Die Detroit Motor Show ist auch in diesem Jahr wieder Anlass für viele Hersteller, um auf ihre Studien aufmerksam zu machen. Wir haben uns für Sie umgesehen und zeigen die zukünftigen Highlights in unserem Messerundgang.
Los geht es auf unserem Detroit-Messerundgang mit der Weltpremiere des Elektro-Beetle VW E-Bugster. Volkswagen hat das Design der umweltfreundlichen Studie im Vergleich zum Serien-Beetle etwas abgewandelt: Die Scheiben stehen flacher und das Dach wurde tiefer gesetzt. 20 Zoll-Räder sorgen für einen sportlichen Auftritt.
Der Zweisitzer wird durch einen 85 Kilowatt starken Elektromotor angetrieben. Laut VW-Angaben liegt die Reichweite bei mindestens 180 Kilometer. Als Energiespeicher dient ein Lithium-Ionen-Akku, der auch beim Bremsen erzeugte Energie in Form von Strom zwischenspeichert.
Auch Volvo fährt grün in die Zukunft und feiert mit dem XC60 Plug-in-Hybrid Concept in Detroit Premiere. Die Studie verfügt über die Plug-in-Hybrid-Technik des für 2012 vorgestellten V60 Diesel-Plug-in-Hybrid. In den USA sind Dieselmotoren traditionell eher weniger gefragt, daher bekommt der 70 PS starke Elektroantrieb des XC60 statt des Selbstzünders einen Zweiliter-Benziner mit 280 PS zur Seite.
Der Verbrauch liegt laut Volvo bei 2,3 Liter pro 100 Kilometer, dies bedeutet eine CO2-Emission von 53 Gramm pro Kilometer. Die Schweden geben eine Gesamtreichweite von zirka 960 Kilometer an. Der Elektromotor schöpft seine Kraft aus einer zwölf Kilowattstunden starken Lithium-Ionen-Batterie, die unter dem Gepäckraumboden platziert ist.
Mit dem Q3 Vail zeigt Audi eine neue Spielart seines Kompakt-SUVs. Das "Themenfahrzeug" ist auf den Wintersport ausgerichtet und trägt den Namen eines bekannten US-Wintersportorts in Colorado. So befindet sich in der Seitenwand des Gepäckraums eine induktive Ladestation für die mitgelieferten Taschenlampen. Diese beinhalten auch einen Infrarot-Heizstrahler zum Wärmen der Hände oder Skischuhe. Eine elektrische Thermoskanne wird ebenfalls induktiv geladen und kann Getränke kühlen oder wärmen.
Eine weitere Detaillösung im Q3 Vail ist die Gepäckraum-Matte. Sie lässt sich herausklappen und über die Ladekante legen. Außerdem bietet sie durch ein integriertes Heizkissen eine warme Unterlage, wenn man die Skischuhe an- oder auszieht. Für den Antrieb sorgt ein 2.5 TFSI, ein Fünfzylinder-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und 314 PS.
Bereits auf der Detroit Motor Show 2007 zeigte die Honda-Tochter Acura eine Konzeptstudie als NSX-Nachfolger. Auf der US-Messe steht das NSX Concept nun erneut und gibt einen seriennahen Ausblick auf das Sportwagen-Coupé, das dann im Honda-Werk in Ohio hergestellt wird. Bis 2015 soll der Sportwagen in Serie gehen.
Der 1,16 Meter flache Hybrid-Sportler wird von einem V6-Mittelmotor und zwei Elektromotoren angetrieben. Die Kraft wird über ein Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder übertragen.
Smart präsentiert auf der US-Messe zum ersten Mal eine Studie seiner neuen Smart-Fahrzeuggeneration, die 2014 starten soll. Geplant ist neben dem Zweisitzer auch wieder ein Viersitzer. Den Anfang macht ein Mini-Pick-up mit dem Namen For-us. Der 3,55 Meter lange Zweisitzer ist rund 85 Zentimeter länger als der herkömmliche Smart Fortwo. Der Radstand des Mini-Pick-ups ist um 61 Zentimeter verlängert.
Hinter der B-Säule des For-us befindet sich eine Ladefläche von 90 Zentimeter Länge, die Platz für zwei Smart-Elektro-Bikes bietet. Durch eine Docking Station sind die Batterien der Zweiräder immer geladen.
Lexus präsentiert in Detroit das Luxus-Sportcoupé LF-LC. Der 2+2-Sitzer zeigt die neue Designsprache der Marke. Dazu gehören der spindelförmige Kühlergrill in 3D-Optik und das markante Heck. Für den Vortrieb des LF-LC sorgt ein Hybridantrieb der nächsten Generation.
Nissan feiert mit dem NV200 Concept eine Weltpremiere auf der Detroit Motor Show. Die Studie soll einen konkreten Ausblick auf ein rein elektrisch betriebenes Serienmodell geben und basiert auf dem Nutzfahrzeug NV200. Gedacht ist das Fahrzeug aber nicht nur für Geschäftsleute, sondern auch für Privatkunden und Familien. Ihren 80 Kilowatt starken Elektromotor und die Lithium-Ionen-Batterie übernimmt die Studie vom Nissan Leaf.
Wie das Auto der Zukunft für Kunden unter 30 Jahren aussehen könnte, zeigt Chevrolet mit der Studie Code 130R. Das viersitzige Coupé in Limousinen-Optik ist 4,40 Meter lang und steht auf 20-Zoll-Rädern. Als Antrieb dient ein 150 PS starker Turbobenziner, der sich mit unter sechs Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer begnügen soll.
Der amerikanische Autohersteller Chrysler überrascht in Detroit mit der Studie 700C. Auffälligstes Designmerkmal des neuen Minivans ist die weit nach hinten gezogene B-Säule. Die vorderen Seitenfenster bekommen dadurch die Form schöner Frauenaugen. Die hinteren Passagiere gelangen über Schiebetüren ins Fahrzeuginnere.
Toyota feiert mit dem FCV-R Concept in Detroit US-Premiere. Die 4,75 Meter lange Studie stellt eine Stufenheck-Limousine von morgen mit Wasserstoffantrieb dar. Der FCV-R ist laut Toyota der nächste Schritt bis zum Serienstart eines Brennstoffzellenautos im Jahr 2015. Die Reichweite soll rund 700 Kilometer betragen.
Weltpremiere feierte der Infiniti Etherea in Genf 2011, jetzt steht die Studie erstmals auf einer US-Messe. Der Etherea soll mit viel Luxus zeigen, wie sich die Nobelmarke den Einstieg in das Kompaktsegment ab 2013/14 vorstellt. Die Studie nutzt den Hybridantrieb des M35h: einen V6-Benziner mit 245 PS plus einen 68 PS starken Elektromotor.
Der Tru 140S ist das zweite Sportcoupé, das Chevrolet in Detroit als Weltneuheit präsentiert. Der Viersitzer basiert auf dem Cruze und bekommt einen 150 PS starken 1,4-Liter-Turbobenziner verpflanzt. Die Power wird serienmäßig über eine Sechsgang-Automatik an die Vorderräder weitergegeben. Optional ist der Sportler auch mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe zu haben.
Mit dem Concept B-Class E-Cell Plus präsentiert Mercedes ein Elektrofahrzeug mit Range Extender. Auf der IAA feierten die Schwaben damit Weltpremiere, jetzt wird die Öko-Zukunft erstmals in den USA gezeigt. Die Kombination aus einem Elektroantrieb mit einem Benzinmotor soll für hohe Alltags- und Langstreckentauglichkeit sorgen. Als Energiespeicher kommt eine Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz, die bis zu 100 Kilometer lokal emissionsfreies Fahren ermöglicht. Dank des zusätzlichen Dreizylinder-Ottomotors summiert sich die Gesamtreichweite auf bis zu 600 Kilometer.
Ein weiteres neues Acura-Modell ist die luxuriöse Kompaktlimousine ILX, die bereits im Frühjahr 2012 auf den Markt kommt. Die Basismotorisierung bildet ein 2,0-Liter-Vierzylinder, darüber rangiert ein Vierzylinder mit 2,4 Liter Hubraum. Als erster Acura bekommt der ILX auch einen Hybridantrieb, dabei wird ein 1,5-Liter-Ottomotor von einem Elektromotor unterstützt.
Auffälligstes Auto auf dem Chevrolet-Stand ist die Hommage an den "Custom Camaro", ein Spielzeugauto, mit dem der Hersteller Hot Wheels anno 1968 seine Modelle im Maßstab 1:65 begründete. Besonders auffällig ist die Lackierung in Metallic-Grün.
Schon ein alter Messe-Bekannter ist die Studie des Elektro-Kleinwagens i3. Mit einem 125 Kilowatt (170 PS) starken Elektroaggregat ist das Auto fast übermotorisiert in Anbetracht des angepeilten Einsatzzwecks für Pendler und die "urbane Mobilität". 100 km/h sind nach acht Sekunden erreicht. Die Reichweite liegt bei etwa 150 Kilometer. Optional soll es einen kleinen Ottomotor geben, der als Range Extender die Reichweite vergrößert. Der Kofferraum ist mit rund 200 Litern nicht groß, aber immerhin etwas größer als beim Mini.
Ein Sportwagen mit Plug-in-Hybridantrieb ist der i8. Eine modifizierte Version des Elektroantriebs im i3 treibt die Vorderachse an. Hinzu kommt ein 223 PS starker Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,5 Liter Hubraum für die Hinterachse. Damit soll das Auto in unter fünf Sekunden auf 100 km/h beschleunigen - bei einem Verbrauch von unter drei Liter je 100 Kilometer. Im elektrischen Betrieb schafft das Auto nur 35 Kilometer, da die Batterie kleiner als beim i3 ist.
Die Performance-Schmiede des Chrysler-Konzerns Mopar bringt zur Detroit Motor Show zwei Neuheiten mit. Auf Basis des Dodge Charger R/T zeigt der Tuner eine 590 PS starke "Redline"-Version. Der Überflieger ist an zahlreichen neuen Karosserie-Komponenten zu erkennen. Ein in Mattschwarz lackiertes Dach unterstreicht zudem die Fastback-Silhouette des Charger Redline. Eine zusätzliche Domstrebe sorgt für mehr Stabilität. Der Sound des V8-HEMI soll durch eine neue Abgasanlage noch brachialer ertönen.
Auch für den Chrysler 200 hat Mopar den passenden Karosserie-Kit parat. Ein modifizierter Kühlergrill und eine Spoilerlippe aus Karbon sind die Erkennungszeichen des Chrysler 200 Super S aus der Frontansicht. Seitlich fällt die von Mopar aufgehübschte Version durch neue Schweller und 18-Zoll-Räder auf. Am Heck der Limousine sorgt ein Spoiler für einen höheren Anpressdruck auf die Hinterachse.
Ein Auto wie ein Smartphone? Toyota hat sowas mit dem Fun Vii gebaut. "Vii" steht für "Vehicle interactive internet". Die Außenhaut des knapp vier Meter langen Vehikels fungiert bei Bedarf als Display für alle möglichen Darstellungen. Das Besondere an der Studie: Das Fahrzeug kann sich mit anderen Verkehrsteilnehmern vernetzen. Auf der Tokyo Motor Show 2011 wurde der Fun Vii erstmals präsentiert, jetzt darf auch das US-Publikum die Toyota-Zukunft bestaunen.
Im Frühjahr 2012 startet die zweite Generation des Acura RDX. Einen Vorgeschmack auf das neue SUV gibt der Hersteller jetzt in Detroit. Angetrieben wird der sportliche Fünfsitzer von einem 3,5-Liter-V6 mit 273 PS. Eine Sechsgang-Automatik gibt die Power an alle vier Räder weiter.
Nach der Weltpremiere auf der Seoul Motor Show 2011 und der Europapremiere auf der IAA in Frankfurt 2011 zeigt Chevrolet seine Studie Miray nun auch in den USA. Der Sportwagen ist mit Scherentüren ausgestattet, in den Radhäusern stecken 20-Zöller. Innen empfängt die Passagiere ein Interieur mit gebürstetem Aluminium, Naturleder und weißem Stoff. Zwei 15-Kilowatt-Elektromotoren treiben die Vorderräder an, ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit Turboaufladung die Hinterräder. Bei Bedarf fährt der Miray rein elektrisch oder nur mit dem Benzin-Aggregat. Durch Zusammenschaltung ist auch ein Allradantrieb möglich.
Mit der Technikstudie A3 e-tron auf Basis eines A3 Sportback zeigt Audi mögliche Serienlösungen bei kompakten Elektrofahrzeugen. Den Antrieb des Elektro-Audis übernimmt ein Synchronmotor, der bis zu 16.000 Touren pro Minute schafft. Die wassergekühlte E-Maschine ist 65 Kilogramm schwer und gibt 60 Kilowatt (82 PS) Dauerleistung ab. Kurzzeitig, beispielsweise zum Überholen, stehen 136 PS bereit. Das maximale Drehmoment liegt bei 270 Newtonmeter. Nach rund 140 Kilometern muss der A3 für bis zu neun Stunden an eine Haushaltssteckdose.
Schlank und flach präsentiert sich die neue Plug-in-Hybrid-Studie NS4 von Toyota. Das futuristische Design soll für eine bessere Aerodynamik sorgen. Unter dem Kleid stecken neben einer neuen Hybridtechnik auch jede Menge Sicherheitssysteme und ein neues zentrales Bediensystem namens Human-Machine-Interface - kurz HMI. Über einen Touchscreen im Smartphone-Design werden das Audio- und Navigationssystem sowie die Klimaanlage gesteuert. Auch der Batterieladezustand kann darüber eingesehen werden.
Nach der Weltpremiere auf der IAA 2011 feiert Maserati mit seiner Studie des High-Performance-SUVs Kubang US-Premiere. Und die ist für den italienischen Hersteller etwas ganz Besonderes. Das Luxus-SUV wird nämlich nicht in Modena, sondern in den USA gebaut. Dort sieht Maserati gute Marktchancen für sein erstes Crossover-Modell. Der Kubang bekommt die zentralen Werte von Maserati eingeimpft: Sportlichkeit und Luxus.
Im Herbst 2012 geht in den USA die neunte Generation des Honda Accord an den Start. Auf der Detroit Motor Show gibt der Hersteller mit dem Accord Coupé Concept schon einen Vorgeschmack auf den neuen Mittelklassewagen. Während die Abmessungen beim Coupé weitestgehend unverändert bleiben, fällt die Limousine etwas kompakter aus als das Vorgängermodell. Als Antrieb dienen ein neuer 2,4-Liter-Vierzylinder mit Direkteinspritzung und zwei Hybrid-Varianten.
Fords Tochtermarke Lincoln will den deutschen Herstellern in den USA Konkurrenz machen und präsentiert in Detroit das neue Modell des MKZ. Den Doppel-Flügel-Kühlergrill übernimmt die Luxus-Limousine vom Lincoln Zephyr von 1938. Ein Panoramadach versprüht Open-Air-Feeling. Ob der MKZ auch nach Deutschland kommt, bleibt abzuwarten.
Dieser knapp drei Meter lange Elektro-Zwerg stammt vom indischen Hersteller Tata. Das Grund-Konzept des eMO ähnelt dem eines Smart: Kurze Überhänge und ein langer Radstand sollen möglichst viel Platz für die Insassen schaffen. Gegenläufig öffnende Türen machen den Einstieg beim Concept Car zudem einfacher. Der eMO soll aber nicht nur für bis zu vier Passagiere Platz bieten, sondern auch flexibel als kleiner Transporter eingesetzt werden können.