Egal, ob Sie die üppig ausstaffierte, nach Holz, Leder und Handarbeit riechende Kanzel eines Bentley verehren oder die laserfein verarbeitete, total reduzierte High-Tech-Kommandozentrale des aktuellen Audi TT - schöne Cockpits sind etwas Wunderbares. Weil man (hoffentlich) mehr Zeit im als am Auto verbringt und weil es so viele Beispiele für grauenhafte Innenräume gibt, sollte man ein gut gemachtes Cockpit auch wirklich zu schätzen wissen. Unsere Redakteure tun genau das und haben ganz subjektiv ihre Lieblings-Bedienzentralen in einer Bildergalerie zusammengetragen. Von ganz alt bis ganz neu. Von ganz billig bis horrend teuer. Ist auch Ihr Traum-Cockpit dabei? Viel Spaß beim Klicken.
"Das Holz im Armaturenbrett hat einen einmalig schönen und ungewöhnlichen Schwung."
"Das glänzende Holz, die goldenen Streifeneinlagen in den oberen Türverkleidungen, das dünne Schalthebelchen, die analoge Uhr - hier kann man sich gar nicht satt sehen."
"Wir reden hier nicht über Bedienung oder die Güte des Infotainmentsystems, aber die Qualität der Materialien und mit welcher Leidenschaft und Perfektion diese von Hand zusammengesetzt werden, ist noch immer nirgendwo beeindruckender als in einem Bentley."
"Weil es so schön reduziert (fast kahl) ist. Hier wurde wirklich einmal auf das Wesentliche reduziert, ohne dass etwas fehlen würde"
"Das Besondere am Q2-Cockpit ist das spezielle Ambientelicht auf der Leiste vor dem Beifahrer. Bei spärlichem Licht sieht das aus wie eine schillernde Reptilienhaut."
"Das Highlight der A-Klasse ist das Tablet-artige Display in der Mitte des Armaturenbretts. Eine so schicke Lösung gibt`s weder bei BMW noch bei Audi."
"Wie andere Modelle von Jaguar und Land Rover hat auch der Evoque den todschicken Drehknopf zum Einstellen des Automatik-Modus. Auch für Schaltfans ein Grund, eine Automatik zu bestellen."
"Hier sticht der witzige Koffer-Look des Handschuhfachs ins Auge: Richtig nett und sehr eigenständig."
"Seit Anfang 2016 ist es um den Land Rover Defender geschehen. Nach 67 Jahren verschwindet das britische Geländeurgestein aus den Neuwagen-Katalogen. Doch nicht nur wegen der bitteren Wehmut ist das Cockpit des Defender in dieser Liste zu finden, sondern auch, weil es zu den Gestaltungskonstanten gehört. Seit 1990 wurde es fast nicht mehr verändert. Ein gut aufgeräumter, moderner Klassiker also, der auch noch unglaublich widerstandsfähig und robust war."
"Fantastische Verarbeitung und edle Materialien waren wir im Jahr 2014 bei Audi bereits gewohnt. Dann kam der neue TT und schlug ein neues Kapitel in der Audi-Cockpitgestaltung auf: einen herzlichen Applaus für das "Virtual Cockpit". Hinter das Lenkrad zog ein 12,3-Zoll-Display, welches das Infotainment-System und alle nötigen Fahrdaten visualisiert. So konnte der Rest des Cockpits extrem aufgeräumt und noch durchdachter gestaltet werden."
"Für viele gelten die Modelle der Baureihe W124, die von 1984 bis 1997 gefertigt wurde, als die letzten echten Benze. Gute Materialien, eine tolle Verarbeitung und vor allem die hochgelobte Mercedes-Langlebigkeit gingen bei der nächsten Generation - dem W210 - verloren. Darüber hinaus kam das W124-Cockpit ein letztes Mal (zumindest in der Basis) ohne nennenswerte Technik-Spielereien aus. Wer wollte, bekam allerdings schon elektrische Spiegelverstellung, elektrische Sitze, elektrische Fensterheber sowie einen digitalen Kilometerzähler oder eine Anzeige für die Außentemperatur. Und sogar ein Autotelefon und ein Fahrerairbag standen in der Aufpreisliste."
"Nicht nur heute baut Citroën mit dem C4 Cactus etwas andere Cockpit-Konzepte, nein, so sah Futurismus in den 1960er-Jahren aus. Vor allem das Einspeichen-Lenkrad sorgt mit seiner sehr gewöhnungsbedürftigen Optik damals wie heute für erstaunte Blicke. Weitere ungewöhnliche Elemente waren der Bandtacho und die Lenkradschaltung. So schaffte Citroën damals einen bis heute unübertroffenen Lounge-Charakter in einem Automobil, auch wenn das Armaturenbrett nicht gerade ergonomisch wirkt."
"Zwei Displays, ein klobiger und etwas merkwürdiger Automatikwahlhebel hinter dem Lenkrad sowie fließende Formen (manch einer würde das Armaturenbrett auch als "zerklüftet" beschreiben) und abgefahrene Fasermaterialien: Willkommen im Cockpit der Zukunft, willkommen im Cockpit des BMW i3. Doch viele der Bedienelemente - wie beispielsweise das iDrive-System - kennt man bereits aus anderen Modellen. Sie sind deshalb leicht zu adaptieren. Diese Mischung aus neuen und bereits bekannten Features macht das i3-Cockpit ziemlich großartig."
"Das Cockpit des VW Käfer bestand lange Zeit eigentlich nur aus einem einzigen Instrument: der Geschwindigkeitsanzeige mit Kilometerzähler. Noch ein Radio und eine Blumenvase und schon war die heimische Wohnstube auch bei der Alpenüberquerung dabei. Hier brauchte es keinen überflüssigen Schnickschnack, keine schwungvollen Linien oder edle Materialien. Der Käfer war ein Volkswagen und von dieser Zeit zeugt auch das spartanische aber sehr nette Cockpit."
"Verarbeitung und Materialqualität sind sicher nicht der letzte Heuler (vermutlich würde man bei Audi in mittelschwere Atemnot verfallen), aber das Cockpit der neuen Giulia Quadrifoglio ist simpel, ergonomisch hervorragend und einfach schön. Der raffiniert integrierte Infotainment-Bildschirm, die perfekte Sitzposition, das ganze Carbon, das wunderschöne Lenkrad und hier und da ein Schuss Ferrari herrlich."
"Beim Innenraum des aktuellen S-Klasse Coupé (und Cabrio) hat Mercedes schlichtweg gezaubert. Das Cockpit trieft vor Opulenz, wirkt aber dennoch luftig und hat eine erfrischende Leichtigkeit. Dazu kommt ein noch immer einzigartiger Hightech-Overkill mit den riesigen Bildschirmen und gefühlt 347Assistenten für einfach alles. Moderner Luxus statt Protz-Mief."
"Dieses Cockpit sollte eigentlich an einer prominenten Wand im New Yorker MoMA (ja richtig, im Museum of Modern Art) hängen. Horacio Pagani hat aus einem Haufen Leder, Carbon, Aluminium und Titan schlicht und ergreifend Kunst gemacht. Die offene Schaltkulisse ist wohl das schönste Stück Mechanik, das je den Weg in ein Auto fand."
"Die Skurrilität, Kantigkeit und Monumentalität seines Karosserie-Designs rettet der Aston Martin Lagonda eins zu eins in seinen Innenraum hinüber. Zigarrenclub trifft Science-Fiction. Mit digitalen Anzeigen im Armaturenbrett, Sensortasten und (ab 1984) einem Sprachcomputer, der Informationen und Fehlermeldungen in vier Sprachen mitteilte, war der Lagonda ein wahrer Meilenstein. Leider war die für damalige Verhältnisse bahnbrechende Elektronik extrem anfällig. Dennoch ist dies wohl eines der irrsten Interieurs der Automobilgeschichte."
"Ein Sondermodell für Gitarrenfans stellt die Beetle Fender Edition dar. Sie wurde 2012 auf der Automesse AMI in Leipzig vorgestellt. Als absoluter Hingucker zitiert das Armaturenbrett den "Sunburst"-Look der berühmten Fender E-Gitarren. Natürlich kommt in diesem Beetle auch ein hervorragend klingedes Soundsystem von Fender zum Einsatz."