Auslieferung ab Juni 2020, günstigere Normalversion folgt später
Der Polestar 2, das Elektroauto der Performance-Marke von Volvo, startet im Juni 2020. Als Preis rufen die Schweden 58.800 Euro auf. Doch das ist offenbar nur der Preis für die gut ausgestattete Launch Edition, später wird es den Wagen ab 39.900 Euro geben.
Das "fünftürige Premium-Fließheckmodell" (Einordnung des Herstellers) soll gegen das Tesla Model 3 antreten, der (wie BMW 3er, Audi A4 oder VW Passat) in der Mittelklasse rangiert. Basis für den Polestar 2 ist die kompakte Modular-Architektur (CMA) von Volvo.
Der Wagen verfügt über zwei Elektromotoren, die für einen Allradantrieb sorgen. Die Leistung wird mit mit zusammen 408 PS (300 kW) angegeben, das maximale Drehmoment liegt bei 660 Newtonmeter. Der 78-kWh-Akku ermöglicht eine WLTP-Reichweite von stattlichen 500 Kilometer. Der Tempo-100-Sprint soll in unter fünf Sekunden machbar sein.
Optional gibt es ein Performance-Paket mit Stoßdämpfern von Öhlins und geschmiedeten 20-Zoll-Räder. Seinen Premiumanspruch versucht Polestar mit goldfarbenen Sitzgurten und Ventilkappen zu untermauern. Der Polestar 2 ist (optional) mit goldfarbenen Brembo-Vier-Kolben-Bremssätteln vorne ausgestattet.
Auch rahmenlose Außenspiegel sollen für die Marke Polestar typisch sein. Der Markenname ist der englische Ausdruck für den Polarstern, dessen schematische Darstellung auch das Logo abgibt. Das beleuchtete Polestar-Emblem spiegelt sich auf dem Panorama-Glasdach. Zu den weiteren Design-Features zählen "Pixel-LED-Scheinwerfer" (vermutlich sind Matrix-LED-Scheinwerfer gemeint) und ein spezielles Begrüßungslicht.
Ungewöhnlich ist, dass das Infotainmentsystem mit Android als Betriebssystem arbeitet. Damit sind erstmals auch der Google Assistant (ein persönlicher Assistent wie Amazons Alexa), Google Maps und Google Play Store (der App-Store von Google) mit an Bord. Auch eine Sprachsteuerung und ein 11,0-Zoll-Touchscreen gehören zum System. Clever auch: Das eigene Smartphone lässt sich als Fahrzeugschlüssel nutzen. Das erlaubt Car-Sharing-Funktionen und Services wie das Liefern von Waren ins Fahrzeug. Zudem erkennt der Polestar 2 den Fahrer schon, wenn er sich dem Auto nähert. Der "fortschrittlich denkenden Zielgruppe" (O-Ton Polestar) soll das vegane Interieur gefallen, so Polestar.
Im Preis der Launch Edition enthalten sind die routinemäßigen Wartungen für die ersten drei Jahre samt Autoabhol- und Autobringdienst sowie eine umfangreiche Serienausstattung inklusive Pilot- und Plus-Paket.
Das Pilot-Paket umfasst Assistenzsysteme, nämlich das teilautonome Fahrsystem Pilot Assist, einen Abstandstempomat, einen Spurhalteassistent, einen Totwinkelassistent mit Lenkunterstützung, einen Querverkehrsassistent mit Bremseingriff, ein Antikollisionssystem mit Brems- und Lenkeingriff, eine Verkehrszeichenerkennung und eine 360-Grad-Kamera mit Parkpiepsern.
Eher komfortorientierte Elemente enthält das Plus-Paket, nämlich das Panorama-Glasdach, die "Pixel-Scheinwerfer", LED-Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, eine Lenkradheizung, Sitzheizung hinten (vorne ist sie beim Polestar 2 serienmäßig), elektrisch einstellbare Lehnen vorne, Ambientelicht, eine Premium-Audioanlage von Harman Kardon, einen zusätzlichen USB-Anschluss hinten und eine induktive Handy-Lademöglichkeit.
Messepremiere feierte der Polestar 2 bereits auf dem Genfer Automobilsalon 2019, danach wurde er auf einer Roadshow (unter anderem am Münchner Flughafen) präsentiert. Ein Netzwerk von "Polestar Spaces", wo man das Auto probefahren kann, ist im Aufbau, der erste Standort soll noch 2019 eröffnet werden. Bestellen kann man den Polestar 2 aber ausschließlich online. Auch ein Abonnement ist möglich.
Mit den Preisen von 58.900 Euro für die Launch Edition und 39.900 Euro für die normale Version liegt der Polestar im gleichen Preisbereich wie das Model 3, das es derzeit ab 44.370 Euro gibt und dessen Performance-Version 56.370 Euro kostet. Vorbestellungen sind bereits möglich, die Produktion (in China) beginnt aber erst Anfang 2020. Die Auslieferung soll im Juni 2020 beginnen.