Auf der Los Angeles Auto Show (30. November bis 9. Dezember 2012) gehören die Exponate der deutschen Hersteller zu den Highlights. Wir haben die interessantesten Fahrzeuge für Sie zusammengestellt.
Zu den Highlights der kalifornischen Messe gehört der neue Porsche Cayman. Nach sieben Jahren auf dem Markt wurde das Krokodil von Grund auf erneuert. So erhält die günstigere Alternative zum 911 einen größeren Radstand, ein neu abgestimmtes Fahrwerk und stärkere Motoren. Zudem wird der Cayman leichter.
Das Auto gibt es in zwei Varianten. Der Cayman ohne Namenszusatz holt 275 PS aus seinem 2,7-Liter-Sechszylinder. Mit 325 PS und 3,4 Liter Hubraum übertrifft ihn der Cayman S (Bild) deutlich. Ab 3. Februar 2013 kann man die Modelle in Deutschland kaufen, die Preise beginnen bei 51.385 Euro.
In Los Angeles ist auch eine neue Version des für 2013 geplanten Elektroautos BMW i3 zu sehen. Anders als die bisher auf diversen Messen gezeigte Variante hat sie nur drei statt fünf Türen und wird als Coupé bezeichnet. Den 170 PS starken Elektroantrieb übernimmt das i3 Coupé vom i3.
Die neue Studie nähert sich schon stark dem Serienfahrzeug. So sind die gläsernen Türen der älteren Studie konventionellen Blechtüren gewichen. Auch beim i3 Coupé wird aber auf eine B-Säule verzichtet. Außerdem erleichtert eine durchgehende Sitzbank vorne dem Fahrer das Aussteigen auf der Beifahrerseite.
Auch die zuerst im Frühjahr 2012 in Peking gezeigte, offene Version des i8 ist in LA zu sehen. Wie die i3-Coupé-Studie hat der i8 Spyder keine transparenten Türen mehr. Konventionell kann man die Pforten allerdings kaum nennen, denn sie öffnen sich nach oben, ähnlich wie die von Lamborghini bekannten Scherentüren.
Unter der Haube steckt Plug-in-Hybridtechnik. Die Vorderachse wird von einem 131 PS starken Elektromotor gedreht. An der Hinterachse arbeitet ein Dreizylinder-Turbobenziner mit 223 PS. So können beide Achsen gleichzeitig angetrieben werden.
Schon bald erhältlich ist das neue Beetle Cabrio, das VW nach Los Angeles mitgebracht hat. Für den Vortrieb sorgen Turbobenziner mit 105, 160 und 200 PS sowie Diesel mit 105 und 140 PS. Jeder Motor kann optional mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden.
Die Ausstattungslinien des Beetle Cabrio heißen Beetle, Design und Sport. Markteinführung ist im Februar 2013. Die Preise beginnen bei 21.350 Euro für den 1.2 TSI mit 105 PS. Das sind 4.200 Euro mehr, als für den geschlossenen Beetle verlangt wird.
Neben den normalen Ausstattungen sind für den offenen Beetle so genannte Themenmodelle mit Käfer-Stilelementen der 50er-, 60er- und 70er-Jahre erhältlich. Auch die Bestandteile der sportlichen R-Line sind verfügbar. Einen ersten Eindruck vom Beetle Cabrio R-Line vermittelt unser Bild.
Der neue Paceman ist bereits die siebte Modellvariante des Mini. Das Auto leitet sich vom Countryman ab, hat aber nur drei statt fünf Türen. Zwei Benziner und zwei Diesel stehen in Deutschland zur Wahl, bei den stärkeren Motorisierungen kann man einen Allradantrieb ordern.
Deutscher Marktstart für den Paceman ist im März 2013. Die Preise beginnen bei 23.800 Euro für den Mini Cooper Paceman mit 122-PS-Benziner. In der Serienausstattung sind eine Klimaanlage, Sportsitze und ein CD-Radio enthalten.
Satte 571 PS hat der Mercedes-Supersportler SLS AMG unter der Haube. Das ist mehr als genug, sollte man meinen. Doch es geht noch stärker: Die ab Sommer 2013 in Deutschland erhältliche Black-Series-Variante holt 631 PS aus dem bekannten 6,2-Liter-V8.
Wie man an dem knallgelben Messemodell sieht, steht die Bezeichnung Black Series nicht für die Lackfarbe. Zu den Besonderheiten des Spezialmodells gehören neben dem stärkeren Motor eine modifizierte Abgasanlage, ein noch sportlicheres Fahrwerk, eine leichtere Karosserie und mehr. Der Preis: 249.900 Euro.
Die Studie Ener-G-Force entstand im Rahmen der Los Angeles Design Challenge, welche jedes Jahr im Vorfeld der Automesse stattfindet. Aufgabe war es, das "Highway Patrol Vehicle 2025" zu entwerfen, also das Polizeifahrzeug der Zukunft. Darüber hinaus zeigt das Auto aber, wie die G-Klasse künftig aussehen könnte.
Die futuristisch gestylte Studie bricht radikal mit dem rechtwinkligen Design der G-Klasse, wie man sie bisher kennt. Der Energ-G-Force wird von vier elektrischen Radnabenmotoren angetrieben. Außerdem besitzt die Studie ein Brennstoffzellensystem zur Stromerzeugung.
Der Modedesigner Jeremy Scott hat einen Smart Fortwo electric drive nach seinen Vorstellungen neu gekleidet und stellt das Ergebnis in Los Angeles vor. Dass das Elektroauto bereit ist "zum Abheben in eine neue Ära der Urbanität", soll das Heck verdeutlichen.
Der forjeremy ist in glänzendem Weiß lackiert. Am Heck besitzt die Studie forjeremy Flügel, ein Markenzeichen des Designers. Die Schwingen sind aus transparentem Fiberglas gefertigt und wirken wie Flammen. Wer das Ganze für einen unrealisierbaren Designertraum hält, der irrt: 2013 soll das Fahrzeug als Sondermodell auf den Markt kommen.
Auch den stärksten Mercedes GL aller Zeiten kann man in Los Angeles sehen. Der GL 63 AMG besitzt einen 5,5-Liter-V8 mit Biturbo-Aufladung. Seine 557 PS bringen den Siebensitzer in 4,9 Sekunden auf Tempo 100.
In Deutschland ist der GL 63 AMG schon auf dem Markt. Der Preis liegt bei 130.305 Euro. Damit ist das AMG-Modell schlappe 35.000 Euro teurer als die bisherige Topversion GL 500 mit 435 PS.
Die GT-Variante des Mercedes SLS AMG hat vor allem mehr Leistung als die Normalversion: Statt 571 stehen hier 591 PS zur Verfügung. Damit ist der Bolide nicht ganz so stark wie der SLS Black Series, ist aber beim Standardsprint immerhin eine Zehntelsekunde schneller als der gewöhnliche SLS AMG.
Die GT-Variante beschleunigt von null auf 100 km/h in 3,7 Sekunden, Tempo 200 ist nach 11,2 Sekunden erreicht. Wer den starken Wagen fahren möchte, muss für das Coupé mindestens 204.680 Euro, für den Roadster mindestens 213.010 Euro mitbringen.
Neben den Konzeptfahrzeugen i3 Coupé und i8 Spyder zeigt BMW auf der Messe noch eine seriennahe Studie vor, den K2 Power Ride auf Basis des X1. Abgesehen von einer ziemlich wüsten Folierung bietet das Auto einen längeren Federweg und graue 19-Zoll-Alufelgen.
Speziell für die Studie entwickelt wurde der Dachaufbau. Er besteht aus einem Skiträger auf der Beifahrerseite sowie zwei Transportboxen, in denen ein Soundsystem von Harman Kardon installiert ist - für die mobile Après-Ski-Party.
Der Mini John Cooper Works GP soll der sportlichste und schnellste Mini sein, den es bisher gegeben hat. Das auf 2.000 Stück limitierte Modell besitzt einen 218 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner und ist damit immerhin sieben PS stärker als die normale John-Cooper-Works-Version.
Beim John Cooper Works GP kommt erstmals in einem Mini ein einstellbares Gewindefahrwerk zum Einsatz. Es ermöglicht eine Tieferlegung um bis zu zwei Zentimeter. Für die Verzögerung soll eine Sportbremsanlage sorgen, die vorne über Sechs-Kolben-Festsättel und innen belüftete Scheiben verfügt. Zu haben ist der Rennflitzer ab 36.800 Euro, Marktstart ist Ende 2012.
Außer dem sportlichen John Cooper Works GP zeigt Mini eine Lieferwagenversion. Der Mini Clubvan ist im Kern ein Mini Clubman. Statt vier Sitzplätzen hat der Clubvan aber nur zwei. Dahinter macht sich eine Ladefläche breit, die bis zu den Vordersitzen reicht.
Zudem hat der Clubvan hinten keine Seitenfenster. Wie beim Clubman gibt es links eine und rechts zwei Türen. Am Heck schwingen beim Öffnen zwei Flügel weit nach außen. Der Clubvan ist keineswegs eine Studie, man kann ihn bereits kaufen. Für 18.100 Euro bekommt man den One Clubvan mit 98 PS.
Wie für das Beetle Cabrio, so gibt es auch für den Volkswagen CC ein R-Line-Paket. Es soll der viertürigen Coupévariante des Passat ein sportlicheres Aussehen verleihen. Die Änderungen umfassen einen neuen Frontstoßfänger, eine Schwellerverbreiterung, Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht mit Chromleiste sowie spezielle Leichtmetallräder in bis zu 19 Zoll Größe.
Insgesamt bleibt der CC R-Line dezent. Zu erkennen ist er an einem R-Line-Logo im Kühlerschutzgitter. Auch auf den vorderen Einstiegsleisten sowie am Lenkrad finden sich Logos. Das dreispeichige Multifunktionslenkrad ist mit Leder bezogen und hat eine Alu-Spange an der mittleren Speiche. Die Preise für das Paket beginnen bei 1.810 Euro.
Ein speziell umgebauter Jetta Hybrid hat kürzlich einen Geschwindigkeitsrekord für Hybridautos mit weniger als 1,5 Liter Hubraum aufgestellt. Die auf dem berühmten Bonneville-Salzsee erreichte Geschwindigkeit lag bei über 300 km/h. Nun steht das Rekordauto auf der Messe.
Mit dem Rekordwagen möchte VW auch auf den normalen Jetta Hybrid hinweisen, der ab Ende 2012 in den USA verkauft wird. In Deutschland kommt das Auto 2013 auf den Markt. Es wird von einem 150 PS starken 1.4 TSI sowie einem Elektromotor mit 36 PS angetrieben. Die Systemleistung von 170 PS wurde für die Rekordfahrten auf rund 300 PS gesteigert.