Nicht das schwärzeste Auto überhaupt, aber sehr schwarz
Das schwärzeste Auto der Automobilgeschichte ist er wohl nicht, diese Ehre gebührt dem BMW X6 mit Vantablack-Lackierung. Aber ziemlich schwarz ist er schon, der Black Badge Cullinan. Hersteller Rolls Royce bezeichnet ihn als die bislang dunkelste Interpretation aller Black-Badge-Modelle.
Die Reihe der Black-Badge-Sondermodelle gibt es seit 2016. Laut Rolls-Royce ist sie gedacht für "Menschen, die bereit sind, Risiken einzugehen, Regeln zu brechen und die den Erfolg nach eigenen Maßstäben aufbauen." 2016 debütierten Black Badge Wraith und Black Badge Ghost, 2017 der Black Badge Dawn. Nun wird die Familie mit dem Black Badge Cullinan vervollständigt. Er basiert auf dem 2018 vorgestellten Cullinan, dem SUV von Rolls-Royce.
Obwohl man auch bei den Black-Badge-Modellen auf 44.000 Lackfarben zurückgreifen oder eine individuelle Farbe kreieren kann, entscheiden sich viele Käufer für ein spezielles Schwarz, das in mehreren Lackschichten aufgetragen und zehnmal von Hand poliert wird. So soll eine unvergleichliche Farbtiefe und -intensität entstehen.
Beim Black Badge Cullinan ist die Spirit of Ecstasy nicht in Silber, sondern in hochglänzendem Schwarzchrom ausgeführt. Zum ersten Mal erstreckt sich dieses Finish auch auf den Sockel und hat die bisher dunkelste Ausprägung. Auch das markante Doppel-R erscheint hier in Silber auf Schwarz statt umgekehrt. Chromteile wie die Einfassungen von Kühlergrill und Scheiben sowie der Heckklappengriff und die Abgasendrohre sind ebenfalls abgedunkelt. Silbrig und hell bleiben dagegen die vertikalen Streben im Grill. Die imposanten Proportionen des 5,34 Meter langen SUVs werden durch neue 22-Zoll-Schmiederäder, die dem Black Badge Cullinan vorbehalten sind.
Das schwarze Design schafft die perfekte Bühne für den ersten farbigen Bremssattel der Marke. Der rote Lack wurde speziell entwickelt, um hohen Temperaturen stand zu halten. Darauf sticht ein weißes Markenlogo hervor.
Auch innen setzt Rolls-Royce auf überraschend krasse Farben wie dieses Gelb:
Außerdem setzen die Designer auf ein Carbon-Furnier, aber kein normales: Jede Carbon-Fläche wird mit sechs Lackschichten versehen, bevor sie 72 Stunden lang aushärtet und von Hand auf Hochglanz poliert wird. Dieser Vorgang dauert 21 Tage und das Ergebnis wird eigens von einem Spezialisten inspiziert, der die gleichmäßige Reflexion aller 23 Carbonteile im Fahrzeug bestätigen muss.
Der Starlight Headliner, also der Sternenhimmel am Dach, gehört zu den markentypischen Eigenheiten, die auch der Cullinan besitzt. Im Black-Badge-Modell verstärkt er das besondere Ambiente, indem er ein schwaches Licht auf die aufwändigen Ledersitze wirft. 1.344 Glasfaserlichter leuchten aus dem schwarzem Leder heraus. Sogar an Sternschnuppen haben die offensichtlich astronomisch interessierten Designer gedacht: Sie regnen vorwiegend über den vorderen Insassen herab.
Das Kennzeichen der Black-Badge-Reihe ist das mathematische Symbol für Unendlichkeit, die liegende Acht. Sie ist in die hintere Armlehne eingestickt. Das gleiche Symbol ist auch in die beleuchteten Einstiegsleisten eingearbeitet.
Angetrieben wird der Cullinan von einem 6,75-Liter-Twinturbo-V12. Dessen Leistung wurde hier um 29 PS auf genau 600 PS gesteigert. Gleichzeitig wuchs das maximale Drehmoment um 50 auf 900 Newtonmeter. Neue Bremsscheiben sorgen zudem für eine optimale Verzögerung. Der Black Badge Cullinan besitzt auch ein speziell abgestimmtes Getriebe und eine modifizierte Drosselklappensteuerung. Drückt der Fahrer die Taste Low auf dem Automatikwahlhebel, tönt zudem das Abgassystem in einem besonders tiefen Bass. Der Black Badge Cullinan kann ab sofort in Auftrag gegeben werden. Zum Preis äußert sich Rolls-Royce nicht.