Neue Crashtests für Audi Q5, Land Rover Discovery, Toyota C-HR und mehr
Brüssel (Belgien), 1. März 2017 - Jedesmal, wenn EuroNCAP neue Crashtest-Ergebnisse veröffentlicht, haben wir Angst, dass alle Autos fünf Sterne bekommen haben. Das würde zwar hohe Verkehrssicherheit anzeigen, wäre aber doch eher langweilig zu lesen, oder? Gut, dass die Kriterien immer wieder verschärft werden. So gibt es auch beim neuesten Crashdurchgang nicht nur Gewinner. Fünf Sterne gingen an den Audi Q5, den Land Rover Discovery und den Toyota C-HR. Mit vier Sternen etwas schlechter schnitt der Citroën C3 ab. Nur drei Sterne erhielten dagegen der Fiat 500 und der Ford Ka+.
Discovery: Airbag wird durchschlagen
Die neue Generation des Audi Q5 und das neue Crossover-Modell Toyota C-HR erhielten beide durch die Bank gute Noten. Der neue Land Rover Discovery erhielt ebenfalls fünf Sterne - aber nicht ohne Probleme. Beim Frontalaufprall mit teilweiser Überdeckung durchschlug der Fahrer-Dummy den Airbag, da dieser nicht genug Druck entwickelte. Und beim seitlichen Aufprall der Barriere wurde die Fahrertür aus den Angeln gehoben. EuroNCAP-Chef Michiel van Ratingen äußert sich besorgt: Bei den vielen geplanten neuen Modellen von Jaguar Land Rover in den nächsten Jahren dürfe die Sicherheit nicht zu kurz kommen, so der Experte.
Fiat 500 und Ford Ka+ nicht mehr zeitgemäß
Der Fiat 500 ist auch zehn Jahre nach seinem Start noch populär, so EuroNCAP. Warum der Wagen (mit dem auch nicht mehr taufrischen Facelift von 2015) nun erneut getestet wurde, wird nicht so recht deutlich. Interessant ist der Test jedenfalls: 2007 erzielte der Kleinstwagen noch die volle Sternanzahl, mit den strengeren Kriterien von 2017 waren es nur noch drei. Auch der neue Ford Ka+ schnitt nicht besser ab. Kleinwagen-Kunden wären preissensibel, meint EuroNCAP dazu. Deshalb neigten die Hersteller dazu, bei der Sicherheit zu sparen und lieber das schicke Design zu betonen. So fehlen beim 500 wie beim Ka+ die Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer für die Rücksitze - ein Sicherheitsmerkmal, das bei den meisten anderen Neuwagen heutzutage Standard sei.
"Besser auf einen völlig neuen 500 warten"
Beim Frontalcrash mit voller Überdeckung werden beim Fiat 500 Fahrer und Fondpassagiere schlecht geschützt. Beim Ka+ wurde die hohe Belastung des Brustkorbs bemängelt. Ford enttäusche beim Ka+ mit "mittelmäßiger Sicherheit". Dem Auto würden die ausgefeilten Rückhaltesysteme fehlen, die die meisten Konkurrenten anböten, ganz zu schweigen von einem Notbremssystem. Letzteres fehlt auch beim 500. Der Citroën C3 schnitt wesentlich besser ab: Er verfehlte die fünf Sterne nur knapp, und zwar wegen zu geringer Sicherheit beim Zusammenprall mit einem Fußgänger. Wegen des schlechten Abschneidens des 500 rät Van Ratingen, besser "auf den völlig neuen 500" zu warten. Der wurde allerdings noch nicht offiziell angekündigt. Ob Van Ratingen da mehr weiß? Man darf gespannt sein.