Auf Messen wie der Tuning World Bodensee staunt man oft, was aus normalen Fahrzeugen alles entstehen kann. Während die professionellen Veredler selbst vor Supersportwagen nicht zurückschrecken, zeigen private Tuner eine teils unglaubliche Liebe zum Detail. Ob jeder Umbau gelungen ist? Urteilen Sie selbst!
Aufgemotzte Ford Mustangs gibt es wie Sand am Meer. Eine der seriösesten Anlaufstellen für gepimpte Exemplare ist Shelby American. Die US-Firma bietet nun den Shelby 1000 an. Es gibt zwei Varianten: Die "Normale" ist für den Straßeneinsatz gedacht und bringt "nur" 950 Horsepower, also 963 PS, auf den Asphalt. Mit dem Shelby 1000 S/C soll man sich dagegen auf der Rennstrecke amüsieren. Demnach bietet dieser auch noch eine ganze Ecke mehr Schmackes, nämlich mindestens 1.100 HP - gigantische 1.115 PS. Wie gesagt, mindestens, denn Shelby stellt dem Wert das kleine Wörtchen "über" voran.
Der coole Chevy SSR dient als Grundlage für diese rollende Disco. Auf dem hochfahrbaren Heckdeckel sind Wakeboards befestigt. Ansonsten ist das Auto vollgestopft mit großen Lautsprechern, damit der Sound nicht nur aus dem Auspuff kommt.
Es ist kaum vorstellbar, aber wahr: Selbst ein Supersportwagen wie der McLaren MP4-12C wird getunt. In der Mache hatte ihn Mansory aus dem oberpfälzischen Brand. Zum Umbau gehören eine Hochleistungsabgasanlage, ein neues Motormanagement sowie ein Sportluftfilter mit höherem Luftdurchlass. Aus dem Zusammenspiel dieser Komponenten resultiert eine Leistung von etwa 670 PS, die Serie liefert hier nur 600 PS.
Mit dem GT9 stellte Porsche-Tuningspezialist 9ff im Jahr 2007 ein Fahrzeug vor, das 2008 den Titel "schnellstes Serienfahrzeug der Welt" einheimste. Auf Basis der 409 km/h schnellen Flunder entstanden noch der Ableger GT9-R und aktuell nun der GT9-CS. CS steht für "Club Sport". Das Porsche-Triebwerk des Mittelmotorrenners, ein 3,6-Liter-Boxer mit doppelter Turboaufladung, leistet nach zahlreichen Modifikationen nun 750 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 364 km/h.
Wenn sich Microsoft und die US-Kult-Tuner West Coast Customs zusammen tun, kann das Ergebnis nur ein heißer Schlitten mit jeder Menge Technik-Gimmicks sein. Das Project Detroit des Software-Giganten und der Autoschrauber hat den Micro-Stang hervorgebracht, einen Ford Mustang mit Retro-Karosserie. Mit ihm im Internet zu surfen oder Xbox-Spiele zu zocken, sind noch die leichtesten Übungen, der Mustang kann noch viel mehr. Besonders cool ist die Heckscheibe. Sie fungiert, obwohl sie weiter transparent ist, als Videoleinwand. Über das Handy lassen sich Botschaften und Grafiken daraufzaubern.
Sage keiner, dass Tuning eine reine Männersache sei. Zunehmend finden auch Frauen Geschmack am individuellen Auto, wie dieser Peugeot 106 zeigt.
Unter dem Label "Gazoo Racing tuned by MN" oder GRMN läuft der iQ 130 G MT. Dabei handelt es sich um einen mittels Kompressor auf 130 PS erstarkten iQ mit 1,3-Liter-Motor. Die 180 Newtonmeter der Maschine werden über ein Sechsgang-Getriebe an die Vorderräder gebracht. Das nur 3,14 Meter lange Modell wiegt lediglich 995 Kilogramm. Gazoo plant, eine Auflage von 100 Einheiten des kleinen Sportlers zu produzieren.
Flach, breit, auffällig: Dieser extreme Ami bietet Highlights wie gegenläufig öffnende Türen.
Keine Frage: Der Range Rover Evoque ist noch immer ein Highlight erster Güte. Doch ein bisschen was geht immer, sagt sich der Veredler Loder1899 und hat für das SUV ein auffälliges Styling-Kit entwickelt. Der Komplettumbau hört auf den Namen "Horus" nach dem ägyptischen Königsgott.
Extreme Tieferlegung und matter Lack machen diesen VW 181 zum Hingucker. Bemerkenswert ist das alte Radio hinter der Rückbank.
Jedes Jahr werben die Macher der Kampagne von Tune it! Safe! mit einem spektakulären Showcar für legales und sicheres Tuning. Auf der Tuning World Bodensee 2012 in Friedrichshafen war ein getunter und in einen Polizei-Dress gesteckter Audi R8 der Star des Messestands. Diente der Abt R8 GTR wirklich als Einsatzauto, dürften sich die Polizeibeamten über 620 PS freuen. Ab Werk bringt der 5,2-Liter-V10 des Renners "nur" 525 PS.
Oldtimer-Puristen werden sich bei diesem Anblick vermutlich abwenden, doch dieser Käfer-Umbau hat durchaus einen eigenen Charme.
Der japanische Tuner Wald bietet ein komplettes Aerodynamik-Programm für den Porsche Panamera an. Das Body-Kit trägt den Namen Sports Line Black Bison Edition. Und der Name ist Programm, denn der schwäbische Luxusliner sieht nach dem Umbau bullig aus wie nie zuvor. Die Japaner bieten zusätzlich zur Aerodynamik noch weitere Änderungen am Porsche Panamera an. So sind noch eine Tieferlegung im Angebot sowie getönte Frontscheinwerfer, bei denen allerdings TÜV und Co. vermutlich ein "Nein" äußern würden.
Dieser Seat Altea zeigt, dass Tuning auch familientauglich sein kann. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Verwendung von Leder, so etwa auf der Motorhaube und der Dachbox.
Ein stealthmäßiges Mattschwarz, fett Power und ein noch knackigeres Fahrverhalten kennzeichnen das von der Firma ATT-TEC veredelte BMW M3 Cabrio. Von G-Power stammt das verwendete Kompressor-Kit, das dem Vierliter-V8 den Marsch bläst. Statt 420 leistet der V8 nach dem Umbau 520 PS.
Viel Mühe hat dieser Trabi-Freund in seine Rennpappe gesteckt: Besonders auffällig ist das gechoppte Dach samt schmaler Frontscheibe.
Der neue VW Up ist nur 3,54 Meter kurz. Das hindert den Allgäuer Tuner Abt aber nicht daran, dem Kleinen noch eine große Portion Pep obendrauf zu packen. Das Dekorset im Karbon-Look mit den roten Streifen, die sich über die komplette Fahrzeugfläche ziehen, ist ein klein wenig "retro": Abt verweist auf die extrovertierten Designs der Swinging Sixties, mit denen die Power-Versionen braver Massenautos erst zum Hingucker wurden. Ein Motortuning ist noch nicht im Angebot.
Theoretisch könnte man aus diesem Motorraum essen. Theoretisch. Denn der Besitzer dieses VW Golf II hat viele Teile vergolden lassen. Die Räder wurden demontiert, da es auch dahinter glänzt.
Ultrastark, ultraschnell und ultraauffällig: das Brabus Bullit Coupé 800. Der Bullit basiert auf dem zweitürigen Mercedes C 63 AMG und wird in Kleinserie gebaut. Unter der mattschwarzen Karosserie des 378.000 Euro teuren Boliden arbeitet nicht wie im Serienauto ein 6,2-Liter-Hochdrehzahl-V8, sondern ein modifizierter Zwölfzylindermotor. Die Maschine leistet nach der Kur 800 PS bei 5.500 Touren. Das maximale Drehmoment liegt bei 1.420 Newtonmeter an, wird im Auto aber elektronisch auf 1.100 Newtonmeter begrenzt. Das reicht für Fahrleistungen der Extraklasse: 3,7 Sekunden dauert der Sprint bis Tempo 100, Tempo 200 ist nach 9,8 Sekunden erreicht. Die 300-km/h-Schallmauer fällt nach 23,8 Sekunden. Erst bei über 370 km/h ist Schluss mit lustig.
Respekt: Bei diesem Polo herrscht Liebe zum Detail. Für den scharfen Giraffen-Look musste kein Tier sterben.
Eine aufregendere Optik und mehr Power will Tuner Novitec Rosso dem Ferrari 458 Italia Spider angedeihen lassen. Sein Aussehen wird durch ein Aerodynamik-Paket aus Karbon verändert. Und auch am 4,5-Liter-V8 wurde noch Tuningpotenzial ausgemacht. Zusammen mit der Abstimmung der Elektronik auf die neuen Komponenten gewinnt Novitec Rosso 39 zusätzliche PS - insgesamt leistet der Ferrari 458 Italia Spider dann 609 PS.
Auf der Tuning World Bodensee 2012 durften die Besucher eifrig mitraten, was das Ausgangsprodukt für diesen wilden Umbau ist. Wir tippen auf Audi A4 oder BMW 3er.
Einen Cayenne noch auffälliger zu gestalten, ist gar nicht so leicht: Der große Porsche lässt sich auch in der Serienversion schlecht hinter einer Telefonzelle verstecken. Doch die Tuner von FAB Design aus der Schweiz haben sich der schweren Aufgabe gestellt und dem SUV gehörig die Backen aufgeblasen. Das Ergebnis nennt FAB Design "Emperor".
Aus dem italienischen Lendinara stammt der Tuningbetrieb Carozzeria Menegazzo. Er sorgt mit diesem abgefahrenen Konzept für Aufsehen.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Oder eben auch nicht. Jede Menge Diskussionsstoff bietet auf alle Fälle der VW Golf GTI, den die CFC StylingStation in Neuss umgebaut hat. Hingucker sind nämlich pinke 19-Zoll-Felgen von ASA. Sie sind mit Reifen vom Typ Hankook EvoS1 im Format 225/35 R19 bezogen.
Eine Motorhaube ist bei diesem Ami-Schlitten wahrhaft überflüssig. Gigantisch ragt das monströse Aggregat aus dem Vorderwagen.
Auch vor dem Mercedes SLS Roadster machen die Mannen von FAB Design nicht halt. Zu erkennen ist das heiße Gefährt namens FAB SLS Jetstream an der neuen Frontschürze mit senkrecht stehenden Tagfahrleuchten.
Wer sich den Super-GT Carlsson C25 leisten kann, bekommt auf jeden Fall ein individuelles Einzelstück. Die Farbkombination der Lacke und die gesamte Innenausstattung werden nach Kundenwunsch speziell angefertigt. Exklusiv wird er aber vor allem dadurch, dass Carlsson pro Land nur ein Exemplar der insgesamt 25 Fahrzeuge ausliefert. Obwohl der Supersportler soviel wie ein Einfamilienhaus kostet, wurden bereits sechs Fahrzeuge verkauft. Ab 510.510 Euro ist der C25 in der Grundausstattung erhältlich. Die Aufpreisliste scheint aber unendlich. So zahlt man für ein komplettes 24-Karat-Exterieur noch einmal 185.640 Euro drauf und für das Clubsport-Interieur mit Rennsitzen, Überrollkäfig und Karbon-Interieur werden zusätzliche 42.126 Euro fällig.
Molto Veloce nennt der deutsch-schweizerische Fahrzeugveredler DMC seine neueste Kreation. Als Basis dient ihm eines der brachialsten Serienfahrzeuge: der Lamborghini Aventador LP700-4. Aber die 700 Werks-PS des Lambo reichen DMC nicht: Aus dem 6,5-Liter-V12-Motor holt DMC nach gründlicher Überarbeitung 900 PS. Das sind 200 PS mehr als beim Serienmodell.
Voll auf Show getrimmt ist dieses Gefährt. Angesichts der riesigen Öffnung am Heck erwartet man glatt einen Raketenantrieb.
Der Tuner MR Car Design nimmt sich den stärksten Opel vor und spendiert ihm einen so genannten "Reil-Performance-Umbau". Das ist der Name des neuen Tuningprogramms. Dem Insignia OPC verpassen die Erftstädter ein Luftfahrwerk mit Reil-Performance-Abstimmung und im vorliegenden Fall 20-Zoll-Alus von Oxigin. Je nach Rad-Reifen-Kombination kommt der OPC um bis zu 120 Millimeter näher an den Asphalt. Nach einer Softwareoptimierung generiert das Triebwerk in Verbindung mit der hauseigenen Abgasanlage inklusive Renn-Kat und K&N-Luftfilter putzmuntere 375 PS.
Fahrzeuge von Skoda sind bislang noch recht wenig im Visier der Tuner. Umso gelungener ist dieser veredelte Superb.
Schon das 340 PS starke Serienmodell des BMW 1er M Coupé kann sich sehen lassen. Doch der Firma Tuningwerk aus Puchheim vor den Toren von München passt das alles nicht so richtig: Sie hat den Dreiliter-Sechszylinder-Biturbo in den Schraubstock gespannt und ihm noch mehr Leistung rausgequetscht. Nun wummern sagenhafte 521 PS im kompakten Münchner und ermöglichen ein maximales Drehmoment von 614 Newtonmeter ab 2.800 Touren. Abhängig von den montierten Reifen rennt der Kurze jetzt 300 km/h schnell.
Schon der konventionelle Dacia Duster ist durchaus gefällig gestaltet. Der Renault-Tuner Elia macht mit geschickten Handgriffen aus dem preiswerten SUV einen echten Hingucker.