Auch Alfa Romeos Stelvio Quadrifoglio und die 280-PS-Benziner der beiden Baureihen laufen bald endgültig aus
Es war klar, dass dieser Tag kommen würde, wir konnten uns jetzt ja wirklich eine ganze Zeit lang darauf vorbereiten. Und doch tut es in der Seele weh, dass wir nun offiziell verkünden müssen: Wenn Sie noch eine neue Giulia Quadrifoglio bestellen möchten, dann hauen Sie in Gottes Namen Ihre Hacken in den Teer und rennen Sie zum nächstbesten Alfa Romeo-Händler, denn in 18 Tagen ist ENDGÜLTIG SCHLUSS!
Die Meldung flatterte zuerst bei unseren Kollegen von Motor1.com Italien ins Email-Postfach, aber Alfas deutsche Presseabteilung bestätigte uns die traurige Nachricht auf Anfrage. Demnach geht es auch mit dem Stelvio Quadrifoglio und den verbliebenen Benziner-Varianten der beiden Baureihen rasch dem Ende entgegen:
Mit etwas Glück und wenn Sie nicht zwingend auf Ihre Wunschausstattung bestehen, haben Sie allerdings noch ein bisschen länger die Gelegenheit, eine Giulia oder einen Stelvio mit Benziner abzugreifen. "Nach diesen Terminen sind die benzinbetriebenen Giulia- und Stelvio-Modelle in den deutschen Alfa Romeo-Händlerbetrieben weiterhin je nach Lagerbestand verfügbar", heißt es von Seiten des Herstellers. Zudem können in Deutschland weiterhin die 2,2-Liter-Diesel-Versionen mit 210 PS bestellt werden. Wie lange die Selbstzünder auf dem Markt bleiben, verrät Alfa nicht.
Mit der Giulia Quadrifoglio schockte Alfa Romeo im Jahr 2015 die Performance-Auto-Welt. Die grandios gezeichnete Limousine bot in der Topversion einen 2,9-Liter-Biturbo-V6 mit 510 PS und Ferrari-Genen, dazu Hinterradantrieb sowie jede Menge Carbon-Teile. Fachwelt und Enthusiasten waren begeistert, das Auto war in puncto Handling selbst den langjährigen Platzhirschen BMW M3 und Mercedes-AMG C 63 überlegen.
Auch wenn (oder gerade weil) sich das leider nie in vernünftigen Verkaufszahlen niederschlug, kann man jetzt schon mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Giulia und hier gerade die Quadrifoglio-Variante ein Klassiker der Zukunft ist. Gepflegte Exemplare mit niedriger Laufleistung werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt vermutlich Wertsteigerungspotenzial haben.
Beim SUV Stelvio ist das etwas unwahrscheinlicher. Nichtsdestotrotz haben wir es hier mit einem hervorragenden, oft unterschätzten Auto zu tun, das ebenfalls nie die Verkaufszahlen erzielen konnte, die es verdient gehabt hätte.
Bereits 2025 oder 2026 will Alfa Romeo die Nachfolger der beiden Fahrdynamiker präsentieren. Der Plan, die zweiten Generationen von Giulia und Stelvio als reine Elektroautos zu bringen, wurde inzwischen aufgrund der weltweiten Marktentwicklungen verworfen. Nun ist anzunehmen, dass es neben Elektro-Varianten auch Versionen mit Plug-in-Hybriden und Mildhybriden geben könnte.
Die Autos werden auf der Stellantis-Plattform STLA Large basieren. Enge Verwandtschaft dürfte zum neuen Dodge Charger bestehen. Und der nutzt immerhin noch einen Biturbo-V6 mit 550 PS. Irritierender sind Aussagen des neuen Alfa-Chefs Santo Ficili, nach denen die neue Giulia keine klassische Limousinen-Form mehr haben wird. Womöglich kredenzt man uns stattdessen eine Art Crossover im Stile des Peugeot 4008 oder des neuen DS N°8.
Bis wir mehr Informationen haben, werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen. Alfa Romeo verriet bisher lediglich, dass die beiden Nachfolger im Werk Cassino gefertigt werden und "weiterhin die für Alfa Romeo typische Sportlichkeit und Ingenieurskunst verkörpern".
Zudem bleibt "das Quadrifoglio unverändert das Symbol für Alfa Romeos Hochleistungsmodelle". Vor einiger Zeit machten Gerüchte die Runde, dass die künftigen Quadrifoglio-Modelle rein elektrisch kommen würden und bis zu 1.000 PS leisten sollen. Ob das aktuell noch der Plan ist, ist unklar.