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Opel Frontera vs. Dacia Duster: Billig-SUVs im Vergleich

Der günstige Dauerbrenner hat blitzartige Konkurrenz bekommen. Welches Modell hat wo die Nase vorne?

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Der Duster ist eines der erfolgreichsten Modelle von Dacia. Über 18.000 Exemplare konnten 2023 in Deutschland verkauft werden. Und zwar obwohl abzusehen war, dass in diesem Jahr die Neuauflage auf den Markt kommt. Jetzt stehen für Dacia von Januar bis November 2024 schon knapp 20.000 Einheiten in den KBA-Zahlen und im ersten vollen Verkaufsjahr 2025 der dritten Duster-Generation dürften es dann wohl noch mehr Neuzulassungen werden.

Das Erfolgsrezept der rumänischen Marke mit Renault-Genen? Viel Auto für wenig Geld. Ganz einfach eigentlich. Trotzdem war Dacia bis dato damit ziemlich konkurrenzlos unterwegs. Doch jetzt kam der Stellantis-Konzern auf den Trichter, dass man mit günstigen Modellen ja möglicherweise Erfolg haben könnte. Und deshalb gibt es jetzt den Citroën C3 Aircross und sein Opel-Bruder mit der historischen Namenswiederbelebung Frontera. Mit dem gleichen Rezept: Viel Auto für wenig Geld.

Aber kann der Neuzugang mit dem Blitz gegen den Budget-Veteranen bestehen? Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterscheidungsmerkmale? Zeit, die beiden Modelle genau unter die Lupe zu nehmen und sie einem ersten Vergleich zu unterziehen ...

Exterieur

Das Design des Duster wurde zum Generationswechsel deutlich gestrafft, bleibt aber mit seiner Funktionalität und Robustheit klar erkennbar. Die Silhouette ähnelt stark der Vorgängerversion, allerdings verleihen kantigere Linien und neue Y-förmige LED-Scheinwerfer sowie LED-Rückleuchten dem Fahrzeug ein moderneres Erscheinungsbild.

Der überarbeitete Kühlergrill und die markanteren Stoßfänger betonen den robusten Charakter, des Dacia, während die Unterfahrschutzplatten die Offroad-Tauglichkeit unterstreichen. Die kompakten Maße und die hohe Bodenfreiheit (knapp 22 Zentimeter) machen den Duster besonders geländetauglich, aber auch praktisch für urbane Umgebungen.

Der Frontera setzt auf eine modernere Designsprache mit klaren, dynamischen Linien und einer ausdrucksstarken Front. Das markante "Vizor"-Panel, das sich über die gesamte Breite erstreckt, integriert nahtlos die LED-Scheinwerfer und den Opel-Blitz, was dem Fahrzeug einen zart futuristischen Look verleiht.

Die Seitenansicht zeigt eine kompakte, aerodynamische Form mit scharfen Akzenten, während das Heck mit schlanken LED-Leuchten modern und aufgeräumt wirkt. Der Opel ist geringfügig länger und höher als der Duster, was ihm mehr Präsenz und eine geräumigere Anmutung verleiht. Die Bodenfreiheit ist auf urbane und leichte Offroad-Strecken ausgelegt.

ModellLängeBreiteHöheRadstandDacia Duster4.343 mm1.813 mm1.616 mm2.657 mmOpel Frontera4.385 mm1.795 mm1.635 mm2.670 mm

Innenraum

Der Dacia Duster bleibt beim Interieur funktional und kosteneffizient. Mit einem robusten, aber aufgewerteten Innenraumdesign. Soft-Touch-Oberflächen ersetzen teilweise Hartplastik (davon bleibt aber genug übrig) und ein 8-Zoll-Touchscreen bietet grundlegende Konnektivitätsfunktionen.

Das Platzangebot ist grundsätzlich großzügig gestaltet, besonders in Bezug auf Kopffreiheit. Außerdem bietet er bis zu 472 Liter Kofferraumvolumen, das sich bei umgeklappten Rücksitzen auf 1.550 Liter erweitern lässt. Solide. Jedoch zweckmäßig und ohne luxuriöse Details.

ModellKombiinstrumentInfotainmentdisplayKofferraumvolumenDacia Duster7" (analoge Instrumente beim Basismodell)10"472 - 1.550 LiterOpel Frontera10"10" (Smartphone-Station statt Bildschirm beim Basismodell)460 - 1.600 Liter

Der Opel Frontera legt (zumindest optisch) mit seinem "Pure Panel"-Cockpit Wert auf ein modernes und hochwertiges Ambiente. Die verwendeten Materialien sind aber nicht wirklich edler. Der Komfort-Fokus zeigt sich aber in den bequemen Sitzen und einer praktischen Raumgestaltung.

Der Kofferraum bietet mit etwa 460 bis 1.600 Litern fast genauso viel Platz wie im Duster. Trotzdem nimmt man den Innenraum insgesamt irgendwie großzügiger und luxuriöser wahr.

Antriebe

Unter den Hauben sind beide Modelle ziemlich unterschiedlich. Oder auch erschreckend identisch, denn einen Diesel haben sowohl der Dacia als auch der Opel nicht im Angebot. Der Duster fährt Dacia-typisch in der Basis mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbomotor vor, der entweder mit Benzin oder LPG betrieben werden kann. Über dem 101-PS-Einstiegsmotor ohne E-Zusatz rangiert ein Mildhybrid-Antrieb mit 131 PS. Der 1,2-Liter-Dreizylinder kann optional sogar mit Allradantrieb bestellt werden, bei allen anderen Motoren ist Frontantrieb gesetzt.

Top-of-the-Range-Antrieb ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder, der zusammen mit einem Elektromotor und einem Startergenerator einen Vollhybrid bildet, der eine Systemleistung von 140 PS über ein Multi-Mode-Automatikgetriebe abgeben kann. Der einzige Duster mit Automatik übrigens. Die anderen Modellvarianten werden nämlich stets über ein manuelles 6-Gang-Getriebe geschaltet.

ModellBenzin/LPGMildhybridVollhybridElektroDacia Duster1.0 Eco-G (101 PS) / Frontantrieb / 6-Gang-Schaltgetriebe1.2 TCe (131 PS) / Frontantrieb / 4x4 (optional) / 6-Gang-Schaltgetriebe1.6 Hybrid (140 PS) / Frontantrieb / Multi-Mode-Automatikgetriebe-Opel Frontera-1.2 Hybrid 48 Volt (100 oder 136 PS) / Frontantrieb / 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe-Electric (113 PS) / 44-kWh-Akku / 305 km Reichweite / Frontantrieb

Unter der Frontera-Haube kommen die Motorisierungen zum Einsatz, die die kostengünstige Smart-Car-Plattform zulassen. Den Einstieg markiert ein 100 PS starker 48-Volt-MHEV-Antrieb, der einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem elektrifizierten 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Dazu gesellt sich eine identisch aufgebaute Variante mit 136 PS sowie (im Gegensatz zum Duster) eine vollelektrische Version mit 305 km Reichweite laut WLTP-Zyklus, einer 44-kWh-LFP-Batterie im Unterboden und 113 PS an der Vorderachse.

Anders als sein Citroën-Bruder C3 Aircross verzichtet der Opel also auf einen Antrieb ganz ohne Elektrifizierung. Und die Version mit 100 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe ist für den Frontera auch nicht geplant. Allerdings wird hier bereits eine zweite Elektro-Variante in Aussicht gestellt. Mit mehr Leistung, einem größeren Akku und rund 400 km WLTP-Reichweite. Sie soll 2025 auf den Markt kommen.

Preise

Das Zünglein an der Waage bei diesen beiden Kontrahenten wird am Ende wohl zu einem großen Teil der Preis sein. Und hier sind beide Modelle ziemlich heiß. Beim Duster beginnt die Preisliste bei 18.950 Euro. Dafür gibt es die quasi nackte Ausstattungslinie "Essential" mit weißer Uni-Lackierung, Stahlfelgen und manueller Klimaanlage sowie dem 101-PS-LPG-Antrieb. Das eigentlich vollausgestattete Topmodell der Linie "Extreme" samt der Hybrid 140-Motorisierung unter der Haube macht diesen Dacia dann bis zu 27.350 Euro teuer.

ModellBasispreisHöchstpreisDacia Duster18.950 Euro27.350 EuroOpel Frontera23.900 Euro32.490 Euro

Da dem Frontera eine echte Vollverzicht-Ausstattung fehlt und auch immer ein gewisser Grad an Elektrifizierung sowie ein automatisches Getriebe an Bord sind, liegt der Basispreis für den Opel in der Linie "Edition" mit dem 100-PS-MHEV-Antrieb, knalliger "Kanyon Orange"-Metallic-Lackierung und Stahlfelgen bei 23.900 Euro. Topmodell ist die vollelektrische "GS"-Version für 32.490 Euro, die nur noch durch ein Tech-Paket (1.000 Euro) und einen 3-phasigen Onboard-Lader (400 Euro) teurer gemacht werden kann.

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