Bottrop, 4. Juni 2013 - So breit, so gut? Warum ein Tuner ein ohnehin dickes Auto noch verbreitern muss, mag nicht jeder einsehen. Aber offensichtlich gibt es genug Leute, die so ein Dickschiff haben wollen. Tuner Brabus jedenfalls sieht Verkaufschancen: Die Bottroper haben sich des Mercedes GL 63 AMG angekommen und dem dicken Benz die Backen noch fetter aufgeblasen.
Mächtige Frontschürze
Monströse Kotflügelaufsätze vorn und hinten verbreitern den GL um insgesamt acht Zentimeter. Vorne lässt eine wuchtige Schürze das Antlitz noch bulliger erscheinen. Deren große Nüstern sollen dem Wasserkühler und den Bremsen genügend Luft zublasen. Gleichzeitig soll der Auftrieb an der Vorderachse reduziert und damit die Fahrstabilität verbessert werden.
Auspuff mit Klappensteuerung
Auch beim Blick auf das Heck muss man nicht unbedingt zweimal hinschauen, um überhaupt ein Auto zu sehen. Am Rücken des breiten GL fallen auf jeden Fall ein Dachspolier und die Tuning-Schürze auf. In letztere ist ein Diffusor integriert, der die keramikbeschichteten Endrohre der Edelstahl-Sportauspuffanlage umfasst. Natürlich hat der Auspuff eine Klappensteuerung, man soll doch auch hören können, wenn das SUV völlig breit nach Hause kommt. Wer das nicht will, kann die Auspuffmusik auf Knopfdruck zwischen Sport-Klängen und einem "Coming Home"-Modus wechseln.
23-Zöller und 30 Millimeter tiefer
Der Brabus-GL rollt auf bis zu 23 Zoll großen Rädern, die mit 305er-Gummis bezogen sind. Wer nicht gerne mit Riesenrädern fährt, kann auch 22- oder 21-Zöller bestellen. Das Steuermodul der Airmatic-Luftfederung wird so angepasst, dass der Große um etwa 30 Millimeter abgesenkt wird. Beim Stoppen soll eine Hochleistungsbremsanlage mit Sechs-Kolben-Alu-Festsätteln vorn helfen. Die dazugehörigen Scheiben sind 405 x 34 Millimeter groß und toppen damit jede Familienpizza. Hinten sind immerhin noch Scheiben der Größe 380 x 34 Millimeter und Vier-Kolben-Sättel montiert.
620 PS, 820 Newtonmeter
Um dem GL 63 AMG richtig Beine zu machen, verpasst Brabus dem 5,5-Liter-V8-Biturbo eine Vitaminspritze. Ein Power-Modul, das ans Motorsteuergerät angesteckt wird, stellt neue Kennfelder für Einspritzung und Zündung bereit. Darüber hinaus sorgt es für eine moderate Ladedruckerhöhung. Damit schafft das Aggregat dann nicht nur 557 PS wie in der Serie herbei, sondern wummert mit 620 PS bei 5.750 Touren. Das maximale Drehmoment steigt von 760 auf 820 Newtonmeter, die konstant zwischen 2.000 und 5.000 Touren bereit stehen. Mit so vielen Muskeln bepackt, ist das SUV ziemlich fix unterwegs: In 4,7 Sekunden geht's auf Tempo 100, die Spitze wird bei sagenhaften 280 km/h begrenzt. Nicht schlecht für einen 2,6-Tonner. Die Leistungssteigerung kostet etwa 7.000 Euro.
Applikationen aus Holz oder Alu
Für Interieur halten die Bottroper nicht nur beleuchtete Edelstahleinstiegsleisten, sondern auch Lederausstattungen, einen 320-km/h-Tacho und Applikationen aus Alu oder Holz bereit.