Zugegeben, der Kofferraum ist nicht der erotischste Teil eines Autos. Aber so mancher, der mit einem Kleinwagen den Familieneinkauf macht oder sogar damit in den Urlaub fährt, weiß jeden Liter Stauraum zu schätzen. Wir haben uns die Klasse bis 4,10 Meter Länge angesehen und die Modelle mit dem größten Stauvolumen zusammengestellt.
Wir beginnen mal mit einem Kleinen, der beim Kofferraumvolumen schon gar nicht so schlecht ist: In den Peugeot 208 passen 285 Liter Gepäck. Das ist mehr als zum Beispiel in einen Opel Corsa passt, in einen Mini Dreitürer oder in einen Audi A1 - oder auch in den bald auslaufenden alten VW Polo. Legt man die Rücksitze um, schluckt der kleine Peugeot 1.076 Liter. Was dem kleinen Franzosen fehlt, ist allerdings ein Einlegeboden.
DS strebt so etwas wie die Premiumposition unter den drei französischen PSA-Marken an. Wobei Premium für einen Franzosen offenbar vor allem Ledersitze, schickes Design und dergleichen bedeutet. Wie dem auch sei: Der Kleinwagen von DS ist auch beim Kofferraum nicht schlecht. Der DS 3 bietet 285 Liter, genauso viel wie der 208. Beim Maximalvolumen ist er nicht ganz so gut wie dieser. Einen Einlegeboden gibt es auch hier nicht.
286 Liter: Einen Liter mehr als die beiden Franzosen-Modelle bietet der Toyota Yaris. Und das auch beim Hybridmodell, das den größten Anteil an den Verkäufen ausmacht. Der Maximalwert, den das offizielle Datenblatt nennt (768 Liter), bezieht sich übrigens auf die Beladung bis zur Oberkante der Rücksitzlehnen, der übliche Wert für dachhohe Beladung liegt bei 1.119 Liter. Weiteres Plus: Es gibt einen praktischen Einlegeboden.
Der neue Fiesta bietet schon ein sehr ordentliches Ladevolumen von fast 300 Liter. Nicht schlecht für einen rund vier Meter langen Kleinwagen. Auch einen Einlegeboden kann man bestellen. So muss man zum Beispiel schwere Sprudelkisten nur aus dem Auto herausziehen und muss sie nicht anheben.
Beim Micra der neuen Generation (interner Code: K14) wird kein Einlegeboden angeboten. So stört beim Ausladen eine Stufe, und auch beim Umklappen der Fondlehnen wird der Ladeboden nicht eben. Das Stauvolumen aber ist lobenswert: 300 Liter sind gut.
Der Clio bietet ebenfalls 300 Liter. Es könnten auch ein paar mehr sein, denn der Clio basiert schon auf einer neueren Plattform als der Micra (obwohl der Nissan erst viel später auf den Markt kam). Der Wert für die dachhohe Beladung ist mit 1.149 Liter auch recht ordentlich. Was die Nutzbarkeit angeht, so fehlt dem Clio wie dem Micra ein Einlegeboden.
Der neue C3 liegt mit ebenfalls 300 Liter auf dem gleichen Niveau wie der französische Erzkonkurrent Clio. Beim Maximalwert (993 Liter) ist er schlechter. Beim C3 stört außerdem die extrem hoch liegende Ladekante - so muss man schwere Kisten beim Einladen weit nach oben hieven. Da kein Einlegeboden angeboten wird, stört beim Ausladen eine hohe Schwelle.
Der Sandero soll ein Kleinwagen sein? Nun, mit 4,06 Meter ist er genauso lang wie ein Clio. Und er basiert auch auf einer Clio-Plattform - auf welcher Generation genau, konnte uns bei Renault bisher noch niemand so recht sagen. Egal, das Kofferraumvolumen liegt mit 320 bis 1.200 Liter sehr gut. Ein Einlegeboden fehlt aber auch hier, die Schwelle am Kofferraumeingang ist gewaltig.
Der Kia Rio liegt bei 325 bis 980 Liter. Der kleinere Wert ist sehr gut, der größere nicht so sehr. Großes Plus in puncto Alltagsnutzen ist der Einlegeboden, der zumindest nach dem Umlegen eine plane Fläche liefert. Die Schwelle am Kofferraumeingang wird nicht ganz egalisiert.
Der Fabia mag nicht zu den schicksten Autos gehören, aber sein Kofferraum ist groß: 330 bis 1.150 Liter sind es. Beim letzten Facelift im Jahr 2014 hieß es, das wäre der größte Kofferraum in dieser Klasse, aber das stimmte schon damals nicht Es gibt noch talentiertere Gepäckschlucker, wie Sie gleich sehen werden.
Das war eine handfeste Überraschung für uns: Das Hyundai i20 Coupé (so nennt der Hersteller die dreitürige Version) hat mehr Kofferraum als der normale i20. Groß ist der Unterschied allerdings nicht: Der normale i20 liegt bei 326 bis 1.042 Liter, das i20 Coupé bei 336 bis 1.011 Liter. Wie beim Kia Rio bleibt am Kofferraumeingang mangels Einlegeboden eine kleine Schwelle.
Und noch eine Riesenüberraschung: Der rein elektrisch angetriebene Zoe gehört zu den Kleinwagen mit dem größten Kofferraum. Mit 338 bis 1.225 Liter zeigt er den allermeisten konventionell angetriebenen Kleinwagen, was eine Harke ist. Bei der Nutzbarkeit ist der Zoe mangels Einlegebrett aber genauso schlecht wie der Clio.
Der Stauraum ist das Highlight des Honda Jazz. Seine Magic Seats sind genial: Man kann im Fond die Sitzflächen hochklappen wie bei einem Kinosessel und gewinnt so viel Stauraum, der auch für hohe Topfpflanzen oder Mountainbikes genutzt werden kann. Und auch der normale Kofferraum ist mit 354 Liter für Kleinwagen riesig. Das Auto ist zudem der Kleinwagen mit dem größten maximalen Kofferraumvolumen: 1.314 Liter sind mehr, als in einen Golf hineinpasst!
Der vor etwa einem Jahr gestartete Baleno ist größer als der (3,84 Meter lange) Swift, deswegen ordnet ihn so mancher aus dem Bauch heraus in die Kompaktklasse ein. Aber er ist mit knapp vier Metern eindeutig ein Kleinwagen. Was den Kofferraum angeht, ist er aber ein ganz Großer: 355 Liter sind enorm. Auch hier fehlt allerdings der Einlegeboden.
Der Ibiza ist der erste Kleinwagen aus dem VW-Konzern, der auf dem Modularen Querbaukasten basiert. Der ermöglicht große Radstände, und beim Ibiza wurde dieser für den Kofferraum genutzt. 355 Liter sind nur sieben Prozent weniger als der Wert des VW Golf. Anders als beim Suzuki Baleno (in den ebenfalls 355 Liter passen), wird hier auch ein Einlegeboden angeboten. Einen ähnlich großen Kofferraum wie der Ibiza dürfte der neue VW Polo haben, doch der genaue Wert ist noch nicht bekannt. Daher ist der Ibiza unser Spitzenreiter.