Sie gilt als die wichtigste Automesse in den USA: die North American International Auto Show (NAIAS) vom 19. bis 27. Januar 2013 in Detroit. Neben den amerikanischen Marken sind es vor allem deutsche Hersteller, die mit zahlreichen Premieren vertreten sind. Die neuen Modelle "Made in Germany" sollen dabei in erster Linie die Erwartungshaltung der US-Kunden erfüllen. Deshalb sind es vor allem SUVs, Sportwagen und PS-starke Autos, die vorgestellt werden. Wir zeigen Ihnen die Highlights aus Deutschland - von Audi bis VW.
Audi präsentiert in Detroit mit dem RS 7 Sportback das neue Topmodell der A7-Bauhreihe. Der RS 7 teilt sich die Technik mit dem ebenfalls neuen Sport-Kombi RS 6 Avant, ist 560 PS stark, beschleunigt in nur 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h und fährt mit dem optionalen Dynamikpaket bis zu 305 km/h schnell.
In Kürze beginnt Audi mit den Auslieferungen des SQ5 TDI, dem sportlichen Q5-Topmodell mit satten 313 Diesel-PS. Ein halbes Jahr später wird sich dann ein entsprechendes Benziner-Pendant dazu gesellen. Dessen Dreiliter-V6 leistet 354 PS. Derart motorisiert sprintet das Auto in 5,3 Sekunden von null auf Tempo 100 und ist maximal 250 km/h schnell. Marktstart für den SQ5 TFSI ist im dritten Quartal 2013 - zunächst in den USA. Deutsche Kunden werden auf das Sport-SUV hingegen verzichten müssen: Die neue Variante ist speziell für die Märkte Nordamerika, Russland, China, Japan, Singapur, Südkorea, Südafrika, Mexiko, Brasilien, Argentinien, Chile und Ukraine konzipiert.
Seit kurzem ist der überarbeitete R8 am Start. Die optischen Änderungen am Supersportler bleiben marginal, wichtigste Neuerungen sind ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und das Topmodell R8 V10 plus. Dessen 5,2-Liter-Zehnzylinder leistet 550 PS. Der ausschließlich als Coupé erhältliche R8 V10 plus spurtet in Kombination mit der S tronic in 3,5 Sekunden von null auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 317 km/h. Zu haben ist die neue Topvariante ab 173.200 Euro.
Einen Ausblick auf die Coupé-Variante der 3er-Reihe gibt das BMW Concept 4er Coupé. Neben der neuen Modellbezeichnung unterscheidet sich der Zweitürer durch einen dynamischeren und muskulöseren Auftritt von der erfolgreichen Mittelklasse-Limousine. Die Kabine des Concept 4er Coupé besticht durch eine exklusive Einrichtung mit braunem Leder und Dekorleisten aus Kastanienholz. Die Serienversion des 4er Coupé soll Mitte 2013 auf den Markt. Antriebsseitig dürften die leistungsstärkeren Aggregate aus dem 3er Verwendung finden.
Nach vier Jahren überarbeitet BMW seinen Klappdach-Roadster Z4. Ob man in diesem Falle aber wirklich von einem Facelift sprechen kann? Denn selbst bei genauem Hinsehen sind kaum Änderungen zu erkennen. Neu gestaltet sind etwa die Einfassungen der Seitenblinker hinter den vorderen Radhäusern. Laut BMW wurde zudem das Innenleben der serienmäßigen Bi-Xenonscheinwerfer modifiziert. Als Einstiegsmotorisierung fungiert der Z4 sDrive18i. Dieser wird von einem 2,0-Liter-Turbomotor mit 156 PS angetrieben. Die Markteinführung des neuen Z4 erfolgt im März 2013.
BMW zeigt in Detroit erstmals öffentlich das M6 Gran Coupé. Die Sportversion des eleganten Viertürers erhält den aus M6 Coupé und Cabrio bekannten 4,4-Liter-V8. 560 PS und 680 Newtonmeter Drehmoment sorgen für äußerst ansprechende Fahrleistungen: Von null auf Tempo 100 geht`s in 4,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Mit dem optionalen "M Driver`s Package" sind sogar bis zu 305 km/h möglich. Die Kraftübertragung übernimmt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Zu kaufen gibt's das M6 Gran Coupé ab Mai 2013, der Einstiegspreis beträgt 128.800 Euro.
Die neueste Variante des i3 hat nur drei statt fünf Türen und wird deshalb als Coupé bezeichnet. Den 170 PS starken Elektroantrieb übernimmt das i3 Coupé vom i3. Die Studie nähert sich bereits stark dem späteren Serienfahrzeug, das für Ende 2013 erwartet wird. So sind die gläsernen Türen der älteren Studie konventionellen Blechtüren gewichen. Auch beim i3 Coupé wird aber auf eine B-Säule verzichtet. Außerdem erleichtert eine durchgehende Sitzbank vorne dem Fahrer das Aussteigen auf der Beifahrerseite.
Auf dem Messestand ist der CLA nicht zu sehen, das viertürige Coupé wurde aber am Vorabend der Auto Show in Detroit enthüllt. Designvorbild des CLA ist unverkennbar der CLS. Technisch basiert das Auto auf der A-Klasse, ist aber mit 4,63 Meter ganze 34 Zentimeter länger. Antriebsseitig stehen fünf Aggregate zur Verfügung, sie leisten zwischen 122 und 211 PS. Zu den Händlern kommt der CLA im April 2013, die Preise beginnen bei 28.977 Euro.
Weltpremiere feiert in Detroit die geliftete Mercedes E-Klasse. Die bisherigen Doppelscheinwerfer verschmelzen zu einer Einheit, optional sind Voll-LED-Lichter erhältlich. Erstmals stehen zwei unterschiedliche Gesichter zur Auswahl: Bei den Versionen Basis und Elegance bleibt es beim klassischen Grill mit Stern auf der Haube, während beim Avantgarde (Bild) der Stern in den Grill integriert ist.
Neben der Limousine geht auch das E-Klasse T-Modell aufgefrischt ins Jahr 2013. Von hinten ist die Faceliftversion des Kombis an neuen zweifarbigen Leuchten zu erkennen. Hinter der großen Heckklappe finden unverändert bis zu 1.950 Liter Gepäck Platz, damit bleibt die E-Klasse in Sachen Kofferraum in der oberen Mittelklasse unschlagbar.
Kräftig überarbeitet hat Mercedes auch das Topmodell der E-Klasse, den E 63 AMG. Die Sportversion hat statt 525 nun immer 557 Pferdchen unter der Haube - die gab`s bisher nur mit optionalem Performance-Paket. An der Leistungsspitze steht künftig das E 63 AMG S-Modell mit stolzen 585 PS. Neu ist die Möglichkeit, die Hochleister - ob Limousine oder T-Modell - mit einem Allradantrieb auszustatten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei allen Varianten abgeregelte 250 km/h. Sprintkönig ist das immer allradgetriebene S-Modell, das in lediglich 3,6 Sekunden von null auf Tempo 100 spurtet.
Mercedes hat sich gleich in einem Rutsch die gesamte E-Klasse vorgenommen - so erhält auch das Cabriolet ein neues Gesicht und weitere Retuschen. Das typische Vier-Äuglein-Antlitz ist auch hier zwei gestrafften Augen gewichen. Hinzu kommt ein neuer Frontstoßfänger mit großen Lufteinlässen und stärkerer Pfeilung. Die Bügelfalte auf den Flanken wurde neu geformt, am Heck legte man Hand an die Rückleuchten und im Innenraum wurden ebenfalls Schönheitskorrekturen vorgenommen.
Schließlich geht auch das zweitürige E-Klasse Coupé künftig aufgehübscht an den Start. Hier zeigen sich dieselben Änderungen wie bei den Geschwistermodellen. Für den Antrieb von E-Coupé und -Cabrio stehen sechs Ottomotoren mit 184 bis 408 PS sowie drei Selbstzünder mit 170 bis 265 Pferdchen zur Wahl. Gegen Aufpreis sind zudem zahlreiche moderne Assistenz- und Sicherheitssysteme erhältlich.
Auch den leistungsstärksten Mercedes GL gibt es in Detroit zu sehen. Der GL 63 AMG besitzt einen 5,5-Liter-V8 mit Biturbo-Aufladung. Seine 557 PS bringen den Siebensitzer in 4,9 Sekunden auf Tempo 100. Zu haben ist das stattliche Power-SUV ab 130.305 Euro. Damit ist das AMG-Modell schlappe 35.000 Euro teurer als die bisherige Topversion GL 500 mit 435 PS.
Satte 571 PS hat der Mercedes-Supersportler SLS AMG unter der Haube. Das ist mehr als genug, sollte man meinen. Doch es geht noch stärker: Die ab Sommer 2013 erhältliche Black-Series-Variante holt aus dem bekannten 6,2-Liter-V8 jetzt sogar 631 PS. Wie man an dem goldfarbenen Messemodell sieht, steht die Bezeichnung Black Series nicht für die Lackfarbe. Zu den Besonderheiten des Spezialmodells gehören neben dem stärkeren Motor eine modifizierte Abgasanlage, ein noch sportlicheres Fahrwerk, eine leichtere Karosserie und mehr. Der Preis: 249.900 Euro.
Auch vom jüngsten Mini-Derivat Paceman gibt es künftig ein John-Cooper-Works-Modell. Dessen 1,6-Liter-Turbobenziner leistet 218 PS und macht die allradgetriebene Topversion gemeinsam mit dem John Cooper Works Countryman zum derzeit stärksten Serien-Mini. Ein Sportfahrwerk rückt das so genannte Sports Activitiy Coupé zehn Millimeter näher an den Asphalt. Durch Aktivierung des serienmäßigen Sport-Buttons auf der Mittelkonsole können Fahrverhalten und Sound nochmals nachgewürzt werden. Im März 2013 erfolgt die Markteinführung zu Preisen ab 35.950 Euro.
Nach acht Jahren schickt Porsche den Cayman runderneuert ins Rennen. Die günstigere Alternative zum 911 teilt sich die Basis und viele Komponenten mit dem Boxster. Allerdings bekommt der Cayman eine Schippe mehr Leistung verpasst: Das Basismodell holt aus einem 2,7-Liter-Sechszylinder 275 PS. Mit 325 PS und 3,4 Liter Hubraum übertrifft ihn der Cayman S deutlich. Ab 3. Februar 2013 kann man die Modelle in Deutschland kaufen, die Preise beginnen bei 51.385 Euro.
Noch mehr Power für das Porsche-SUV: Wem die 500 PS des Cayenne Turbo nicht reichen, der wird vielleicht bei der neuen Topversion fündig. Cayenne Turbo S heißt das Ungetüm, das 550 PS leistet. Der Spurt von null auf 100 km/h ist nach 4,5 Sekunden beendet, zwei Zehntelsekunden eher als beim Turbo. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 283 km/h. Zu haben ist der Cayenne Turbo S ab 151.702 Euro.
Die neue Smart-Generation, die in Kooperation mit Renault entsteht und 2014 starten soll, wirft ihre ersten Schatten voraus. Die Studie Forstars ist ein 3,55 Meter langer Zweisitzer mit einer großen Ladefläche dahinter. Die Modellbezeichnung Forstars bezieht sich auf die Glaskuppel, die sich als Dach über die Passagiere spannt und einen freien Blick gen Himmel erlauben soll.
Er ist größer als der Touareg, hat einen Diesel- sowie zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 306 PS unter der Haube: Die Rede ist von der SUV-Studie CrossBlue, die Volkswagen auf der NAIAS vorstellt. Das Concept Car wurde eigens für den nordamerikanischen Markt konzipiert, auf der Messe soll zunächst die Resonanz beim Publikum ermittelt werden. Im Falle einer Serienproduktion würde der CrossBlue die SUV-Familie Tiguan und Touareg um einen Siebensitzer der Fünf-Meter-Klasse ergänzen.
Volkswagen baut speziell für den US-Markt einen eigenen Passat, der deutlich günstiger ist als das hierzulande bekannte Modell. Demnächst könnte es vom US-Passat eine Sportvariante geben. Die Studie Passat Performance Concept gibt einen Vorgeschmack darauf. Außer einem etwas dynamischeren Look besticht das Concept Car durch einen 250 PS starken 1,8 Liter-TSI. Über eine Serienfertigung wurde noch nicht entschieden.
Pünktlich zum Frühjahr 2013 kommt das neue VW Beetle Cabrio auf den Markt. Für den Vortrieb sorgen die aus der geschlossenen Variante bekannten Motoren - Turbobenziner mit 105, 160 und 200 PS sowie Diesel mit 105 und 140 PS. Jeder Motor kann optional mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Zu haben ist der offene Beetle ab 21.350 Euro, das sind 4.200 Euro mehr als das Coupé kostet.
Fast jeder große Hersteller bietet in den USA eine Hybrid-Limousine an. Weil dort Diesel-Pkw eher unpopulär sind, wird gerne die Benzin-Elektromischung zum Sparen genommen. Nun zieht VW mit dem Jetta Hybrid nach. Dessen Antrieb besteht aus einem TSI-Benziner mit 110 Kilowatt respektive 150 PS Leistung sowie einem 20 Kilowatt starken Elektromotor. Die Kraftübertragung übernimmt ein Siebengang-DSG. In den USA liegt der Hybrid-Jetta preislich auf dem Niveau des Toyota Prius. Im Laufe des Jahres 2013 soll das Auto auch nach Europa kommen.