Elektroauto schon bestellbar, jedoch nur als Sondermodell "Vibes" (Update)
Bereits im Februar wurde der neue Renault Twingo Z.E. angekündigt, seit September ist der Elektro-Kleinstwagen endlich bestellbar. Neuerdings heißt das Auto allerdings nicht mehr Twingo Z.E. (für zero emissions), sondern Twingo Electric.
Die Renault-Version des Smart EQ Forfour hat wie dieser einen 60 kW (82 PS) starken Elektromotor. Der fremderregte Elektro-Synchronmotor arbeitet wie die Verbrennungsaggregate der normalen Twingos im Heck unter dem Ladeboden - der Elektro-Twingo hat also wie der konventionellen einen Hinterradantrieb.
Mit 160 Newtonmeter ist der Twingo Electric die drehmomentstärkste Version, der TCe 90 bietet nur 135 Nm. Damit soll das 3,62 Meter lange Wägelchen den Sprint von 0 auf 50 km/h in 4,2 Sekunden schaffen, der Standardsprint auf Tempo 100 dauert 12,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 135 km/h.
Als Energiespeicher dient eine Lithium-Ionen-Batterie unter den Vordersitzen. Die Batteriezellen kommen von LG Chem. Anders als beim Zoe hat der Akku des Twingo eine Wasserkühlung. Die Kapazität von 21 kWh ermöglicht eine Reichweite von 190 Kilometer (WLTP), im Stadtverkehr sollen es sogar bis zu 270 Kilometer sein. Per Taste an der Mittelkonsole lässt sich ein Eco-Modus aktivieren, in dem die WLTP-Reichweite auf 225 Kilometer steigt. Hierzu werden Leistung und Höchstgeschwindigkeit allerdings reduziert.
Zusätzliche Reichweite bringt die konsequente Nutzung des B-Modus. Das aus dem Zoe bekannte System bietet drei Rekuperationsstufen. Die höchste Stufe ermöglicht das vielzitierte One Pedal Driving, das heißt: In der Regel reicht die Verzögerung durch die Rekuperation, die beim Loslassen des Gaspedals eintritt.
Der Twingo Electric übernimmt das Batterieladesystem Chameleon Charger vom Renault Zoe. Damit lässt sich der Wagen laut Pdf-Preisliste dreiphasig mit bis zu 22 kW Wechselstrom laden. Eine halbstündige Pause reicht dann für 80 Kilometer Fahrstrecke im gemischten Betrieb. Nach einer Stunde stehen 84 Prozent der Ladekapazität zur Verfügung. Geladen wird wie bei den anderen Elektroautos von Renault per Typ-2-Stecker. Demnach lässt sich der Twingo Electric nicht mit Gleichstrom aufladen, denn dazu wäre ein CCS-Slot nötig.
Der Smart EQ Forfour besitzt ebenfalls keine DC-Option. Hier ist serienmäßig sogar nur ein 4,6-kW-Lader an Bord, der 22-kW-Lader kostet rund 1.000 Euro Aufpreis. Den Zoe konnte man ursprünglich ebenfalls nur mit Wechselstrom laden, erst die neue Generation 2 nimmt auch Gleichstrom an (bis zu 50 kW).
Zum Marktstart ist der Elektro-Kleinstwagen ausschließlich als gut ausgestattetes Sondermodell Vibes erhältlich. Es wird ausschließlich in Orange oder Weiß lackiert. Zu den Besonderheiten gehören außerdem 16-Zoll-Räder mit Zierelementen in Weiß und Orange sowie ein "Striping" - offenbar sind das die streifenförmigen Folienaufkleber.
Äußere Kennzeichen sind unter anderem blaue Zierelemente an den Radnabenabdeckungen oder Felgen. Hinzu kommen blaue Stripings an den Fahrzeugflanken, welche die Konturen der Schulterlinie betonen. An den Spangen des Kühlergrills findet sich das blaue Dekor ebenfalls. Ein weiteres Erkennungszeichen ist der Schriftzug Z.E. Electric an B-Säulen und Heckklappe.
Zur Ausstattung gehören Klimaautomatik, Parkpiepser hinten, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorn, Licht- und Regensensor, Lederlenkrad und das Online-Multimediasystems Easy Link mit 7,0-Zoll-Touchscreen. Das angepasste Navigationssystem ermittelt bei der Routenwahl die verbleibende Restreichweite und informiert über die nächstgelegenen Ladestationen. Den Innenraum kennzeichnen Dekorelemente in Orange und eine Vibes-Plakette:
Die Auslieferung startet zum Jahresende zu Preisen ab 25.666 Euro. Der Twingo Z.E. Vibes ist bereits in die "Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge" des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aufgenommen worden und profitiert somit ebenfalls vom Renault-Elektrobonus in Höhe von 10.000 Euro, womit sich der Preis auf 15.666 Euro reduziert.
Vor Förderung ist die Vibes-Version des Twingo Z.E. deutlich teurer als der EQ Forfour, den es bereits ab 22.030 Euro gibt. Günstigere Ausstattungsversionen der Renault-Variante sollen aber ab dem vierten Quartal 2020 bestellbar sein und im Frühjahr 2021 ausgeliefert werden - so tönte Renault zumindest im Juli. Nun heißt es nur noch: "Die Serienausführung des Twingo Electric wird zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein."
Der Antriebsstrang des Twingo Electric wird im französischen Cléon gefertigt, wo auch alle anderen Elektroaggregate von Renault produziert werden. Die Endmontage erfolgt im slowenischen Novo Mesto zusammen mit den Benzinvarianten. Die Wartung übernimmt jede Renault-Werkstatt.
Der Twingo Z.E. ist eine von acht rein elektrischen und zwölf elektrifizierten Renault-Neuheiten, die bis 2022 auf den Markt kommen sollen. Derzeit umfasst das Portfolio den Zoe, den Lieferwagen Kangoo Z.E., den Transporter Master Z.E. und den zweisitzigen City-Flitzer Twizy. Nur in Asien vertrieben werden der K-ZE und der SM3 Z.E. der Renault-Tochter Samsung.