Im März 2018 startet der neue BMW X2. Da fragt sich so mancher, welches Auto von den beiden er wählen soll. Die Optik ist deutlich anders als beim altbekannten X1, dem Schwestermodell. Sie soll vor allem extrovertierte Individualisten ansprechen, der X1 wendet sich eher an Familien und Leute, denen der Alltagsnutzen wichtiger ist als der Lifestyle. Aber was gibt es sonst noch für Unterschiede? Wir vergleichen.
2.670 Millimeter: Der BMW X2 hat exakt den gleichen Radstand wie der X1. Bei der Länge ist der Unterschied größer. Überraschenderweise ist der X2 nicht länger, sondern kürzer als der X1, und zwar deutlich: Es misst rund acht Zentimeter weniger. Das dürfte man beim Einparken in der Innenstadt schon merken. Mit 4,36 Meter ist der X2 ohnehin sehr parkfreundlich, er ist kaum länger als ein 2er Active Tourer (der ebenfalls auf der UKL-Plattform basiert und den gleichen Radstand hat).
Bei der Breite liegt der Unterschied zwischen den beiden Modellen nur im Millimeterbereich. Anders bei der Höhe: Der X2 ist immerhin sieben Zentimeter niedriger als der X1. Das führt natürlich zu einer attraktiveren Optik, aber auch zu weniger Platz - doch dazu später mehr.
Optisch ist der X2 weit mehr als nur ein plattgedrückter X1. Das zeigt sich an Details wie dem BMW-Logo an der C-Säule. Es erinnert an legendäre Coupé-Klassiker der 1960er- und 1970er-Jahre wie den BMW 3.0 CSL oder den 2000 CS (im Bild). Bei diesen saß das runde BMW-Logo allerdings deutlich tiefer und die Säule war nicht so dick.
Zu den weiteren Optik-Schmankerln gehört die Grillform: Beim X2 haben die Designer erstmals die Niere umgedreht: Sie ist hier unten breiter als oben. Die grauen Plastikeinsätze auf unserem Bild (wir finden sie ziemlich hässlich) sind allerdings nicht Pflicht: Sie sind eine Besonderheit der Variante "M Sport X".
Den X2 gibt es in drei Erscheinungsformen mit deutlich unterschiedlicher Front. M Sport und M Sport X haben dreieckige Lufteinlässe außen. Die erwähnten grauen Plastikeinsätze gibt es nur beim M Sport X. Im gleichen "Frozen Grey" gehalten sind hier auch die Radhauseinfassungen und die Schwellerverkleidung. Bei der Basisversion sind diese Elemente schwarz gehalten.
Völlig anders als der "M Sport X" wirkt die Version "M Sport" (Bild). Die Teile, die beim M Sport X grau gehalten sind (was für unseren Geschmack etwas billig wirkt), sind sie hier in Wagenfarbe lackiert. Der elegante M Sport wäre unser Favorit. Allerdings ist ein heftiger Aufpreis gegenüber der Basisversion zu zahlen, nämlich 6.400 Euro. Darin eingeschlossen sind allerdings größere Räder, ein Sportfahrwerk, LED-Scheinwerfer und noch so einiges.
Auch den X1 gibt es in verschiedenen Versionen, bei denen es sich jedoch primär um Ausstattungsvarianten mit ähnlicher Optik handelt. Neben der Basisversion gibt es die Modelle Advantage, Sport Line, xLine und M Sport. Unser Vergleichsbild zeigt die Versionen Sport Line (großes Foto) und xLine.
Auf den ersten Blick ähneln sich die Cockpits von X1 und X2 wie ein Ei dem anderen. Das andere Lenkrad im oberen Bild gehört zum X2 in der Version M Sport, beim Basismodell dürfte es genauso aussehen wie beim X1. Auch die leuchtend blaue Leiste an Armaturenbrett und Türen ist eine Besonderheit der Ausstattung M Sport und nicht des X2.
Zu den Unterschieden gehört jedoch der andere Getriebewahlhebel. Beim X2 (links oben) fällt er wesentlich moderner aus als beim X1. Das hat auch einen technischen Hintergrund: Während der Hebel beim X1 noch mechanisch durch eine Kulisse geschoben wird, erfolgt die Betätigung beim schickeren X2-Hebel rein elektronisch. Apropos Getriebe: Bei beiden Modellen gibt es ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (sDrive18i und sDrive20i) und eine Achtgang-Automatik (alle anderen Versionen), die beide als "Steptronic" bezeichnet werden.
Ein deutlicher Unterschied zwischen X1 und X2 zeigt sich im Fond: Der X1 verfügt optional über verschiebbare Rücksitze (390 Euro, Bild), der X2 dagegen nicht. Bei beiden Modellen ist die Beifahrersitzlehne umklappbar (150 Euro) und die Rücksitze sind im Verhältnis 40:20:40 geteilt. All das erhöht die Variabilität.
Nicht nur in puncto Innenraumvariabilität erweist sich der X1 als praktischer -- auch in den Kofferraum passt mehr. Im X1 (Bild links) kann man 505 bis 1.550 Liter Gepäck mitnehmen, im X2 dagegen nur 470 bis 1.355 Liter.
Den X2 gibt es anfangs nur in drei Motorisierungen. Neben einem 192 PS starken Benziner mit Frontantrieb und Doppelkupplungsgetriebe (sDrive20i) sind dies zwei Diesel mit Allradantrieb, der xDrive20d mit 190 PS und der xDrive25d mit 231 PS. Alle Varianten besitzen ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. "Ab Anfang 2018" (genauer sagt es BMW nicht) sollen zusätzlich noch zwei günstigere Benziner bestellbar sein, der sDrive18i mit 140 PS sowie der sDrive20i mit 192 PS. Auch auf der Dieselseite kommen dann noch zwei günstige Versionen hinzu, der sDrive18d und der xDrive18d mit jeweils 150 PS. Dann sind alle Motorisierungen des X1 auch im X2 verfügbar --- mit einer Ausnahme: dem starken Benziner (xDrive25i mit 231 PS). Wir vermuten, dass auch diese Variante noch folgt.
Die Preise für den X2 sind natürlich höher als beim X1 - das ergibt sich schon aus der Positionierung als Lifestyle-Mobil. Die Einstiegsversion sDrive20i Steptronic kostet 39.200 Euro, beim X1 zahlt man für die gleiche Version 36.650 Euro, also 2.550 Euro weniger. Zur Serienausstattung gehören bei beiden Autos 17-Zoll-Alufelgen, Klimaanlage, Licht- und Regensensor, City-Notbremssystem sowie ein 6,5-Zoll-Farbbildschirm. Beim X2 kommen noch Nebelscheinwerfer hinzu, beim X1 eine Isofix-Kindersitzbefestigung.