Eigenen Angaben zufolge ist sie die weltgrößte Messe der Oldtimer-, Klassik- und Youngtimer-Branche: die Techno Classica in Essen. Auch in diesem Jahr (21. bis 25. März 2012) sind die 20 Messehallen komplett ausgebucht. Insgesamt 1.200 Aussteller sind vor Ort, darunter große Hersteller wie BMW, Ford, Mercedes, Opel und VW. Aber auch viele Clubs, Sammler und Liebhaber präsentieren ihre Schmuckstücke. Wer will, kann sich zudem gleich ein Fahrzeug mit nach Hause nehmen - die Messe dient auch als Handelsplatz. Dabei scheinen die Oldtimer-Preise nur eine Richtung zu kennen, nämlich nach oben. Begleiten Sie uns auf unserem Rundgang über die Techno Classica 2012!
Bald gehört die erst 2002 wieder auferstandene Marke Maybach der Vergangenheit an. Der Hersteller von Luxusfahrzeugen hatte seine Hochzeit in den 1930er-Jahren. Dieser Nachbau eines zweisitzigen Cabrios fand noch auf der Messe in Essen einen neuen Besitzer - wie viel er dafür investierte, ist allerdings nicht bekannt.
In den 1980er-Jahren konnte man sich seine BMW 3er Limousine bei der Firma Baur zum so genannten Top-Cabriolet umbauen lassen. Der Dachrahmen blieb dabei erhalten, das Dach und die Heckscheibe wurden durch ein Faltverdeck ersetzt.
BMW nimmt die Einführung des neuen 3er zum Anlass, auf die Historie der Mittelklasse-Baureihe zurückzublicken. In Essen zeigen die Münchner alle sechs Generationen, die seit 1975 auf den Markt kamen.
Nach 18 Jahren Pause steigt BMW in diesem Jahr wieder in die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) ein. Die Bayern greifen ihre erfolgreiche Tourenwagen-Vergangenheit unter anderem mit diesem 320i Gruppe 5 aus den 1970er-Jahren auf.
Ab 1987 wurde der M3 in verschiedenen Tourenwagen-Meisterschaften eingesetzt. Mit dem Gewinn von zwei Weltmeisterschaften, zwei Europameister-Titeln, 60 Landesmeisterschaften und acht Siegen bei 24-Stunden-Rennen avancierte der BMW M3 zum erfolgreichsten Tourenwagen der Welt.
Der BMW 700 RS wurde speziell für den Einsatz bei Bergrennen entwickelt. Die zwei gebauten, nur 600 Kilogramm schweren Exemplare kamen zwischen 1961 und 1964 zum Einsatz - gesteuert unter anderem von Rennfahrerlegende Hans Stuck.
Dieses niedliche Gefährt kann nicht nur auf der Straße, sondern auch im Wasser eingesetzt werden. Das Amphicar 770 von 1967 wurde aufwendig restauriert und steht jetzt für 63.000 Euro zum Verkauf.
Ein wunderschöner zweisitziger Roadster mit edlem Holz- und Leder-Interieur sowie einem 120 PS starken Achtzylindermotor unter der Haube: Dieser Horch galt bereits bei seiner Vorstellung 1938 als echte Sensation. Noch heute ist das Auto schön anzuschauen - auch wenn es sich hier "nur" um einen Nachbau handelt.
Saab ist tot, es lebe Saab? Die traditionsreiche Schwedenmarke hat immer noch viele Freunde und Liebhaber. Diese kommen auf der Techno Classica mit einem 96 Rallye (links) und einem 95 Kombi auf ihre Kosten.
Der SC war das zweite Modell des deutschen Kleinserienherstellers Bitter und löste den Bitter CD ab. Als Basis diente ebenfalls Großserientechnik von Opel. Zwischen 1981 und 1989 wurden knapp 500 Exemplare des SC gefertigt.
Opel feiert auf der Techno Classica sein 150. Firmenjubiläum und lässt "die gute, alte Zeit" wieder aufleben - unter anderem mit diesem Rekord von 1962.
Das ist 80er-Jahre-Feeling pur: Mit dem LeBaron Cabrio feierte die US-Marke Chrysler auch in Europa einen Achtungserfolg und wurde so erst für den späteren Fusionspartner Daimler interessant.
Soeben hat Fiat die dritte Generation des Panda an den Start geschickt. Da lohnt auch ein Blick zurück: 1980 kam das von seinem Designer Giorgio Giugiaro als "Haushaltsgerät auf Rädern" bezeichnete Auto erstmals auf den Markt und entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Kleinwagen des letzten Jahrtausends.
Er ist der Klassiker unter den Kleinbussen: der Bulli. Lange bevor Vans in Mode kamen, bot der VW-Bus ebenso vielfältige Einsatzmöglichkeiten - so wie hier die Generation T2 als Camping-Mobil.
Die zweite Generation eines Polo mit Stufenheck war hierzulande ein Flop, erfreute sich aber in Mittel- und Südamerika großer Beliebtheit. Gebaut wurde der Derby genannte Zweitürer bis 1985, am Schluss allerdings unter dem Namen des erfolgreicheren Bruders Polo.
"Super-VW 9" steht auf dem Kennzeichen, das Aussehen erinnert stark an den Golf I, aber irgendetwas ist anders: Der Rabbit war die US-Variante des Golf. Außer einem anderen Namen fallen vor allem die überdimensionierten Stoßfänger auf, welche in Nordamerika aufgrund anderer Sicherheitsstandards notwendig waren.
Stolze 280.000 Euro verlangt ein Händler für diesen Riley von 1929. Die Aluminium-Karosserie stammt von dem Le-Mans-Siegerfahrzeug aus dem Jahr 1933, was den restaurierten Riley zu einem ganz besonderen Fahrzeug macht.
Im Jahr 1952 ging erstmals der Rennsportwagen Borgward RS mit Leiterrahmen an den Start. Der Motor leistete zunächst 80 PS, die bis Anfang des Jahres 1953 auf 102 PS gesteigert werden konnten.
Französische Eleganz strahlt nicht nur die hübsche Dame auf dem Bild aus, sondern auch der neben ihr geparkte Citroën DS. 1955 kam "die Göttin" auf den Markt und beeindruckte nicht nur durch ihre stromlinienförmige Karosserie, sondern auch durch die erstmalig für alle vier Räder verwendete hydropneumatische Federung.
Die französische Firma Rochet-Schneider baute zwischen 1894 und 1932 Automobile und legte dabei Wert auf elegante Details. Hierzu zählen ein Kühlergrill und Scheinwerfer mit Goldeinfassung, lederbezogene Sitzbänke sowie eine Hupe in Form eines Schlangenkopfes.
Als Lancia noch nicht umgelabelte Chrysler-Modelle im Programm hatte, baute die italienische Marke richtig schöne Autos. Vom Lancia Fulvia gab es zwei Generationen, von denen die ab 1969 produzierte Auflage unter anderem durch eine seitlich aufklappbare Motorhaube auffiel.
Der Volvo 760 trat zwischen 1982 und 1990 in der oberen Mittelklasse an und war mit seinem kantigen Design an amerikanische Autos angelehnt. In vielen Ostblockstaaten - inklusive der DDR- wurde die große Volvo-Limousine als Staatskarosse genutzt.
Das 4,90 Meter lange Volvo-Coupé namens 262 war vor allem für den US-Markt konzipiert. In den ersten beiden Produktionsjahren 1976 und 1977 wurden die Wagen ausschließlich in Silbermetallic mit schwarzem Vinyldach geliefert, erst später auch in anderen Farben.
Klein und grün statt groß und schwarz: Der Opel 4/12 PS sorgte bei seinem Produktionsstart 1924 für Aufsehen. Aufgrund seiner Lackierung erhielt der Wagen schnell den Beinamen "Laubfrosch". Zudem handelte es sich um das erste deutsche Großserienfahrzeug, das vom Fließband lief.
Ein günstiger Preis und niedrige Betriebskosten machten dieses acht PS starke Auto ab 1909 für Käuferschichten attraktiv, die mobil sein mussten, bisher aber auf ein Auto verzichteten - unter anderem Ärzte, Tierärzte, Apotheker oder Rechtsanwälte. Schnell wurde das Auto nur noch als "Doktorwagen" bezeichnet.
24 Feststoffraketen sorgten 1928 im RAK 2 für die damalige Rekordgeschwindigkeit von 238 km/h. Den Spurt von null auf Tempo 100 absolvierte der Raketen-Opel in nur acht Sekunden - für damalige Zeiten waren das unglaubliche Werte.
Dieser Jaguar von 1952 weiß nicht nur durch sein elegantes Äußeres zu beeindrucken. Lediglich drei Exemplare des XK120 Supersonic wurden gebaut. Als Antrieb diente ein 3,4-Liter-Sechszylinder mit 200 PS.
Auch Mercedes war einst im Rallye-Sport aktiv. Dieser ohne Werbung versehene 500 SL diente 1980 als Trainingswagen bei der Bandama-Rallye, ein Jahr später testete der damalige Weltmeister Walter Röhrl das Fahrzeug im Rahmen der Vorbereitungen auf die Rallye Monte Carlo.
Dieser 500 SL wirkt reichlich normal, sieht man davon ab, dass es sich um einen Rechtslenker handelt. Das Besondere an dem Fahrzeug ist seine einstige Besitzerin: Lady Diana fuhr den Roadster 1992. Sie war das erste Mitglied des britischen Königshauses, das privat ein ausländisches Auto nutzte. Auf Druck der britischen Öffentlichkeit gab Lady Di den Mercedes allerdings schnell wieder zurück.
Mercedes feiert auf der Techno Classica "60 Jahre SL" und hat deshalb einen Ur-SL von 1952 nach Essen mitgebracht. Nur zehn Exemplare wurden davon gebaut. An die Eleganz des legendären Flügeltürers 300 SL zwei Jahre später reichte das Auto noch nicht ganz heran.
Zwischen 1982 und 1985 lief der Ford Granada in der hier gezeigten kantigen Form vom Band. Als Topmotorisierung diente ein 2,8-Liter-V6 mit 150 PS. Dieser Granada besitzt als Extras ein Sportpaket, eine Recaro-Ausstattung, eine Servolenkung, eine Zentralverriegelung und einen nachgerüsteten G-Kat.
Aus der Vorgänger-Baureihe stammt dieses Granada Coupé von 1974. Dessen Dreiliter-V6 bringt es auf eine Leistung von 128 PS. Das aus Italien reimportierte Fahrzeug befindet sich im Originalzustand und ist erst 70.000 Kilometer gelaufen.
Auf dem Pariser Automobilsalon 1936 wollte Mercedes ein ganz besonderes Schmuckstück zeigen und kreierte dafür das 540 K Spezial Coupé. Das Design mit der langen Haube, den elegant auslaufenden Kotflügeln und einer beeindruckenden Heckpartie weiß heute noch zu gefallen. Vom Spezial Coupé des 540 K wurden lediglich drei Exemplare gebaut.
Dieses Einzelstück wurde 1953 auf Basis des nur 114 Mal gebauten Fiat Otto Vu (V8) gefertigt. Unter der Haube arbeitet ein V8-Motor mit 115 PS. Wer das passende Kleingeld besitzt, kann sich den V8 Vignale zulegen, den Kaufpreis verrät der Händler allerdings nur an ernsthafte Interessenten.
Von Bertone stammt dieser Prototyp eines kompakten Sportlers aus dem Jahre 1965. Als Antrieb diente ein 1,6-Liter-Benziner mit vier Zylindern und 112 PS, der den schnittigen Alfa über 200 km/h schnell machen soll.
Drei Mann haben viereinhalb Monate gearbeitet, um dieses ungewöhnliche Exemplar eines Mercedes 300 SLR aufzubauen: Die Karosserie besteht komplett aus Altmetall sowie gebrauchten Pkw- und Lkw-Teilen.
Dieser nur 880 Kilogramm schwere Golf GTI gewann 1986 die Rallye-Weltmeisterschaft nach dem so genannten Gruppe-A-Reglement. Das erlaubte technische Modifikationen an den Serienteilen, die der Leistungssteigerung auf 176 PS und der Gewichtsreduzierung dienten.
Auch in den 1950er-Jahren war VW bereits im Rallye-Sport aktiv, damals natürlich mit einem Käfer. Dieser Nachbau entspricht dem bei der legendären "Mille Miglia eingesetzten Fahrzeug von 1956, das von einem 75-PS-Boxermotor aus dem Porsche 356 bewegt wurde.
Der Lamborghini Countach galt in den 1970er- und 1980er-Jahren als der Supersportwagen schlechthin. Zwischen 1974 und 1978 war ein 375 PS starker Vierliter-V12-Motor verbaut, der die nur 1,07 Meter flache Flunder bis zu 315 km/h schnell fahren ließ.
Bekannt wurde der DeLorean DMC-12 vor allem durch die Steven-Spielberg-Reihe "Zurück in die Zukunft". Die Keilform, die Flügeltüren und der matte Glanz der gebürsteten Edelstahlkarosserie verliehen dem Fahrzeug eine moderne und einzigartige Erscheinung. Doch bereits nach 21 Monaten und etwa 9.200 hergestellten Fahrzeugen musste die Produktion eingestellt werden.
Weniger als elf Minuten dauerte es, um dieses Fahrzeug berühmt zu machen: 1987 absolvierte Walter Röhrl in einem speziell angefertigten Audi Sport quattro das berühmte Bergrennen im US-Bundesstaat Colorado in neuer Rekordzeit. Spätestens an jenem Tag ist der Sport quattro zur Legende geworden.