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Mercedes-AMG GT Black Series: Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife

Er ist nun die Nummer 1 der Kategorie "Sportwagen" mit Straßenzulassung

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Erst vor kurzem hatte Mercedes-AMG mit dem viertürigen GT 63 S einen Rundenrekord auf der Nordschleife des Nürburgrings erzielt: 7:23,009 Minuten für die 20,6 Kilometer lange Runde (ohne den Streckenabschnitt T13) und 7:27,800 Minuten für die 20,832 Kilometer inklusive T13. Nun zeigt sich, dass am gleichen Tag GT3-Rennfahrer Maro Engel mit dem neuen Mercedes-AMG GT Black Series ebenfalls eine sehr schnelle Zeit in den Asphalt gebrannt hat.

Mit einer offiziell gemessenen und notariell beglaubigten Zeit von 6:43.616 min für die 20,6 Kilometer lange Strecke (Messung ohne der Geraden bei Streckenabschnitt T13) und 6:48.047 min für die 20,832 Kilometer lange Gesamtstrecke (Messung mit der Geraden bei Streckenabschnitt T13) ist der neue V8-Bolide in der Spitzengruppe der Kategorie Sportwagen mit Straßenzulassung platziert und die Nummer eins bei den vollkommen serienmäßigen, nicht nachträglich modifizierten Modellen.

Sehen wir uns die bisherigen Rekordhalter über 20,6 km an: Mit Lamborghini-Testfahrer Marco Mapelli am Steuer erreichte der Aventador SVJ im Juli 2018 eine mit Zeitnahme und GPS-Zertifizierung ermittelte Rundenzeit von 6.44,97 Minuten. Damit unterboten die Italiener nicht nur den Porsche 911 GT2 RS (6.47,3), sondern auch die 6.45,9 Minuten des elektrischen Nio EP9. 

Die Betonung auf "nicht nachträglich modifiziert" ist wichtig: Am 25. Oktober 2018 stellte ein von Manthey-Racing modifizierter Porsche 911 GT2 RS MR einen neuen Rundenrekord für straßenzugelassene Sportwagen auf der Nürburgring-Nordschleife auf. Der Wagen, pilotiert von Porsche-Werksfahrer Lars Kern, umrundete die Strecke in einer Zeit von 6:40,3 Minuten.

Aber zurück zum Mercedes-AMG Black Series: "Das war wirklich eine beeindruckende Fahrt", so Engel, nachdem er die Rekordrunde absolviert hatte. "Mit Geschwindigkeiten bis nahezu 270 km/h im Streckenbereich Kesselchen oder mit deutlich über 300 km/h auf der langen Geraden Döttinger Höhe ist der AMG GT Black Series deutlich schneller als mein GT3-Auto."

"Schlussendlich in 6:48,047 Minuten mit einem serienmäßigen Straßenfahrzeug um die Nordschleife zu fahren, bei diesen Streckenbedingungen, das ist echt der Hammer. Wie mein GT3-Rennfahrzeug bietet auch der AMG GT Black Series sehr viele Einstell-Möglichkeiten, womit ich ein speziell für mich maßgeschneidertes Set Up erarbeiten konnte", so Engel.

Engel nutzte viele Einstell-Möglichkeiten, die der neue Mercedes-AMG GT Black Series serienmäßig bietet. So war der Frontsplitter in Stellung "Race" ausgezogen, das untere sowie obere Flügelblatt des Heckspoilers war jeweils in mittlerer Position justiert. Das einstellbare AMG-Gewindefahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung wurde vorne um fünf und hinten um drei Millimeter abgesenkt, um den Venturi-Effekt des Frontdiffusors weiter zu verstärken.

Der Sturz war auf die maximal möglichen Werte von minus 3,8 Grad an der Vorderachse und minus 3,0 Grad hinten justiert. Bei den einstellbaren Querstabilisatoren entschied sich Renn-Profi Engel für die jeweils härteste der drei möglichen Einstellungen und die neunstufige AMG-Traktionskontrolle regelte der 35-Jährige je nach Streckenabschnitt zwischen den Stellungen sechs und sieben ein.

Gefahren wurde der Rekord auf der serienmäßigen Bereifung Michelin Pilot Sport Cup 2 R MO mit der Mischung "soft compound", die zusammen mit dem Reifenhersteller speziell für den Top-Sportler der AMG GT-Baureihe entwickelt wurde. Für höchstmögliche Sicherheit sorgte nicht nur die serienmäßige AMG-Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage, sondern auch das werksseitig angebotene "Track Package" mit Überrollschutzsystem und Vierpunkt-Sicherheitsgurten.

Auch bei der aerodynamischen Effizienz hat der Mercedes-AMG GT Black Series sehr viele Parallelen vom Rennfahrzeug. Eine direkte Ableitung aus dem Motorsport ist beispielsweise die Motorhaube aus Carbon mit zwei großen Abluftauslässen. Diese führen die warme Luft, die vom schräg gestellten Kühlerpaket abströmt, gezielt aus dem Motorraum. Dies erhöht ebenso den Gesamtabtrieb wie das ausgefeilte Heckflügel-Konzept und der weitgehend geschlossene Unterboden.

Wie AMG-Entwicklungsingenieur Demian Schaffert, der mit dem Mercedes-AMG GT 63 S 4MATIC+ am gleichen Tag einen neuen Rundenrekord aufstellte, so waren auch für Engel die Bedingungen nicht ganz optimal. Denn als der GT3-Profi am 4. November 2020 um 17:02 Uhr die Lichtschranke der Zeitmessanlage durchfuhr, lagen nicht nur 20,832 Kilometer Grüne Hölle bei dämmrigen Licht hinter ihm.

Der GT3-Profi setzte die Bestzeit bei sieben Grad Celsius Außen- und zehn Grad Celsius Asphalttemperatur. Zudem waren einige Passagen der extrem anspruchsvollen Strecken noch nicht hundertprozentig abgetrocknet.

Die schnellen Rundenzeiten wurden von den neutralen Experten der Firme Wige Solutions gemessen. Ein unabhängiger Notar beglaubigte zudem den ordnungsgemäßen Zustand des Fahrzeugs und die Messungen.

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