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Das ist der neue BMW 3er (G20) 2019

Update: Jetzt sind auch die Preise bekannt

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Nach dem mittlerweile traditionellen Wust an Erlkönig-, Prototypen- und Teaserbildern war es auf dem Pariser Autosalon endlich soweit: Vorhang auf für den neuen BMW 3er. Jetzt sind auch die Preise für die siebte Generation der Mittelklasse-Ikone bekannt. Sie beginnen bei 37.850 Euro für den 318d. Den beliebten 320d gibt es ab 40.450 Euro. Den 320i als günstigsten Benziner erhält man ab 39.950 Euro.

Wie prächtig Sie die Optik persönlich finden, ist wie immer ganz Ihnen überlassen. Wir vermuten, dass es - wie zuletzt häufiger bei BMW - auch bei der neuen Version der Mittelklasselimousine einiges an Diskussionen geben dürfte. Wir verschonen Sie wie üblich mit ausufernder Design-Kritik. So sei an dieser Stelle nur auf die offensichtlichsten Neuerungen hingewiesen: Das Wachstum der BMW-Niere hält auch beim neuen G20 unvermindert an. Die nun serienmäßigen LED-Scheinwerfer erinnern grundsätzlich an die des aktuellen 5ers, verfügen aber über eine angedeutete Zweiteilung. Die Grundform der klassischen Sportlimousine bleibt erhalten. Hinten gibt es nun schlankere, teils abgedunkelte Rückleuchten. Böse Zungen würden behaupten, sie sehen ein wenig nach Lexus aus. Gewöhnungsbedürftig sind auch die T-förmigen Lufteinlässe samt LED-Tagfahrlicht in der Frontschürze (bei Modellen ohne M-Sportpaket), die man - noch gewöhnungsbedürftiger - als Zierelement in der Heckschürze wiederfindet. 

Wenn Sie sich lieber selbst eine Meinung bilden wollen: Hier finden Sie den Vergleich zwischen neuem 3er (links) und altem 3er (rechts).

Die Maße des neuen BMW 3er

Völlig kritikfrei dagegen sind die Maße des 2019er-3er: In der Länge wächst er um 76 mm auf 4,71 Meter, die Breite legt erfreulicherweise um nur 16 mm auf 1,83 Meter zu und die Höhe bleibt mit 1,44 Meter gleich. Gut fürs bisher eher überschaubare Platzangebot: Der Radstand wächst um 41 mm auf 2,85 Meter. Gut für alle Freunde des sportlichen Handlings: Die Spurweiten vergrößern sich um 43 mm vorne und um 21 mm hinten.

Neuer 3er wird leichter und dynamischer

Ganz generell sollen Menschen, die noch Spaß am Autofahren haben, beim neuen 3er voll auf ihre Kosten kommen. Noch deutlich mehr als das ohnehin schon der Fall war. Der auf BMWs modularer CLAR-Architektur basierende G20 ist bis zu 55 Kilo leichter und 50 Prozent steifer als sein Vorgänger, gleitet mit einem cW-Wert von 0,23 wohl nur so durch den Wind. Die Achslastverteilung ist mit 50:50 genauso, wie sich Handling-Liebhaber das wünschen. Dazu kommen ganz neue, hubabhängige Dämpfer (erster Einsatz in einem BMW), die "einen maßgeblichen Beitrag zu der im Wettbewerbsumfeld einzigartigen Balance zwischen Sportlichkeit und Fahrkomfort leisten". Sie geben ihre Dämpferkraft in Abhängigkeit vom Federweg ab und sollen den Aufbau spürbar beruhigen, wenn die Straße schlecht/der Kurvenspeed hoch ist. Sprich: Der neue 3er pfeift dank der neuen, serienmäßigen Wunderdinger jetzt noch agiler ums Eck und legt auch beim Komfort eine Schippe drauf.

Optional sind darüber hinaus gleich zwei M-Sportfahrwerke erhältlich. Eines mit und eines ohne adaptive Dämpfer. Beide legen den 3er um 10 mm tiefer und beinhalten eine variable Sportlenkung. Weitere Performance-Goodies sind eine M-Sportbremse (mit Vier-Kolben-Sätteln vorne) sowie ein elektronisches Hinterachs-Sperrdifferenzial. Letzteres wird allerdings nur für die Modelle 330i und 330d angeboten.

Die Motoren des neuen BMW 3er

Das bringt uns ohne Umwege zum Motorenprogramm des 2019er BMW 3er. Dieses besteht anfangs aus zwei Vierzylinder-Benzinern sowie zwei Dieseln mit vier und einem mit sechs Zylindern. Nur die beiden Vierzylinder-Diesel sind auch mit Sechsgang-Handschalter zu haben, ansonsten ist die bekannt wunderbare ZF-Achtgang-Automatik Serie.

- Der 320i leistet 184 PS/300 Nm, geht in 7,2 Sekunden auf 100 km/h und braucht laut BMW 5,7 Liter auf 100 Kilometer

- Der neue 330i kommt auf 258 PS/400 Nm, schafft die 0-100 km/h in 5,8 Sekunden und soll mit 5,8 Liter auskommen 

- Einstiegsdiesel ist der 318d mit 150 PS/320 Nm. er macht 0-100 km/h in 8,5 Sekunden und nimmt 4,2 Liter im Schnitt

- Darüber rangiert der 320d ((als einziges Modell vom Start weg auch als xDive-Allradler zu haben) mit 190 PS/400 Nm. 6,8 Sekunden bis 100 km/h und 4,2 Liter Verbrauch stehen hier auf dem Zettel.

- Vorläufiges Topmodell ist der 330d mit 265 PS/580 Nm. Er packt Landstraßentempo in 5,5 Sekunden und soll 4,8 Liter verbrauchen. 

Im Sommer 2019 folgt der Plug-in-Hybrid 330e mit einer Systemleistung von bis zu  292 PS und einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 60 Kilometer. Den Spurt auf 100 soll der Plug-in-3er in glatten sechs Sekunden erledigen, der Verbrauch soll bei 1,7 Liter liegen. Dazu gibt es eine neue Soundabstimmung, die "je nach Betriebsmodus des Plug-in-Hybrid-Systems sowohl die charakteristische Sportlichkeit der BMW 3er Limousine als auch das für rein elektrisches Fahren typische nahezu geräuschlose Dahingleiten zur Geltung bringt." Was immer das heißen mag.

Ebenfalls im Sommer 2019 wird es eine erste echte Kostprobe von der Sportlichkeit des neuen 3ers geben. Dann nämlich bringt BMW den M340i als sportliche Speerspitze unterhalb des künftigen M3. Inklusive eigener Fahrwerksabstimmung, Allrad und M-Sportdifferenzial. Der neue Dreiliter-Reihensechser bringt es auf 374 PS/500 Nm, beschleunigt den 340er in 4,4 Sekunden auf 100 km/h. 

Der Innenraum des neuen BMW 3er

Innen wirkt der neue 3er klarer als bisher. Serienmäßig gibt es analoge Instrumente mit einem integrierten 5,7-Zoll-Display und einen Infotainment-Screen mit 8,8 Zoll Diagonale. Auf Wunsch erhält das Auto BMWs neues Operating System 7.0, wie wir es bereits aus dem neuen X5 kennen. Hier gibt es ein digitales 12,3-Zoll-Instrumentendisplay sowie einen 10,25-Zoll-Infotainment-Screen. Bedient wird per Sprache, Berührung oder Geste, aber auch der klassische iDrive-Controller ist weiterhin an Bord. Dazu kommt als Neuerung der sogenannte "BMW Personal Assistant", der jetzt ganz Apple- (oder Mercedes-) like auf "Hey BMW" hört. Sie können dem digitalen Butler sogar einen eigenen Namen geben, wenn Sie also lieber "Hey Horst-Jerome" rufen wollen, dann ist das im neuen 3er kein Problem. Horst-Jerome versteht natürliche Sprache, erklärt Ihnen die meisten Funktionen ("Wie geht das Head-up-Display?"), gibt Ihnen Status-Updates ("Ist der Ölstand in Ordnung?") oder hilft bei Wettervorhersage, Musikauswahl et cetera. Neue Funktionen werden "over the air" upgedatet. 

Da geraten die klassischen Tugenden fast schon ins Hintertreffen. BMW verspricht mehr Schulter- und Ellenbogenfreiheit vorne sowie eine bessere Rundumsicht und mehr Beinfreiheit hinten. Der Kofferraum bleibt mit 480 Liter auf Vorgänger-Niveau. Die Rückbank ist im Verhältnis 40:20:40 umlegbar. Optional gibt es eine automatische Heckklappe samt berührungslosem Öffnen und eine elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung. Ebenfalls gegen Aufpreis erhältlich: Ein Glasdach mit 10 cm mehr Durchsichtsfläche.

Blieben noch die Assistenzsysteme. Und auch hier hat BMW massiv aufgebohrt.  Zur Serienausstattung gehören ein Spurverlassenswarner sowie eine Auffahr- und Personenwarnung (inklusive Radfahrer) mit City-Bremsfunktion. Gegen Aufpreis gibt es das volle Programm an semiautonomen Fahrhilfen samt
Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion und Lenk-/ Spurführungsassistenten, der nun auch in Engstellen (Autobahnbaustellen etc.) unterstützt und eine Ausweichhilfe beinhaltet. Dazu kommt ein Einparkassistent, der besagte Aufgabe im Prinzip komplett selbständig übernimmt. Der Rückfahrassistent schließlich, kann auf einer Strecke von bis zu 50 Metern exakt die vorher gefahrene Strecke eigenständig wieder zurücksetzen.

Wie sich das Auto gegen die frisch geliftete Mercedes C-Klasse und Co schlägt und ob es sich die Fahrdynamik-Krone von Alfa Romeos Giulia zurückholt, wird der erste Test - vermutlich um den Jahreswechsel herum - zeigen. Der Marktstart des neuen BMW 3er erfolgt am 9. März 2019.

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