SUV und Diesel: Diese Kombination war viele Jahre lang ein Traumpaar und voll im Trend. Doch der Wind hat sich gedreht und schlägt besonders dem Diesel scharf ins Gesicht. Eine gute Gelegenheit, sich nach Alternativen umzusehen. Klar, Benziner gibt es problemlos. Aber nicht wenige Hersteller setzen SUVs auch unter Strom. Wir zeigen Ihnen, wer welches Modell im Programm hat.
Unsere Reise durch die Welt der Hybrid- und Elektro-SUVs beginnt beim Buchstaben A wie Audi. Genauer gesagt: beim Q7 e-tron mit Plug-in-Hybrid. Als konventionelle Kraftquelle hat der große Ringträger einen Dreiliter-V6-Diesel unter der Haube. Zusammen mit dem E-Motor spuckt das System eine Leistung von 373 PS aus. Hinzu kommt ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmeter. 82.300 Euro (man kann also mit keiner staatlichen Förderung rechnen) verlangt Audi für den Q7 mit dem gewissen Batterie-Extra.
Noch im Jahr 2018 soll die Produktion des Audi e-tron starten, er wirkt wie eine Kreuzung aus A6 Avant und Q7. Zur Technik heißt es bislang nur, dass die Serienversion an Schnellladestationen mit 150 Kilowatt Strom tanken könne und dann in knapp 30 Minuten bereit für die nächste Langstrecken-Etappe sei. Die Reichweite: 500 Kilometer. Bis 2025 will Konzernchef Rupert Stadler mehr als 20 Elektroautos und Plug-in-Hybride auf den Markt bringen, darunter so manchen SUV.
Bentley verpasst dem weit über zwei Tonnen schweren Bentayga einen Plug-in-Hybrid. Herzstück ist ein Dreiliter-Turbobenziner. Die vollständige Ladung der Batterie, mit der eine Reichweite von mehr als 50 km möglich ist, nimmt bei einem normalen Haushaltsanschluss 7,5 Stunden in Anspruch. Ist ein Starkstromanschluss vorhanden, kann die Ladezeit auf 2,5 Stunden reduziert werden. Im zweiten Halbjahr 2018 kommt der Strom-Bentayga auf den Markt.
Der Plug-in-X5 von BMW ist für Öko-Angeber ungeeignet: Man sieht dem X5 xDrive 40e den Alternativantrieb bis auf ein paar dezente Schriftzüge kaum an. Zum Anfahren reicht dem X5 der 113 PS (83 Kilowatt) starke Elektromotor. Erst etwa ab Tempo 70 schaltet sich der Verbrenner zu. Der Vierzylinder-Turbobenziner mit 245 PS ist von BMW-Modellen mit der Bezeichnung 28i bekannt. 313 PS beträgt die Systemleistung, preislich ruft BMW 72.500 Euro auf.
2019 kehrt ein großer Name auf den deutschen Markt zurück: Borgward. Und zwar rein elektrisch, denn ab diesem Datum soll in Bremen der BXi7 gefertigt werden, ein 4,70 Meter langes SUV.
Anfang 2019 wird die Motorenpalette des DS 7 Crossback um ein Allrad-Hybridmodell erweitert, dessen Gesamtleistung 300 PS beträgt. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb besteht aus einem Benzin-Verbrennungsmotor mit 200 PS und zwei Elektroantrieben mit jeweils 80 kW, die vorn und hinten eingebaut sind. Mit dabei ist ein Achtgang-Automatikgetriebe, das quer auf der Vorderachse zwischen Verbrennungsmotor und Elektromotor eingebaut ist. Hinzu kommt eine Lithium-Ionen Batterie mit einer Kapazität von 12 bis 13 kWh und einer Leistung von 90 kW, die im Fahrzeugboden verbaut ist, sowie eine elektrifizierte Hinterachse. Rein elektrisch kann der Wagen bis zu 60 Kilometer weit fahren.
Im Herbst 2018 bringt Honda den CR-V auf den deutschen Markt. Neu ist bei dem beliebten SUV der Umstand, dass es keinen Diesel mehr gibt, sondern stattdessen einen Hybrid. Die Komponenten des Antriebs sind ein Elektromotor, ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit Atkinson-Zyklus und ein separater Generator.
Hyundai wirbelt das Segment der Kompakt-SUVs mit dem Kona Elektro auf. Von dem Neuling wird es zwei Varianten mit unterschiedlicher Leistung und unterschiedlicher Reichweite geben. Die schwächere hat 99 Kilowatt gleich 135 PS, die stärkere 150 Kilowatt gleich 204 PS. Das Drehmoment geht mit einheitlich 395 Newtonmeter über das von Dieseln her Gewohnte hinaus. Das größte Plus aber ist die Reichweite der starken Version: Ihr 64-kWh-Akku mit Lithium-Polymer-Technik ermöglicht überraschend großzügige 470 Kilometer. Die schwächere Variante ermöglicht mit ihrer 39-kWh-Batterie noch 300 Kilometer. Markteinführung ist in der zweiten Jahreshälfte 2018.
Deutsche Hersteller sind beim Thema Wasserstoff und Brennstoffzelle noch zaghaft, nicht so die Asiaten: Der Hyundai Nexo beerbt den ix35 Fuel Cell. Die neue Karosserie und der neue Name zeigen, wie ernst es Hyundai mit der Wasserstofftechnik meint. Die Reichweite beträgt im NEFZ-Zyklus 800 Kilometer, ab Sommer 2018 ist der Nexo erhältlich.
Jaguar nimmt Tesla ins Visier und bringt im Sommer 2018 den I-Pace. Er wird bei Magna in Österreich gebaut. Das 400 PS starke Elektro-SUV schafft 480 Kilometer mit einer Ladung (nach WLTP) und kostet mindestens 77.850 Euro.
Nach dem etwas kleineren Range Rover Sport bekommt auch der Range Rover die Namensbezeichnung P400e und damit erstmals eine Version mit Plug-in-Hybrid. Die Technik ist bei beiden Fahrzeugen gleich: ein 300 PS starker 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner wird mit einem 116-PS-Elektromotor kombiniert. Die Systemleistung beträgt 404 PS, das Systemdrehmoment liegt bei 640 Newtonmeter. Genug Power, um den Allrad-Riesen in 6,8 Sekunden von null auf Tempo 100 zu wuchten. 120.400 Euro kostet der normale Range Rover, der Sport steht als P400e ab 87.100 Euro in der Preisliste.
Trotz des im Jahr 2017 erfolgten Facelifts muss man die Optik des Lexus NX mögen. Der 300h kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 155 PS und zwei Elektromotoren zu einer Systemleistung von 197 PS. 41.250 Euro kostet das Hybrid-Vergnügen.
Auch beim 4,89 Meter langen RX folgt Lexus seiner Devise: Hybrid statt Diesel. Dort hört der Teilzeit-Stromer auf die Bezeichnung 450h. Sein Direkteinspritzer-V6 ist 262 PS stark, sodass sich mit den beiden Elektromotoren - einer sitzt an der Vorderachse, ein anderer hinten - eine Systemleistung von 313 PS ergibt. Kostenpunkt: 58.900 Euro.
Beim GLC 350 e koppelt Mercedes den bekannten Zweiliter-Turbobenziner mit 211 PS mit einem 85-Kilowatt-Elektromotor. Mercedes gibt die Systemleistung mit 327 PS und 560 Newtonmeter Drehmoment an. Der Hybrid-GLC kommt mit Siebengang-Automatik, soll in 5,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und 34 Kilometer rein elektrisch fahren. 53.110 Euro werden fällig. Wer den GLC 350 e lieber als Coupé möchte, zahlt 58.227 Euro.
Der Mercedes GLE 500 e Plug-in-Hybrid kombiniert einen nur durchschnittlich ökologischen 333-PS-V6-Benziner mit einem sehr ökologischen 116-PS-Elektromotor. Von den nahezu 400 (!) Kilo Mehrgewicht gegenüber einem 250 d merkt man beim Fahren nicht allzu viel. Die Versuchung, die strammen 442 PS und 650 Newtonmeter Systemleistung auszunutzen, ist aber groß. Preis: 74.553 Euro, im GLE Coupé gibt es den 500 e nicht.
Erst 2019 startet der erste komplett elektrische Mini. Bis dahin hält der Cooper S E Countryman die Stromfahne hoch. Ein Dreizylinder-Turbobenziner produziert zusammen mit dem Elektromotor 224 PS. Das reicht für einen Normsprint in 6,8 Sekunden. Der 136 PS starke Verbrenner überträgt seine Kraft über ein Sechsgang-Steptronic-Getriebe an die Vorderräder, während der E-Motor seine 88 PS über ein Eingang-Getriebe an die Hinterräder abgibt - fertig ist der Allradantrieb. Preis: 36.500 Euro.
Schon seit 2013 hat Mitsubishi den Outlander als Plug-in-Hybrid im Programm. Zum neuen Modelljahr wird das SUV optimiert: Ein 2,4-Liter-Benziner mit Atkinson-Zyklus ersetzt das bisherige Zweiliter-Aggregat. Gleichzeitig steigt die Kapazität des Akkus auf 13,8 Kilowattstunden. Zwei E-Motoren sind an Bord, die Leistung des E-Motors im Heck steigt um zehn Prozent. Zum Preis des verbesserten Outlander PHEV äußert sich Mitsubishi noch nicht, bislang liegt er bei 39.990 Euro.
Das Tesla Model X ist eine Art Crossover zwischen SUV, Van und Limousine. Die Basisversion 75D soll mit ihrer 75-Kilowattstunden-Batterie 417 Kilometer schaffen, die stärkste Version P100D (die in 3,1 Sekunden auf 100 km/h sprintet) 542 Kilometer, doch die Version mit der größten Reichweite ist der 100D mit 565 Kilometer. Der Preis für diese Version ist allerdings horrend: 110.800 Euro.
Mit einer krassen Coupé-Optik will der 4,35 Meter lange Toyota C-HR im Bereich der Kompakt-SUVs wildern. Für 27.390 Euro rollt er als Hybrid vom Händlerhof. Hier beträgt die Systemleistung 122 PS, den Verbrauch gibt der Hersteller mit durchschnittlich 3,8 Liter an.
Toyota hat zwar bereits den neuen RAV4 vorgestellt, doch dieser kommt erst 2019 nach Europa. Das noch aktuelle Modell gibt es auch als Hybrid, die Systemleistung beträgt hier 197 PS. Wahlweise kommt der RAV4 Hybrid mit Front- oder Allradantrieb. Preis: ab 33.790 Euro.
Der 4,42 Meter lange Volvo XC40 wurde kürzlich zum "Auto des Jahres" 2018 in Europa gekürt. Noch stehen ausschließlich Benziner und Diesel zur Wahl bereit. Für die baldige Zukunft kündigt Volvo einen Plug-in-Hybrid auf Basis des 156 PS starken T3-Dreizylinders sowie eine reine Elektroversion an.
Vor ziemlich genau einem Jahr schob Volvo den neuen XC60 ins Rampenlicht. Aus den 90er-Modellen der Marke ist der T8 Plug-in-Hybrid bekannt. Das Antriebssystem arbeitet mit einem 320-PS-Benziner an der Vorder- und einem 87-PS-Elektromotor an der Hinterachse. Die Systemleistung: 407 PS. Das Systemdrehmoment: 640 Newtonmeter. 0-100 km/h: 5,3 Sekunden. Preis: 67.500 Euro.
Mit dem 4,95 Meter langen XC90 will Volvo besonders in China und den USA punkten. Dort spielen Diesel aber keine Rolle, die Lösung lautet Plug-in-Hybrid. Das Antriebssystem im T8 arbeitet mit einem 320-PS-Benziner an der Vorder- und einem 87-PS-Elektromotor an der Hinterachse. Wenn die Batterieladung ausreicht, wird vornehmlich elektrisch gefahren (bis 125 km/h). Immerhin: Nach nur 5,6 Sekunden wird die Tempo-100-Marke geknackt. Mindestens 74.650 Euro verlangt Volvo für den stromernden XC90.