China gehört mittlerweile längst zu den größten und wichtigsten Automärkten weltweit. Entsprechend hochkarätig sind die Automessen. Die Beijing Motor Show, auch bekannt als Auto China, findet dieses Jahr von 29. April bis 4. Mai 2016 statt, die Pressetage laufen bereits. Wir zeigen Ihnen die interessantesten Neuvorstellungen aus Peking.
Lange mussten wir auf den TT RS warten, nun ist er da. Wie bisher wird das Topmodell von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder angetrieben. Er liefert nun 400 PS und ist damit 90 PS stärker als der Zweiliter-Vierzylinder des TTS. Ein Schaltgetriebe wird nicht mehr angeboten, ein Doppelkupplungsgetriebe ist Serie. Marktstart ist im Herbst 2016, die Preise beginnen bei 66.400 Euro.
Ob nun Minderwertigkeitskomplexe der Grund sind oder etwas anderes: In China müssen alle Autos länger sein als sonst. So lässt Audi den neuen A4 L von der Leine. Er ist neun Zentimeter länger als die normale Version und misst damit 4,81 Meter. Xenonlicht ist Serie, Matrix-LED-Scheinwerfer gibt es optional, genauso wie die diversen Assistenzsysteme. Nach Deutschland kommt der A4 L nicht.
Aus Ingolstadt kommt auch eine Version des Q3 mit einer Art Schublade am Heck. Sie erinnert etwas an den FlexFix-Fahrradträger von Opel, enthält aber keine Radhalterung, sondern ein langes Skateboard (Longboard) mit ausklappbarem Lenker und Elektroantrieb. Damit kann man mit bis zu 30 km/h maximal zwölf Kilometer weit fahren, zum Beispiel vom Parkplatz bis zum Fahrtziel. Das Navi des Q3 errechnet, wo man am günstigsten parkt und aufs Longboard umsteigt. Der Akku des Longboards wird automatisch im Q3 geladen.
Bentley stellt die First Edition des gelifteten Mulsanne vor. Zu den Besonderheiten gehören eine "Flying B"-Fühlerfigur, ein optionaler Sektkühler, ein Set aus silbernem Schminkspiegel, silbernem Kamm und silberner Haarbürste und dergleichen Extras mehr. Nur 50 Stück sollen von der First Edition gebaut werden - vom Mulsanne, vom Mulsanne Speed und vom Mulsanne Extended Wheelbase.
Ja, auch SUVs sollten möglichst laaaang sein, wenn sie sich in China verkaufen sollen. So bringt BMW einen verlängerten X1 mit nach Peking. 12 Zentimeter mehr Länge und zwei Zentimeter mehr Höhe sollen China froh machen. Für den Antrieb sind Benziner mit 136 bis 231 PS vorgesehen.
Die Nobel-Abteilung von Nissan zeigt in Peking ein neues Coupé-SUV. Die 4,60 Meter lange Designstudie könnte einen Ausblick auf den Nachfolger des QX50 geben. Die Silhouette wirkt sehr edel, aber die Designer haben dem Auto schwellende Rundungen ins Blech gepresst. Auch im Cockpit dominieren fließende Formen. Zu Motorisierung und den Chancen auf eine Serienfertigung sagt Infiniti noch nichts.
Die Langversion des Jaguar XF bietet etwa 16 Zentimeter mehr Beinfreiheit und ein Entertainmentsystem für den Fond. Klapptische, beheiz- und kühlbare Sitze mit Massagefunktion und Lordosenstütze kommen hinzu. Zu den Technik-Highlights gehört Clear Exit Detection. Das Sicherheitssystem warnt aus dem Fond aussteigende Personen beim Öffnen der Tür vor nachfolgendem Verkehr. Markteinführung in China ist in der zweiten Jahreshälfte.
Für Lambo ist China der zweitgrößte Markt der Welt. Auf der Messe sind drei Huracán-Modelle zu sehen: der LP 580-2 (Bild), der LP 610-4 Spyder und das auf 250 Stück limitierte Sondermodell LP 610-4 Avio.
Der chinesische Energieversorger LeECO stellt auf der Messe ein Elektroauto namens LeSEE (für Super Electric Ecosystem) vor. Das recht rundlich gestaltete Auto soll über 200 km/h schnell werden und sich kabellos aufladen lassen. Das Auto verbindet sich mit einer Cloud. So kann zum Beispiel jeder Passagier seine Lieblingsmusik hören.
Der CX-3 ist Ihnen zu klein, der CX-5 sieht zu sehr nach SUV aus? Dann freuen Sie sich jetzt auf den CX-4, den Mazda nach China mitgebracht hat. Das Auto ist eine elegante Abart des CX-5, mit dem es sich die Plattform und den Radstand teilt. Der Unterschied zum eher plumpen CX-5 ist vor allem von der Seite aus zu erkennen.
Und noch eine Langversion für die Kurznasen: Die neue E-Klasse wurde fürs Reich der Mitte um 14 Zentimeter auf 5,06 Meter gestreckt. Der Zuwachs kommt fast komplett dem Fond zugute, sodass er sich nun auch als Besprechungs- oder Ruheraum eignet. Außen ist das Auto an den zusätzlichen Dreiecksfenstern vor der C-Säule zu erkennen.
Peugeot hat zwei Kompaktvans im Angebot. Der 3008 ist bereits seit 2009 auf dem Markt, und auch das Facelift ist schon drei Jahre her - entsprechend alt sieht das Auto inzwischen aus. In Peking steht nun eine neue, augenfreundlichere Version. Das Highlight des Autos ist jedoch das i-Cockpit mit einem Instrumenten-Display à la Virtual Cockpit.
Peugeot zeigt die Stufenheck-Version des kompakten 308. Das auf der EMP2-Plattform basierende Auto soll in China die wichtigste Limousine von Peugeot werden. Die Scheinwerfer ähneln denen der hierzulande verkauften Schrägheckvariante, doch der Grill sieht anders aus. Das Löwen-Logo prangt in seiner Mitte statt auf der Motorhaube.
Wie der 718 Boxster hat auch die geschlossene Cayman-Version nun einen Vierzylinder-Turbo mit variabler Turbinengeometrie unter der Haube. Er leistet 300 PS und 380 Newtonmeter beziehungsweise 350 PS und 420 Newtonmeter im 718 Cayman S. Erstmals ist der Cayman günstiger als der Boxster. Er kostet in der Grundversion 51.623 Euro.
Der aktuelle Koleos ist kein Megaseller. Letztes Jahr wurden nur rund 500 Stück in Deutschland verkauft. In Peking ist nun der 4,67 Meter lange Nachfolger zu sehen. Er ist ein enger Verwandter des Nissan X-Trail und soll mit muskulösen Flanken punkten. Zwei Diesel und zwei Benziner mit 130 bis 172 PS werden angeboten.
Von der im Herbst 2014 eingeführten neuen Generation des Fortwo und Forfour fehlten bisher noch die Brabus-Topversionen. Premiere feiern sie ausgerechnet in China, dem Land der Langversionen. Mit 109 PS ist der Dreizylinder-Turbobenziner immerhin 19 PS stärker als die bisherige Topversion. Ein Doppelkupplungsgetriebe ist Serie. Marktstart bei uns ist im Juli 2016, die Preise beginnen bei 19.710 Euro.
Die Schweden zeigen kein ganzes Auto, sondern einen Ausblick auf den Innenraum des S90-Topmodells. Wie bei dem 2015 vorgestellten Innenraum des XC90 Excellence verzichtet Volvo auf den Beifahrersitz und ersetzt ihn durch ein variables Modul. Dieses kann nach Wunsch als Arbeitsplatz mit ausklappbarem Tisch genutzt werden, zum Fernsehen oder zum Entspannen mit zurückgefahrenem Sitz und hochgelegten Füßen.
Bei VW gibt es eine Studie des neuen Touareg zu sehen. Das Auto ähnelt optisch dem Audi Q7 und hat einen Plug-in-Hybridantrieb mit 381 PS Systemleistung. Innen wurden alle Schalter und Knöpfchen eliminiert und durch eine Gesten-, Touchscreen- und Sprachsteuerung ersetzt.
Im Herbst 2016 startet der neue Phideon in China. Die Oberklasselimousine mit 300-PS-V6 und Allradantrieb wird umgerechnet rund 55.000 Euro kosten und später auch mit einem Plug-in-Hybrid bestellbar sein.
Außerdem ist der in China recht beliebte Magotan zu sehen. Das komplett neu konzipierte Passat-Schwestermodell basiert erstmals auf der MQB-Plattform und kommt mit drei Motoren von 150 bis 220 PS im Juli 2016 auf den chinesischen Markt.