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Tatsächlicher Verbrauch: Mercedes GLB 200 d im Test

Wie viel Diesel braucht das 150 PS starke Selbstzünder-SUV im realen Verkehr?

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Der Mercedes GLB ist das größte der kompakten Mercedes-Modelle. Er basiert auf der MFA2-Plattform mit Quermotor und Front- oder Allradantrieb. Eine Besonderheit ist die optionale dritte Sitzreihe. Damit wird das 4,65 Meter lange SUV zum Siebensitzer.

Den GLB gibt es mit Benziner und mit Diesel, alle ohne Elektrifizierung. Für den vorliegenden Verbrauchstest habe ich den 150 PS starken 2,0-Liter-Turbodiesel mit sieben Sitzen und Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe gewählt. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì verbrauchte das Diesel-SUV nur 4,15 Liter/100 km. Mit deutschen Dieselpreisen von derzeit 1,69 Euro je Liter ergibt das Spritkosten von 7,01 Euro je 100 km.

Sparsamer als die meisten Diesel-SUVs dieser Klasse

Im Ranking mit unseren bisherigen Testergebnissen liegt der Mercedes GLB 200 d mit 4,15 Litern über dem Durchschnitt. Er schneidet besser ab als der Mildhybrid-Diesel Kia Sportage 1.6 CRDi AWD DCT MHEV (4,25 Liter/100 km) und der Mazda CX-60 Diesel-Mildhybrid (4,70 Liter). Der einzige Diesel-SUV, der besser abschneidet, ist der alte Peugeot 3008 BlueHDi 130 EAT8, der 2018 auf einen Schnitt on 3,70 Liter/100 km kam.

Platz für alle und alles

Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes GLB 200 d in der Ausstattung AMG Line Advanced Plus. Diese sehr gut ausgestattete Version bietet serienmäßig 19-Zoll-Aluräder, ein sportliches AMG-Line-Exterieurdesign, LED-Scheinwerfer, Keyless-Go, ein Instrumentendisplay und die "MBUX Navigation Premium".

In Deutschland kostet diese Version 53.491 Euro, in Italien werden 54.363 Euro verlangt. Mit Extras wie Burmester-Soundsystem, Metallic-Lackierung, Head-up-Display, LED-Multibeam-Scheinwerfer, dritter Sitzreihe und Fahrerassistenz-Paket steigt der italienische Listenpreis auf knapp 63.000 Euro.

Sehr beeindruckend fand ich das Platzangebot im GLB, und zwar sowohl im Fahrgastraum als auch im Kofferraum. Fünf Personen finden in dem Siebensitzer bequem Platz. Die rechteckigen Formen ermöglichen zudem eine gute Sicht nach draußen. Dazu kommt ein Fahrkomfort, das für die Klasse auf höchstem Niveau liegt. Gefallen haben mir auch die Bedienung und das sehr moderne und angenehme Innenraum-Design. Zudem sei der ruhige und gleichmäßige Lauf des 150 PS starken Dieselmotors erwähnt.

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

In typischen Verkehrssituationen hält sich der Verbrauch des Mercedes GLB 200 d für ein siebensitziges SUV mit einem Gewicht von über 1,6 Tonnen in einem mehr als akzeptablen Rahmen. Er bleibt sowohl auf gemischten Strecken als auch auf der (italienischen) Autobahn auf einem konstanten Niveau.

Außerhalb der Stadt ermöglicht der 52-Liter-Tank Reichweiten von durchschnittlich fast 800 km. Auf ebenen, verbrauchsgünstigen Strecken sind sogar 1.500 km mit einer Tankfüllung möglich. Diese Angaben wurden aus der Bordcomputer-Anzeige und dem Tankvolumen errechnet.

  • Stadt-Umland-Mix: 6,3 Liter/100 km, 821 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,6 Liter/100 km, 785 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,3 Liter/100 km, 1.575 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormNormverbrauch (WLTP)CO2-Emissionen
(WLTP)Mercedes GLB 200 d AMG Line Advanced PlusDiesel150 PSEuro 6d-ISC-FCM 5,6 Liter/100 km148 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mercedes GLB 200 d AMG Line Advanced Plus
Rabattierter Grundpreis laut Konfigurator: 53.491 Euro (in Italien 54.363 Euro)
Testdatum: 19. April 2024
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 21 Grad / heiter, 16 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 73 km/h
Reifen: Bridgestone Blizzak LM 005 - 235/50 R19 103V M S (EU-Label: C, A, 72 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,1 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,2 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,15 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,69 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 7,01 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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