Wie viel Sprit braucht der Diesel-Compass?
SUVs und Geländewagen haben in puncto Verbrauch nicht den besten Ruf. In unserer wöchentlichen Reihe von Verbrauchstests haben wir uns diesmal den Jeep Compass 1.6 Multijet vorgenommen. Eignet sich das Kompakt-SUV vom Verbrauch her als tägliches Transportmittel für die Stadt, auf der Autobahn und auf der Landstraße?
Die Frontantriebsversion mit Schaltgetriebe und dem 120 PS starken Dieselmotor kam auf der Strecke von Rom nach Forlì auf einen Durchschnitt von 4,85 Liter/100 km. Das entspricht bei den derzeitigen deutschen Durchschnittspreisen 6,21 Euro/100 km.
Der Wert ist ein gutes Ergebnis angesichts von fast 4,40 Meter Länge, eines Gewichts von rund 1,5 Tonnen und der beträchtlichen Karosseriehöhe. Unter den größeren Kompakt-SUVs gibt es sparsamere, aber auch solche, die es schlechter machen. Den Jeep schlagen der Peugeot 3008 BlueHDi 130 EAT8 (3,7 Liter), der BMW X2 xDrive 25d (4,3 Liter) und der VW Tiguan 1.6 TDI (4,45 Liter). [Anm. d. Übersetzers: Auch der Citroën C5 Aircross BlueHDi 130 (4,50 Liter) schnitt besser ab.]
Besser als der US-Amerikaner sind auch der Dacia Duster 4X4 1.5 dCi 110 PS (4,60 Liter) und der Alfa Romeo Stelvio 2.2 Turbo Diesel 180 PS AT8 RWD (4,80 Liter) und Skoda Karoq 2.0 TDI 150 PS DSG 4x4 (ebenfalls 4,80 Liter). Hinter dem Compass reihen sich ein: der Kia Sportage 1.6 CRDi DCT7 AWD 136 PS (5,10 Liter), der Volvo XC40 D4 Geartronic AWD (5,25 Liter) und der DS 7 Crossback BlueHDi 180 EAT8 (5,45 Liter/100 km).
Der Jeep Compass erbrachte auf gemischten Stadt- und Außerorts-Strecken einen guten Durchschnittsverbrauch von 5,9 Liter und auch im schwierigen Verkehr in Rom schneidet er mit 9,0 Liter nicht schlecht ab. Auf der Autobahn bleibt der Compass mit 6,5 Liter ebenfalls sparsam.
Im Spartest bei konstant 60 bis 70 km/h erreichte der Compass 1.6 Multijet 3,5 Liter und maximal (bergauf mit viel Gas) flossen 21,7 Liter aus dem Tank. Im gesamten Testzeitraum und nach über 900 Kilometer pendelte sich der Bordcomputer-Durchschnitt bei 5,6 Liter ein.
Fahrzeug: Jeep Compass 1.6 MultiJet II 120 PS 4x2 Handschaltung
Testdatum: 16. Februar 2019
Wetter: heiter, 7 Grad
Insgesamt gefahren: 978 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Yokohama BluEarth *Winter V905 M+S - 255/55 R18
Bordcomputer-Anzeige: 4,9 l/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,8 l/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,85 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,28 Euro/Liter (Diesel)
Kraftstoffkosten: 6,21 Euro/100 km
[Anm. d. Übersetzers: Wir haben kürzlich entdeckt, dass wir diesen Testbericht vom Februar 2019 noch nicht aus dem Italienischen übersetzt und veröffentlicht haben und holen dies jetzt nach. Auch wenn er schon etwas älter ist, ist er doch hochinteressant und aktuell.]
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben. Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.