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Diess: Einstiegsmobilität wird durch CO2-Grenzwerte teurer

VW-Chef: Werden die Grenzwerte natürlich errreichen

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VW wird die neuen CO2-Grenzwerte der EU erreichen, doch die Politik solle die Konsequenzen bedenken -- für die Arbeitsplätze und für die Kosten des Autofahrens. So kommentierte Konzernchef Herbert Diess nun die neuen Kohlendioxid-Grenzen gegenüber der Boulevardzeitung "Bild".

Die EU hat sich kürzlich auf eine weitere Verschärfung der CO2-Emissionsgrenzwerte geeinigt. Bis 2030 soll der Flottendurchschnitt gegenüber dem Grenzwert von 2021 (95 Gramm pro Kilometer) um nochmals 37,5 Prozent sinken, das heißt, der Grenzwert wird dann bei 59 Gramm liegen.

Um das zu erreichen, müsste VW bis 2030 in Europa einen E-Auto-Anteil von 40 Prozent erreichen, so Diess. Mit Autos, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, können die Autokonzerne ihren Flottenemission zusätzlich senken, da jedes verkaufte Fahrzeug dieser Kategorie mehrfach in die Durchschnittsberechnung eingeht -- das aber nur bis 2022.

Zu den gesellschaftlichen Konsequenzen sagte Diess: Wegen der teuren Batterien und der CO2-Strafzahlungen für konventionelle Autos würde Einstiegsmobilität sehr viel teurer werden, für viele Kunden unerschwinglich. Und es würde Arbeitsplätze kosten, in einer Größenordnung, die wir in diesem Zeitraum nicht mehr über Vorruhestandsregelungen abbauen könnten. In Frankreich würden die Menschen wegen 10 Cent mehr für Diesel auf die Straße gehen.

Offenbar geht Diess davon aus, dass die Strafen auf den Fahrzeugpreis umgelegt werden. Wie viel würde das ausmachen? Wir haben am Beispiel des Basis-Golf (1.0 TSI mit 85 PS) nachgerechnet: Mit CO2-Emissionen von 109 Gramm pro Kilometer liegt der Wagen 14 Gramm über dem Grenzwert für 2021, was eine Strafe von 1.330 Euro nach sich ziehen würde (95 Euro mal 14). Das entspräche einer Preiserhöhung um sieben Prozent. 2030 läge der gleiche Golf um 50 Gramm über dem Grenzwert, was einer Strafe von 4.750 Euro entspricht. Dass der Basis-Golf aber in zwölf Jahren noch so viel CO2 ausstößt wie heute, ist allerdings sehr unwahrscheinlich.

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