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Pfiffiger Wind von Renault: Viel Spaß im Coupé-Roadster

Im Test: Luftiger Franzose mit super-schnellem Dachmechanismus

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Nizza, 2. Juli 2010 - Jetzt bringt auch Renault einen eigenen Coupé-Roadster auf den Markt. "Wind" heißt das kompakte Spaßmobil, und so soll es auch sein: frisch und dynamisch. Und frech: Der Einstiegspreis liegt bei 16.900 Euro. In diesem Sinne des Wortes kommt ein frischer Wind in die Klasse der kleinen offenen Spaßautos gefegt. Mit dem Verschwinden von Kompakt-Zweisitzern wie dem Opel Tigra, dem Ford Streetka und dem Nissan Micra CC ist die Auswahl an erschwinglichen Mobilen dort recht gering geworden. Am 17. September 2010 kommt der Renault-Roadster zu den Händlern. Wir haben ihn bereits jetzt getestet.

Erkennbar: Das ist ein Renault
Der Wind ist 3,80 Meter lang und liegt damit genau zwischen Twingo (3,60 Meter) und Clio (4,00 Meter). Die Plattform des kompakten Mobils stammt vom Clio RS der zweiten Generation und bildet damit auch die Basis für den Twingo Renault Sport. Seine Renault-Herkunft kann das knuffig geformte Auto nicht verleugnen: Vorn schaut der Wind mit dem typischen Renault-Gesicht, an den Seiten fallen die Twingo-Türgriffe auf. Die breiten B-Säulen sind bis in die Türen gezogen. Am Heck gibt es die von anderen Renaults bekannten Leuchten.

Kofferraum fasst immer 270 Liter
Wir verstauen unser Gepäck im 270 Liter großen Kofferraum. Die Ladekante ist recht hoch, die Öffnung eng geschnitten und zwei Streben, die der Karosseriesteifigkeit dienen sollen, sind etwas im Weg. Dennoch hat dieses Kofferabteil einen unschätzbaren Vorteil: Es bleibt immer gleich groß, egal, ob das Dach offen, oder geschlossen ist. Erreicht wird das durch einen Trick. Wie eine Muschel öffnet nur der obere Teil des Heckdeckels, dort findet das Klappdach seinen Platz. Wie es da hin kommt, verraten wir später.

Weich gepolstert, aber guter Seitenhalt
Wir steigen ein und finden auf weich gepolsterten Sesseln Platz. Entgegen dem ersten Eindruck erweisen sich die höhenverstellbaren Sitze als langstreckentauglich und bieten vor allem dem Oberkörper ausreichenden Seitenhalt. Der Innenraum ist hübsch gestaltet. Nur an Ablagen für Kleinkram hat Renault ein wenig gespart. Hinter den Sitzen gibt es noch ein kleines Staufach, hier kann man beispielsweise das Verbandpäckchen unterbringen.

Eingeschränkte Sicht nach hinten
Auf Wunsch lässt sich das Auto mit einer Klimaautomatik und Anschlüssen für Musik-Player ausstatten. Ein festinstalliertes Navi ist nicht im Programm, da sollte man auf eine Nachrüstlösung zurückgreifen. Möglicherweise auf ein System mit Rückfahrkamera, denn die Sicht nach hinten ist im Wind durch das weit nach oben bauende Heck getrübt. Zumindest aber sollte man die 222 Euro Aufpreis für Rückfahrpiepser nicht scheuen.

Dach nicht während der Fahrt zu öffnen
Mit einem Handgriff lösen wir die Dachverriegelung und drücken auf eine Taste in der Mittelkonsole. Das Dach hebt an, klappt um 180 Grad nach hinten und ist nach zwölf Sekunden in dem bereits erwähnten doppelten Heckdeckel verschwunden. Die kurze Öffnungs- und Schließzeit können wir gut beim Ampelhalt nutzen, denn zum Hut-abnehmen müssen das Auto stehen und die Handbremse angezogen sein. Wir finden es ein wenig schade, dass die Dachbedienung nicht während der Fahrt möglich ist. Renault nennt drohende Verformungen am Klappmechanismus als Grund für diese Entscheidung. Bei geöffnetem Dach sind wir vor Zugluft gut geschützt, können aber dennoch die frische Luft genießen. Vor Verwirbelungen schützt uns ein kleines Windschott zwischen den Sitzen. Mit geschlossenem Verdeck ist das Auto innen schön leise.

Ottomotoren mit 100 und 133 PS
Zwei Motorisierungen bringen den Wind in Schwung: Ein 1,2-Liter-Turbo-Benziner mit 100 PS und ein 1,6-Liter-Saugotto mit 133 PS. Das kleine Aggregat verrichtet seinen Dienst leise und unauffällig, lässt den Wind allerdings auch nicht zum Orkan werden. 10,5 Sekunden auf Tempo 100 und eine Spitze von 190 km/h reichen aber zum Cruisen völlig aus. Die Maschine will Drehzahlen zum Vorankommen, der Durchzug aus dem Keller ist nicht besonders druckvoll.

Großer Sauger klingt kerniger
Der größere Saugmotor möchte ebenfalls erst gehörig auf Touren gebracht werden, um spritzig voranzukommen. Mit diesem Motor schafft der Roadster den Sprint aber in 9,2 Sekunden auf 100 und wird 201 km/h schnell. Den Verbrauch gibt Renault mit 7,0 Liter an, der kleine Turbo soll sich 6,3 Liter nehmen. Die Unterschiede zwischen den Aggregaten sind auch hörbar: Der Einssechser klingt deutlich kerniger als der schwächere Bruder. Das liegt am geänderten Auspufftrakt. Das System besitzt einen gemeinsamen Krümmer für alle Zylinder, in den die vier Auslassrohre auf engstem Raum integriert sind.

Komfortables Fahrwerk
Auf der Serpentinenstrecke lassen wir die 133-PS-Version des Wirbel-Windes richtig stürmen. Der kurze Franzose lässt sich agil um die Kurven zirkeln, nur die Lenkung dürfte gern direkter sein. Im normalen Alltagsbetrieb stört das aber nicht weiter. Das Fahrwerk ist mehr auf Komfort, als auf Agilität ausgelegt und bügelt Unebenheit gut weg. Die Handschaltung lässt sich knackig und exakt bedienen, wir würden uns aber besonders für die Autobahn einen sechsten Gang wünschen.

Ab 16.900 Euro
Der Wind wird in den Ausstattungslinien Dynamique und Night&Day angeboten. Die 100-PS-Version startet bei 16.900 Euro, der stärkere Otto kostet 18.300 Euro. Zur Serienausstattung gehören 17-Zoll-Räder, Sportsitze in Stoff-Leder, ein Lederlenkrad, Front- und Seitenairbags, ein Tempomat und ein CD-MP3-Radio. Für jeweils 2.200 Euro mehr gibt's den Night&Day. Dann sind auch eine Klimaautomatik, Licht- und Regensensoren, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und eine Lederpolsterung dabei.

Gesamtwertung
Fazit: Frischer Wind für junge Leute
Der neue Wind ist eine Bereicherung für sein Segment, vor allem da er dort zurzeit recht konkurrenzlos ist. Mit ihm kommt wieder ein bezahlbares Spaßauto für junge Leute. Der Wagen ist für seinen Preis gut ausgestattet und bietet viele praktische Qualitäten für den Alltag. Dazu gehört der Kofferraum, der aufgrund der pfiffigen Dachkonstruktion ein immer gleich bleibendes, recht großes Volumen bietet. Dass das Verdeck in nur zwölf Sekunden öffnet und schließt, gehört ebenfalls auf die Haben-Seite. Ein wenig unpraktisch ist, dass sich der Zweisitzer nur im Stand auf- und zumachen lässt und dass es im Innenraum zu wenig Ablagen gibt.

Modell Renault Wind
Motor
Bauart Reihenmotor
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Fronantrieb
Getriebe Schaltgetriebe
Gänge 5
Hubraum 1.598 cm³
Leistung 98 kW bei 6.750 U/min
max. Drehmoment 160 Nm bei 4.400 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben, innenbelüftet
Bremsen hinten Scheiben
Lenkung Servo, geschwindigkeitsabhängig
Radaufhängung vorn McPherson mit unterem Querlenker, Querstabilisator
Radaufhängung hinten Verbundlenker- Hinterachse mit Schraubenfedern, Querstabilisator
Räder vorn 205/40 R17
Räder hinten 205/40 R17
Spurweite vorn 1.456 mm
Spurweite hinten 1.436 mm
Wendekreis 10,55 m
Maße
Länge 3.828 mm
Breite 1.698 mm
Höhe 1.415 mm
Radstand 2.368 mm
Leergewicht 1.248 kg
max. Zuladung 135 kg
Kofferraumvolumen 270 l
Tank 40 l
Kraftstoffart Super
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 201 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 9,2 s
Verbrauch gesamt 7,0 l/100 km
Verbrauch innerorts 9,1 l/100 km
Verbrauch außerorts 5,7 l/100 km
CO2-Emission 165 g/km
Schadstoffklasse Euro 5

Stand: Juli 2010


Modell Renault Wind 1.6 16V 130
Grundpreis 18.300 €
Ausstattungslinien
Wind TCe 100 Dynamique Euro 16.900 Euro
Wind TCe 100 Night&Day Euro 19.100 Euro
Wind 1.6 16V 130 Night&Day Euro 20.500 Euro
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaautomatik 1.000 €
Leichtmetallfelgen Serie
Metalliclackierung 450 €
MP3-Radio Serie
Nebelscheinwerfer Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie
Tempomat Serie
Zentralverriegelung Serie
Night & Day (Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Bluetooth, Plug&Music, schwarzes Dach, beheizte Sitze, Lderpolster, spezifische Design-Elemente) 2.200 €

Stand: Juli 2010


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