanten-König ist allerdings der 1980 vorgestellte Talbot Tagora, von dem bis 1983 gerade einmal 20.000 Stück gebaut wurden. Gerüchten zufolge will der Talbot-Eigner Peugeot übrigens die 1986 eingestellte Marke für preiswerte Autos wiederbeleben.
Eigentlich sind wir Deutschen schuld am Markennamen Jaguar. 1922 gründete William Lyons die Firma "Swallow Sidecars", kurz SS, und baute ab 1931 Autos. Beim 1935 vorgestellten SS 100 (Bild) war Jaguar nur der Beiname. Doch nach 1945 avancierte die Katze zum Markennamen: Zu negativ war die Assoziation zur Nazi-SS, zumal der Firmensitz in Coventry von den Deutschen in Schutt und Asche bombardiert worden war.
Modellwechsel dauerten früher bei Rolls-Royce etwas länger: Der Silver Spirit und die Langversion Silver Spur lösten 1980 den 15 Jahre alten Silver Shadow ab. Neben einem neuen Design gab es erstmals eine versenkbare Kühlerfigur. Dank des H-Kennzeichens wird der Unterhalt des mächtigen 6,75-Liter-Motors unter der Haube ab 2010 bezahlbarer.
Bis 1970 mussten die Porsche-Mannen warten, bis es zum ersten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans reichte. Durch den Triumph wurden sowohl Hans Herrmann (der sich danach vom Rennsport zurückzog) und der Porsche 917 zur Legende.