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Kia Sportage (1994-2002): So fing alles an

Die erste Generation des SUVs lief für Europa bei Karmann in Osnabrück vom Band

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Seit inzwischen fünf Generationen ist der Kia Sportage auf dem Markt, das Kompakt-SUV hat viele Freunde gefunden. Doch vor dreißig Jahre waren sowohl das Auto als auch die Marke noch eine neuartige Randerscheinung. Wir werfen einen Blick zurück auf die erste Generation des Sportage.

Die Kollegen vom ADAC befinden im August 1995 zum Kia Sportage: "Typisch Koreaner. Kein Superauto, aber auch nicht schlecht. Und das zu einem fairen Preis." Man hat gerade den 4,25 Meter langen Geländewagen (oder doch schon SUV?) getestet. Und lobt den "agilen" Vierventil-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 128 PS Leistung. Damit beschleunigt der immerhin 1,4 Tonnen schwere Sportage in 14,7 Sekunden auf Tempo 100. Das SOHC-Aggregat mit lediglich 95 PS benötigt dafür lange 18,4 Sekunden.

Kia Sportage (JA, 1994-2002)

Ein Kia auf Mazda-Basis

Der Basis-Sportage kostet 34.990 Mark mit sehr guter Serienausstattung, die meisten Kunden greifen gleich zum stärkeren Modell für 36.740 DM. Einen Diesel gibt es zunächst nicht, erst später folgt ein Turbodiesel mit 83 PS. Allen Motoren gemeinsam ist der Hubraum von 2,0 Liter. Kritik erhält der nur 300 Liter große Kofferraum, am Verbrauch von elf Liter stört man sich damals noch nicht so sehr.  

Der Kia Sportage der ersten Generation wird auf der Basis des Mazda Bongo entwickelt. Er teilt sich mit diesem kompakten Lieferwagen viele mechanische Komponenten wie Motor, Getriebe (frühe Versionen) und Differentiale. Zu jener Zeit gehört Kia noch nicht zu Hyundai, sondern in einer Kooperation mit Ford und Mazda. So ist etwa der Kleinwagen Pride alias Ford Festiva ein Derivat des ersten Mazda 121.

Produktion in Osnabrück

Von 1995 bis 1998 läuft der Sportage bei Karmann in Deutschland vom Band; europäische Käufer erhalten in dieser Zeit Versionen aus deutscher Produktion, während der Rest der Welt aus der südkoreanischen Produktion bedient wird. Die Markteinführung in Asien erfolgt im Juli 1993, der Verkauf in Europa beginnt gut zwei Jahre später. 

Ab Herbst 1998 wird der Sportage wieder ausschließlich in Südkorea produziert, 1999 überarbeitet man die Karosserieform leicht. Der erste Kia Sportage ist ausschließlich mit zuschaltbarem Allradantrieb und einer Geländeuntersetzung erhältlich. Und entweder als geschlossener Fünfftürer oder als dreitüriges Cabriolet mit Stoffverdeck.

Kia entwickelt den Wagen zunächst in Standardlänge, bringt aber um 1996 eine verlängerte Version heraus. Dieses gestreckte Modell - das vor allem auf den asiatischen Märkten unter dem Namen Sportage Grand, aber auch als "Grand Wagon" verkauft wird - zeichnet sich durch eine um 305 mm längere Karosserie bei gleichem Radstand, eine Vergrößerung des maximalen Kofferraums von 1.570 auf 2.220 Liter und die Verlegung des Reserverads von der Heckklappe unter den Boden aus

Die drei Motoren im ersten Sportage stammen von Mazda, beginnend mit dem 2,0-Liter-FE-DOHC-Reihenvierzylinder-Benziner mit 95 kW (128 PS) und dem 2,0-Liter-RF-Turbodiesel mit 61 kW (83 PS). Die Modelle mit Dieselmotor waren größtenteils auf die europäischen Märkte beschränkt, ebenso wie die einfachere SOHC-Version des 2,0-Liter-FE-Reihenvierzylinders mit obenliegender Nockenwelle.

Fun Fact: Der Kia Sportage des Modelljahres 1997 ist das erste Serienfahrzeug der Welt, das mit einem Knieairbag ausgestattet war. Wohl eine Reaktion auf ein desaströses Crashverhalten: Der Sportage erzielt bei den australischen ANCAP-Crashtests das schlechtestmögliche Ergebnis - einen von fünf Sternen. Neben einem Versagen der Sicherheitsgurte bricht damals auch die Fahrzeugstruktur ein.

Kein großer Erfolg

Der Sportage der ersten Generation (1993-2002) wird nur in geringen Stückzahlen verkauft, selbst in Südkorea, und die Modelle nach der teilweisen Übernahme von Kia durch Hyundai 1998 (1997-2002) werden zweimal wegen sich lösender Hinterräder während der Fahrt zurückgerufen.

Die erste Generation des Sportage haucht ihr Leben 2002 in Südkorea und Europa aus. Bis 2003 wird die Baureihe auf den meisten internationalen Märkten eingestellt. Lediglich in einigen Entwicklungsländern wird sie noch bis zum Erscheinen des Nachfolgers der zweiten Generation im Jahr 2005 weiter angeboten.

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