Sogar beim AMG GT dürfte es bald "Allrad only" heißen. Und: Kommt der nächste C 63 ohne V8?
Erst letzte Woche bestätigte Mercedes-AMG-Chef Tobias Moers, dass jedes neue AMG-Modell ab 2021 elektrifiziert wird. Zusätzlich sieht es nun so aus, als würden die sportlichen Fahrzeuge aus Affalterbach künftig auf den lange Stil-prägenden Hinterradantrieb verzichten und nur noch mit Allradantrieb verkauft werden. Der Kunde verlangt es offenbar so.
In einem Interview mit der britischen Autocar antwortete Moers auf die Frage zum Ausstreben des reinen Hecktrieblers: "Die Kunden haben uns die Antwort gegeben und die meisten wollen Vierradantrieb. Früher als wir die AMG E-Klasse mit Hinterradantrieb und der Option auf Allradantrieb hatten, entschieden sich mehr als 90 Prozent für 4WD. Im neuen E 63 mit Drift Mode haben Sie ein hinterradgetriebenes Auto, das auch über Allradantrieb verfügt."
Die aktuell stärkste E-Klasse verfügt über einen Allradantrieb, der bis zu 100 Prozent der Kraft an die Vorder- oder Hinterachse schicken kann. Per Knopfdruck ist es zudem möglich, die vorderen Antriebswellen zu entkoppeln und so einen reinen Hinterradantrieb herzustellen.
Selbst das Flaggschiff des Unternehmens, der Sportwagen AMG GT, scheint vor diesem Schicksal nicht gefeit. Auf die Frage, ob auch der Porsche-911-Gegner ein solches System nutzen werde, sagte Moers: "Wenn ich Kunden nach dem GT frage, fragen Sie mich nach einem Allradantrieb. Betrachtet man unsere Konkurrenten, ist das der Nachteil des AMG in Bezug auf Nutzbarkeit. Menschen in München beispielsweise fragen immer, wirklich immer nach Vierradantrieb - ich denke wegen der Sicherheit und der Stabilität."
Moers bestätigte ebenfalls (einmal mehr), dass V12-Motoren bei Mercedes-AMG sehr bald der Vergangenheit angehören werden. Der letzte Zwölfender der Marke ist der S 65 Final Edition, der auf dem Genfer Autosalon im März präsentiert wurde. Laut Moers werde vielleicht noch Maybach einen V12 in der nächsten S-Klasse-Generation nutzen, AMG aber sicher nicht mehr.
Selbst der V8 scheint aufgrund der immer strikteren Emissionsregularien in Gefahr, zumindest in den kleineren Baureihen wie dem C 63. Mit der Frage konfrontiert, ob die nächste Generation des BMW M3-Konkurrenten auf einen hubraumschwächeren Turbo-Sechszylinder zurückgreifen werde, antwortete der AMG-Boss nach einer kurzen Pause: "Hier ist Raum für Spekulationen."
Quelle: Autocar