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Tatsächlicher Verbrauch: MG ZS Hybrid+ im Test

Wie viel Benzin schluckt der 197 PS starke Vollhybrid im realen Verkehr?

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Der MG ZS ist ein Phänomen: Mit rasant wachsenden Verkaufszahlen in ganz Europa ist er mittlerweile einer der beliebtesten Kompakt-SUVs auf dem Markt, und das sowohl als reiner Verbrenner als auch als Vollhybrid.

Es ist also an der Zeit, den MG ZS Hybrid+ in unseren wöchentlichen Verbrauchstest zu schicken, um die einfache Frage zu beantworten: Kann man das neue Kompakt-SUV mit seinem 197 PS starken Vollhybrid-Antrieb auch effizient fahren? Das kann ich kurz mit "teilweise ja" beantworten. Denn mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,70 Liter/100 km auf unserer 360 km langen Standardstrecke von Rom nach Forlì macht er im Vergleich zu anderen Vollhybrid-SUVs keine schlechte Figur. Der genannte Verbrauch führt mit deutschen Benzinpreisen zu Spritkosten von 8,23 Euro je 100 km. 

Verbrauch: Niedrig, aber nicht extrem niedrig

In der Tat muss man in unserem Ranking in der Kategorie Vollhybridautos nicht lange suchen, um Hybrid-SUVs zu finden, die mehr verbrauchen. Dazu gehören der Nissan Qashqai e-Power (4,75 Liter/100 km), der Honda HR-V Hybrid (4,80 Liter), der Renault Austral Vollhybrid (4,80 Liter) und der Hyundai Tucson Hybrid (5,45 Liter).

Im Test sparsamer als der MG waren Modelle wie der Renault Rafale Vollhybrid (4,50 Liter), der Honda ZR-V Vollhybrid (4,40 Liter), der Lexus UX 250h (4,35 Liter), der Hyundai Kona Hybrid (2023) (4,25 Liter), der Renault Arkana Vollhybrid (4,10 Liter) oder der Toyota C-HR (4,00 Liter).

Gute Leistung, Ausstattung und Gepäckraum

Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen italienischen MG ZS Hybrid+ Luxury. Das ist die Topversion, die neben LED-Scheinwerfern, Dachreling, Parkpiepsern, Rundumsichtsystem serienmäßig auch 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, einen 12,3-Zoll-Touchscreen, Kunstledersitze inklusive elektrischer Fahrersitz-Verstellung und Lenkrad- sowie Sitzheizung hat. In Italien werden dafür 27.490 Euro verlangt, mit Metallic-Lackierung werden daraus 28.290 Euro. In Deutschland gibt es das Auto ohne Extras ab 26.990 Euro.

Das 4,43 Meter lange Auto bietet Platz für fünf Erwachsene und viel Gepäck. Zudem besticht der leistungsstarke Vollhybrid-Antrieb, bei dem der Elektro-Zweig der stärkere ist. Der 1,5-Liter-Saugbenziner hat 102 PS und kann das Auto allein antreiben, aber der Elektromotor liefert 136 PS und kann auch die 1,83-kWh-Batterie aufladen. Zusammen ergibt sich eine Systemleistung von 197 PS.

Am besten gefallen haben mir die Kraft des Antriebs sowie das Dreigang-Getriebe. Obwohl das Auto etwas ruckartig beschleunigt, bereitet das Fahrer doch wirklich Vergnügen. Weniger überzeugt hat mich die Klimaanlage, die nur über den Touchscreen gesteuert werden kann. Fahrwerk und Lenkung sind zufriedenstellend, wenn auch nicht so sportlich wie der 197 PS starke Vollhybridantrieb. Der gleichmäßig geformte Kofferraum hat mir sehr gut gefallen, während sich die Heckklappe ohne elektrische Bedienung etwas schwer öffnen ließ.

Fast die Hälfte der Strecke fährt man elektrisch

In den gängigsten Verkehrssituationen habe ich einen für die Klasse durchschnittlichen Verbrauch festgestellt. Er liegt allerdings etwas über dem der besten Vollhybrid-SUVs auf dem Markt. Vor allem bei Fahrten auf der (italienischen) Autobahn verschlechtert sich die Effizienz. Aber der 41-Liter-Benzintank sorgt für eine Reichweite von fast 600 km.

Unser MG kann aber auch drastisch weniger verbrauchen. Dazu muss man sich außerstädtische Strecken suchen und mit konstant niedriger Geschwindigkeit fahren. Dabei konnte ich fast die Hälfte der Kilometer im Elektromodus zurücklegen. Wenn man sparsam fährt, kann die Reichweite auf über 900 km steigen.

Verbrauch bei leerer Batterie

  • Stadt-Umland-Mix: 6,0 Liter/100 km
    680 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,0 Liter/100 km
    582 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,2 Liter/100 km
    975 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

 MG ZS Hybrid+ LuxuryAntriebHybrid (Benzin, 1.498 ccm)Systemleistung197 PS (102 PS vom Benziner, 136 PS vom E-Motor)Normverbrauch (WLTP)5,1 Liter/100 kmCO2-Emissionen (WLTP)115 Gramm/kmAbgasnormEuro 6E

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: MG ZS Hybrid+ Luxury
Listenpreis: 26.990 Euro (in Italien 27.490 Euro)
Testdatum: 26. Februar 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 17 Grad / Regen, 11 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 78 km/h
Reifen: Giti GitiComfort 225 V1 - 215/50 R18 96V XL (EU-Label: A, C, 68 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,5 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,70 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,75 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,23 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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