Es gibt weltweit nur eine handvoll Fahrzeugmodelle, die seit mehreren Jahrzehnten von Generation zu Generation immer weiter produziert werden. Eines von ihnen ist der Toyota Crown. Er wird seit 1955 ununterbrochen in Japan hergestellt und ist gleichzeitig auch das meistgebaute Automobil des Landes. Das Modell der oberen Mittelklasse befindet sich inzwischen in der 14. Generation. Vom 25. April bis zum 5. Juli 2015 zeigt das Toyota Automuseum in Nagakute, Japan, eine automobile Zeitreise durch die 60-jährige Crown-Geschichte. Wir haben die Bilder der 14 Entwicklungsstufen. Klicken Sie sich durch.
1955 wurde die erste Generation des Toyota Crown in Japan vorgestellt. Das Fahrzeug war, anders als der baugleiche Toyopet Master, ausschließlich für die private Nutzung vorgesehen. Der Master hingegen war für den Taxi-Einsatz geplant. Für den Vortrieb diente bei der Einführung ein 1,5-Liter-Benziner. 1959 zog zudem ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel unter die Haube. Damit war Japans erster Diesel-PKW geboren.
1962 erschien die zweite Generation des Crown, die massiv an Größe zulegte. Optisch sollen sich die Fahrzeug-Designer vor allem an dem in USA populären Ford Falcon orientiert haben. Scheibenbremsen, eine Zweigang-Automatik und ein 2,3-Liter-Reihensechszylinder machten aus dem S40-Modell einen komfortable Luxus-Limousine. In kleinen Stückzahlen wurde sie bereits nach Europa und Nordamerika exportiert.
Technisch unterscheiden sich die zweite und dritte Generation nur marginal. Erstmals wurde allerdings ein Coupé-Version des Toyota Crown angeboten. Außerdem wuchs die Sonderausstattung: Elektrische Fensterheber oder eine Klimaanlage konnten bestellt werden.
Im Februar 1971 kam die vierte Generation des Crown auf den Markt. Erstmals konnte eine Fünfgang-Schaltung geordert werden. In den USA wurde der Wagen nur bis 1973 angeboten. Danach verschwand der Crown vom US-Markt und wurde durch den Corona Mark II ersetzt.
Mitte bis Ende der 1970er-Jahre lief in Japan die fünfte Generation vom Band. Das Motorenportfolio bestand anfangs aus zwei Zweiliter-Benzinern mit Vier- oder Sechszylindern und einem 2,6-Liter-Sechszylinder-Otto. 1977 wurde die Palette durch einen 2,2-Liter-Diesel ergänzt.
Die sechste Generation war gleichzeitig das erste Crown-Modell, das ab Anfang 1980 auch in Deutschland zum Verkauf angeboten wurde. Im Oktober konnte der Toyota der oberen Mittelklasse erstmals mit Turbo-Motor geordert werden. Und noch eine Zahl: Das Leergewicht lag ab sofort über der 1,5-Tonnen-Marke.
In der siebten Generation profitierte dann ein 2,4-Liter-Selbstzünder von der neuen Turbo-Technik. Außerdem wurde die Luxusausstattung umfangreicher. Hinzu kam eine Zweizonen-Klimaanlage, ein CD-Radio und jede Menge elektronische Helferlein. Für Japan baute Toyota sogar eine 190 PS starke 3,0-Liter-Sechszylinder-Version.
Nach dem Marktstart in 1987 war die achte Generation des Toyota Crown die erste, die serienmäßig mit einem V8-Motor ausgestattet werden konnte. Dazu kamen neue Spitzentechnologien wie ein elektronisch regelbares Luftfahrwerk.
1991 hatte ein neues Top-Modell in der Crown-Riege Premiere, der Majesta. Optisch unterschied sich der Majesta vor allem durch einen erhöhten Chrom-Anteil bei Schürzen und Grills vom Serien-Crown der neunten Generation. Außerdem erstmals erhältlich: Eine Fünfgang-Automatik.
Die zehnte Generation des Toyota Crown kam 1995 auf den Markt. Sie war das erste Fahrzeug der Baureihe mit selbsttragendem Fahrgestell. In den Abmessungen wurde der Crown etwas schmaler und kürzer als der Vorgänger, um den neuen japanischen Abmessungs-Gesetzen zu entsprechen.
Zur Jahrtausendwende befand sich der Toyota Crown bereits in seiner elften Fahrzeuggeneration. Neu im S170 war ein Vorläufer der Hybrid-Technik. Der sogenannte "Mild-Hybrid" gewinnt Energie beim Bremsen oder Segeln und nutzt diese, um den Motor beispielsweise im Stand abschalten und schnell wieder starten zu können.
Während alle Vorgänger-Modelle mit Reihenmotoren betrieben wurden, änderte Toyota in der zwölften Generation die Zylinderanordnung zur V-Form. Die Einstiegsmodelle erhielten V6-Aggregate mit 207 bis 318 PS. Dem Top-Modell Majesta war ein 4,3-Liter-V8 vorenthalten, der optional auch mit Allradantrieb kombiniert werden konnte.
Von 2008 bis 2012 befand sich der Toyota Crown in der 13. Generation. Das Hybrid-Modell teilt sich die technische Basis mit dem Lexus GS 450h, leistet 344 PS und beschleunigt in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h.
Mit der 4,29 Meter langen und 1,68 Meter breiten ersten Generation des Toyota Crown teilt sich die 4,89 Meter lange und 1,86 Meter breite 14. Generation eigentlich nur noch den Namen. Für den Vortrieb sorgen entweder zwei V6-Hybrid-Systeme oder ein 4,6-Liter-V8 mit 390 PS.