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Elektrischer Golf GTI ohne Fake-Getriebe und -Sound?

Aber VW-Chef Schäfer ist sich sicher, dass er das "Fahrgefühl eines GTI" liefern wird

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Der nächste Golf GTI wird ein Elektroauto sein. Das wissen wir jetzt schon eine Weile lang. Wann und wie und in welcher Ausprägung - das ist deutlich weniger klar. Ende 2023 preschte Volkswagens Chef-Designer Andreas Mindt nach vorne und kündigte den E-GTI für 2026 an. Damit war er etwas vorschnell. 2028 oder später erscheint realistischer. Dann auf Volkswagens neuer SSP-Plattform.

Jetzt aber gibt es neues Futter bezüglich der elektrischen GTI-Zukunft und zwar von VW-Markenchef Thomas Schäfer persönlich. Seine Ingenieure haben ein paar Testwagen aufgebaut, mit denen der Boss ein bisschen Spaß haben konnte. Und davon hat er Top Gear erzählt.

Demnach macht er sich keine Sorgen, dass es dem E-GTI an Charakter mangeln könnte. Mit einigen Dingen wie Torque Splittern (im aktuellen Golf R und Audi RS 3 sind das Lamellenkupplungen an der Hinterachse, die die Kraft zwischen den Hinterrädern verteilen) könne man wirklich am Fahrgefühl eines GTI in einem Elektroauto arbeiten. Manchmal sei es sogar besser aufgrund der Beschleunigung und des Handlings.

Mit dem ID.3 GTX hat Volkswagen ja bereits den Versuch unternommen, ein etwas aufregenderes elektrisches Kompaktauto zu bauen. Aber Schäfer gibt selbst zu, dass GTX nicht gleich GTI ist: "Ist der GTX ein GTI in elektrisch? Nein, das ist er nicht."

Man müsse sicherstellen, dass der E-GTI ein richtiger GTI ist. Sonst könne man ihn nicht so nennen. Man müsse da sehr vorsichtig sein. Wenn man es GTI nennt, sollte es besser ein GTI sein. Man arbeite an der Frage: "Wie bringen wir GTI in die Zukunft?" Dabei sei GTI nicht zwangsläufig der Motorsound. Es sei Lifestyle, ein Gefühl.

Volkswagen ID. GTI Concept (2023)

Das wiederum klingt für Enthusiasten vielleicht ein wenig abschreckend. Aber kommen wir nochmal zum Thema Sound. Der spielt ja beim Hyundai Ioniq 5N - dem bis dato mit großem Abstand überzeugendsten Versuch, ein Elektroauto zu einer Art ot Hatch-Spaßmaschine zu machen - eine recht gewichtige Rolle.

Schäfer ist den Koreaner gefahren und meint dazu: "Es wird definitiv eine Rolle spielen. Die Frage ist die der Adaption und wie es ausgeführt wird." Die meisten Autos, die aktuell auf der Straße sind, finde er dahingehend zu künstlich.

Es gebe immer die Hardcore-Fans, die sagten 'Es muss so sein - die Gangwechsel, der Lärm'. Er hingegen fahre Autos in der eigenen Gruppe, die all das nicht haben und man habe trotzdem unglaublichen Spaß, ohne Lärm, ohne Gangwechsel.

Die Gangwechsel sind ja das zweite große Steckenpferd, aufgrund dessen selbst Hardcore-Verbrenner-Fans den Ioniq 5 N halbwegs ins Herz geschlossen haben. Vom technischen Standpunkt her sei das definitiv machbar, meint Schäfer. Die Frage sei eher, ob die Menschen es wirklich wollten. Es sei halbe-halbe. Man sei sich hier ehrlich gesagt noch nicht 100 Prozent einig, sagt der Boss.

Ganz unabhängig davon fragen wir uns ja noch, wie der GTI-Fahrplan überhaupt aussieht. Das Auto, das Sie oben auf dem Bild und in der Galerie sehen, ist das ID. GTI Concept. Dabei handelt es sich um eine Studie von 2023, die auf dem ID.2 basiert. Und der hat ja bekanntlich eher Polo- als Golf-Größe.

Der ID.2 wird noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Und das in der Basis für knapp 25.000 Euro. Zuletzt hieß es, dass ein ID.2 GTI 2027 zu den Händlern rollen soll. Der elektrische Golf GTI dürfte - wie erwähnt - frühestens 2028 erscheinen.

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