Es ist Samstagabend und die Lottofee zieht endlich die richtigen Zahlen. Sechs mal und die Superzahl auch. Plötzlich freuen sich die Bankangestellten, wenn man in der Stammfiliale aufkreuzt und der Schwarm aus der Schulzeit antwortet auch auf die SMS von vor 20 Jahren. Aber auch Probleme entstehen: Wohin mit dem ganzen Geld? Anlegen oder verprassen? Der beste Kompromiss: Autos kaufen! Wir haben uns auf dem Gebraucht- und Neuwagen-Markt umgesehen und 20 Modelle aufgespürt, die man nach einem Lottogewinn kaufen sollte.
Der Ferrari F40 ist der Ur-Enkel des LaFerrari. Für viele zählt der kantige Supersportwagen mit den Schlafaugen zu den schönsten Fahrzeugen, die je Maranello verließen. 444.000 DM kostete eines der 1.315 Exemplare. Der Kaufpreis liegt heute bei über einer Million Euro.
Der Miura war der dritte Pkw von Lamborghini und das erste Modell, mit dem das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben konnte. 765 Einheiten wurden von 1966 bis 1975 gebaut, die immer mit Vierliter-V12-Mittelmotor unter der Haube und mit 350 bis 385 PS ausgestattet waren. Nachfolger war der legendäre Countach, den wir auch empfehlen wenn man keinen Miura für rund eine Million Euro abbekommt.
Eigentlich war der CLK GTR ein GT1-Rennwagen. 1998 und 1999 baute AMG eine Kleinserie von 25 Exemplaren mit Straßenzulassung. 2002 erst wurde erneut eine Kleinserie aufgelegt. Diesmal wurde das Dach weggelassen und die Stückzahl auf nur fünf Autos reduziert. Schon das Coupé kostete in Deutschland damals über drei Millionen D-Mark. Wer heute einen haben will braucht mindestens den gleichen Betrag in Euro und einen Besitzer, der einen loswerden möchte. Wir empfehlen, einfach mal beim Sultan von Brunei anzurufen, der hat nämlich einen.
Die Göttin gabs auch ohne Dach. Allerdings nur 1.219-mal. Das macht sie heute selten und teuer. Bei Versteigerungen erzielten gut erhaltene Exemplare schon Höchstgebote von über 300.000 Euro. Tendenz? Steigend!
Die Lottomillionen sollen lieber für etwas "neueres" draufgehen? Dann schauen Sie sich den Porsche 911 GT3 RS 4.0 mal genauer an. Das Modell mit Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor und 500 PS wurde 2011 vorgestellt. Alle 600 Exemplare waren dann schon verkauft. Neupreis? Rund 180.000 Euro. Nur vier Jahre später ist der Wagen mindestens das doppelte wert.
Der T1 in der Samba-Edition ist eigentlich nur ein Lieferwagen mit vielen Fenstern, einem großen VW-Logo an der Front und viel zu wenig PS. Wie aus dem Kleintransporter von damals ein gesuchter Klassiker werden konnte, weiß keiner so genau. Trotzdem sollte man von einem Lottogewinn rund 100.000 Euro locker machen, denn der Wertzuwachs hat den Gipfel immer noch nicht erreicht.
Ein VW T1 ist Ihnen zu viel Nutzfahrzeug? Wie wäre es dann mit einem Mercedes 600 Landaulet? Die Pullman-Limousine mit Verdeck kostet mittlerweile gut und gerne über 1,5 Millionen Euro, dafür kann man mit ihr aber repräsentativ seine Gäste vom Flughafen abholen.
Immer eine gute Wahl für unwegsames Gelände (und den Kleingeldtransport) ist der handgefertigte Mercedes G 63 AMG 6x6. Für knapp eine halbe Million Euro bekommt man 544 PS, drei Achsen und einen Potenzschub, der seinesgleichen sucht.
Der Multipla? Ehrlich? Dieses hässliche Ding mit einem Fettwulst unter der Windschutzscheibe und drei Sitzen in der ersten Reihe? Nein, wir empfehlen hier nicht den Fiat Multipla aus dem Anfang des 21. Jahrhunderts, wir raten zum Fiat 600 Multipla. Einem geräumigen Kleinwagen aus den Sechzigern. Er war einer der ersten PKW mit Frontlenkerbauweise.
Von 1955 bis 1959 wurde der Porsche 356 unter anderem als offene Speedster-Variante mit extrem flacher Windschutzscheibe gebaut und angeboten. Angetrieben wurde das luftige Modell von einem Vierzylinder-Boxermotor mit gerade einmal 75 PS. Zwischen 200.000 und 300.000 Euro sollte man heute mindestens bereithalten.
Wie wäre es mit einem alten LeMans-Rennwagen aus den 1920er- und 1930er-Jahren? Das Modell gab es als normalen Sauger und als "Blower Bentley" mit Kompressor-Aufladung. Während ein normaler Bentley 4.5 Litre etwa 16 Liter Benzin auf 100 Kilometer forderte, waren es beim aufgeladenen Pendant über 100 sagenhafte Liter. Aktueller Anschaffungspreis? Über eine Million Euro.
Sie mögen es britisch? Britischer als mit einem Aston Martin DB5 kann man nicht unterwegs sein. Der Vierliter-Reihensechszylinder erzeugte 286 PS und reichte bereits Mitte der 1960er-Jahre für eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 230 km/h. Der perfekte Dienstwagen für James Bond. Der Originalwagen aus den Filmen "Feuerball" und "Goldfinger" ist übrigens schon verkauft. Er brachte bei einer Auktion in London im Jahr 2010 umgerechnet rund 3,3 Millionen Euro.
Ein anderes Auto, das bei Stars und Sternchen der vergangenen Zeiten beliebt war, war der BMW 507. Elvis hatte einen weißen Roadster (den er später rot lackieren ließ) mit 3,2-Liter-V8 und 150 PS. Sie sollten sich auch einen zulegen - wenn Sie einen finden -, denn nur 254 Exemplare wurden gebaut. Der 507 von Elvis wird übrigens derzeit von BMW Classic restauriert, nachdem er nach fast 40 Jahren in einer kalifornischen Lagerhalle aufgespürt wurde.
Und noch ein Auto aus Film und Fernsehen: Der DMC DeLorean ist mit seiner unlackierten Edelstahlkarosse etwas ganz besonderes. Wer für den Auto-Hauptdarsteller in der Science-Fiction-Reihe "Zurück in die Zukunft" astronomische Preise erwartet, wird jetzt enttäuscht: Schon für unter 50.000 Euro bekommt man gut erhaltene Exemplare und die Ersatzteillage ist einfach prächtig.
Sie wollen das schnellste Serienfahrzeug mit Straßenzulassung aus dem Jahr 1986 (317 km/h Höchstgeschwindigkeit)? Dann führt kein Weg am Porsche 959 vorbei. Ein elektronisch gesteuerter Allradantrieb und eine Biturbo-Aufladung sind weitere technische Schmankerl, die Mitte der 80er-Jahre einzigartig im Serienfahrzeugbau waren. Bill Gates hatte einen, Bill Clinton hatte einen und sogar Boris Becker kaufte sich einen 959, trotz seines Werbevertrags mit Ford.
Heute steht Lancia kurz vor dem Aus und wird eigentlich nur noch vom großen Fiat-Chrysler-Konzern am Leben gehalten. Während aktuelle Modelle in den Ausstellungsräumen verstauben, sind die Klassiker des Herstellers gesuchte Fahrzeuge. So auch der Lancia Aurelia. Legen Sie eine Million Euro zur Seite und kaufen Sie sich einen.
Nur zwölf Fahrzeuge wurden 1963 von der Jaguar-Motorsportabteilung gebaut. Heute erzielt ein originaler Lightweight bei Versteigerungen mehrere Millionen Euro. Eigentlich waren mal 18 Exemplare geplant. Im Jahr 2014 hat Jaguar Heritage damit angefangen die verbleibenden sechs Fahrzeuge zu bauen. Viel günstiger dürften die neuen Alten aber auch nicht werden. Sie werden immerhin innerhalb von zwölf Wochen komplett per Hand gefertigt.
Das erste Megawatt-Auto der Welt stammt aus der schwedischen Sportwagen-Schmiede Koenigsegg. Wenn Sie Lust auf 1.360 PS haben, die auf 1.360 Kilogramm Leergewicht losgelassen werden, sollten Sie zuschlagen. 3,3 Millionen Euro müssten Sie schon locker machen. Dafür kann man dann auch 440 km/h schnell fahren.
Schnell, auffällig, teuer und mit der allerneusten Technik ausgerüstet. Eigentlich ist ein LaFerrari das perfekte Fahrzeug für Lottogewinner und auch Umweltbewusste. Der Hybrid-Supersportler stellt bis zu 963 Pferde bereit und geht in unter drei Sekunden auf Tempo 100. Der Neupreis lag bei 1,2 Millionen Euro. Alle 499 Exemplare sind aber mittlerweile in festen Händen. Bei Gebrauchtwagen-Händlern bezahlt man jetzt etwa das Doppelte. Auch hier ist die Tendenz steigend.
Sie wollen von ihrem Lottogewinn lieber jeden Tag im Jahr ein anderes Auto fahren? Dann legen Sie sich doch einfach 365 Dacia Sandero zu. Für rund 2,5 Millionen Euro kann man jeden Tag im Jahr mit einem Neuwagen beginnen und den alten an Bedürftige oder den Nachbarn verschenken.