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VW T-Roc Cabriolet (2019) in der Sitzprobe: Genie oder Wahnsinn?

Nun sind endlich auch die Preise bekannt (Update)

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Jetzt sind sie in Wolfsburg komplett verrückt geworden. Ein SUV-Cabrio? War das auch ihre erste Reaktion, als VW Ende Februar 2018 das T-Roc Cabriolet ankündigte? Nun, gut anderthalb Jahre später ist das Fahrzeug Wirklichkeit geworden, Messepremiere ist auf der IAA 2019 in Frankfurt. Wir hatten jetzt die Gelegenheit, den offenen T-Roc persönlich begutachten zu können.

Mein erster Blick schweift über die Proportionen des VW T-Roc Cabriolet: Vorbild ist die Studie T-Cross Breeze von 2016, die man aber etwas verlängert hat. Aus gutem Grund, denn der Stoffdach-T-Roc greift konzeptionell auf die Mütze des 2016 beerdigten Golf Cabrio zurück und wird wie dieses im früheren Karmann-Werk in Osnabrück gebaut. Kein Wunder, dass beide Fahrzeuge auch bei den Abmessungen nicht weit voneinander entfernt sind. Sehen wir uns die Daten im Einzelnen an:

LängeBreiteHöheRadstandVW T-Roc Cabriolet4.268 mm1.811 mm1.522 mm2.630 mmVW Golf VI Cabriolet4.247 mm1.782 mm1.478 mm2.578 mmVW T-Roc4.234 mm1.819 mm1.538 mm2.590 mm

 

Das neue VW T-Roc Cabriolet ist also etwas länger und weist mehr Radstand auf als sein geschlossener Bruder. Sein Verdeck öffnet in neun Sekunden bei bis zu 30 km/h. Und wie sieht es mit dem Raumangebot aus? Der Heckdeckel gibt eine große Kofferraumöffnung frei, hinein passen 280 Liter Gepäck. Genug für einen Urlaub zu zweit, optional ist für 775 Euro eine Anhängerkupplung lieferbar. Wie schwer der Wohnwagen sein darf, verrät VW noch nicht. Beim konventionellen T-Roc sind es zwischen 1,3 und 1,5 Tonnen für die Fronttriebler. Mit Allradantrieb gibt es das Cabrio nämlich nicht.

Im Fond geht es konzeptbedingt recht kuschelig zu, für Kurzstrecken kann man dort als Erwachsener schon mal Platz nehmen. Die idealen Passagiere sind aber Kinder, zumal es hinten an jedem Sitz Isofix-Befestigungen gibt. Vor meinem geistigen Auge zeichnet sich folgende T-Roc-Cabrio-Besatzung ab: Vorne Opa und Oma (geistig jung gebliebene Silver Ager), die offen fahren wollen, ohne sich in einen MX-5 zwängen zu müssen und die hohe Sitzposition (60 Zentimeter über dem Asphalt) genießen. Dahinter bis zu zwei Enkel. Die Stammhalter werden durch den hinter den Rücksitzen ausfahrbaren und reversiblen Überschlagschutz gesichert. Hinzu kommen ein verstärkter Frontscheibenrahmen und diverse Modifikationen an der Struktur.

Und sonst noch? Das Cockpit birgt keine großen Überraschungen, wer mag, bekommt hier wie im normalen T-Roc ein 11,7 Zoll großes "Active Info Display". Bei den Motoren stehen ausschließlich Benziner zur Wahl: Der 1.0 TSI mit drei Zylindern, 115 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment und der vierzylindrige 1.5 TSI mit 150 PS und 250 Nm als bessere Wahl für die Anhängerkupplung. Für dieses Aggregat ist auch ein Siebengang-DSG lieferbar. Kunden haben beim VW T-Roc Cabriolet die Wahl zwischen den Ausstattungen "Style" und "R-Line". Der "Style" kommt ab Werk mit 17-Zoll-Alus, einer Klimaanlage, Spurhalteassistent, diversen Chromumfängen und dem Infotainmentsystem "Composition". Einzige Gratisfarbe ist "Cactus Green Schwarz", eine Art Grün-Grau-Uni. Die Preise starten bei 27.495 Euro, damit ist das Cabrio 3.570 Euro teurer als ein entsprechender "normaler" T-Roc. Hier der Überblick:

VW T-Roc CabrioletStyleR-Line1.0 TSI (85 KW / 115 PS) 6-Gang manuell27.495 Euro 1.5 TSI ACT OPF (110 kW / 150 PS) 6-Gang manuell30.075 Euro32.810 Euro1.5 TSI ACT OPF (110 kW / 150 PS) 7-Gang-DSG32.025 Euro34.835 Euro

 

Bestellbar ist das T-Roc Cabriolet seit dem 12. Dezember 2019. Der Marktstart ist für Frühjahr 2020 vorgesehen.

Was bleibt als Fazit? Nun, so viele Cabrios für die breite Masse gibt es auch nicht mehr. Der offene T-Roc tritt das Erbe von Beetle und Golf Cabriolet an. Vor diesem Hintergrund mag sich manch Tradionalist vor den Kopf gestoßen fühlen. Andererseits wurden Beetle und Golf Cabrio den Händlern auch nicht gerade aus den Fingern gerissen. So gesehen ist der Schritt von VW durchaus clever: Man nehme bewährte Technik und kombiniere sie mit einer beliebten Fahrzeugklasse. (Seit November 2017 hat VW schon 360.000 T-Roc verkauft.) Und ganz ehrlich: Lieber ein T-Roc Cabrio mit Stoffmütze als diverse Metall-Klappdach-Kreaturen vergangener Jahre.    

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