Es ist noch nicht allzu lange her, da gingen Autobesitzer zum "frisieren", wenn es mehr Leistung sein sollte. Doch inzwischen hat fast jeder Hersteller erkannt, welches finanzielles Potenzial in den PS-hungrigen Kunden steckt und bietet eigene starke Modelle an. Ob AMG, M oder OPC: Die hauseigenen Tuning-Abteilungen der Hersteller haben im Motorsport angefangen, wo viele von ihnen auch heute noch aktiv sind. Wir zeigen ihnen die heißesten Modelle von Abarth bis Volvo.
Zurück zu den Wurzeln, dachte sich Fiat vor einigen Jahren und verhalf der Kultmarke Abarth zum Comeback. Zu den stärksten Modellen im Angebot zählt das 180 PS starke Sondermodell Abarth 695 Edizione Maserati. Als Basis dient die Cabrioversion des Abarth 500, die wiederum auf dem Fiat 500C aufbaut. Wer einen der Power-Zwerge haben will, sollte sich allerdings beeilen. Denn es gibt davon nur 499 Exemplare.
Ein vierblättriges Kleeblatt (auf Italienisch: Quadrifoglio Verde) ziert die besonders sportlichen Modelle aus dem Hause Alfa. Auch vom schicken Kompaktmodell Giulietta wird eine entsprechende Variante angeboten. Die Giulietta Quadrifoglio Verde wird von einem 1,7 Liter großen Turbobenziner mit 235 PS angetrieben. Binnen 6,8 Sekunden geht's von null auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 242 km/h erreicht.
Starke Autos bekommen bei Audi die Buchstaben S oder RS. Mehr Kraft als der stärkste Audi R8, aber ein bis zu 1.680 Liter großer Kofferraum: Diese beeindruckende Mischung hält der neue Audi RS 6 Avant parat. An die Stelle des bisherigen Zehnzylinders rückt ein Biturbo-V8 mit vier Liter Hubraum und 560 PS. Der Marktstart des RS 6 Avant ist für den Sommer 2013 vorgesehen, der Preis beträgt 107.900 Euro.
Seit kurzem können sportliche Audi-Spitzenmodelle auch einen Diesel unter der Haube haben. Im SQ5 TDI sorgen muntere 313 PS für flotten Vortrieb.
Der Name der flottesten Bentley-Modelle ist Programm: Speed, also Geschwindigkeit. Nach dem Continental GT Speed Coupé bringen die Briten nun eine Cabrioversion auf den Markt. 625 PS aus zwölf Zylindern treiben den Edelflitzer auf bis zu 325 km/h.
M: Dieser Buchstabe prangt schon seit den späten 1970er-Jahren auf den schnellsten Fahrzeugen von BMW. Jüngster Vertreter ist das M6 Gran Coupé. Für den Antrieb sorgt der bekannte, hoch drehende V8-Benziner mit 560 PS. Den Spurt von null auf 100 km/h absolviert das M6 Gran Coupé in 4,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt, mit dem optionalen M Driver`s Package sind es 305 km/h.
Seit Anfang 2012 dieselt es auch unter dem M-Label. Das 3,0-Liter-Dieselaggregat im X5 M50d wird von drei Abgasturboladern auf Höchstleistung gebracht. Heraus kommen 381 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 740 Newtonmeter.
Das Wort "Mopar" setzt sich zusammen aus "Motor parts". Dahinter verbirgt die für sportliches Zubehör zuständige Sparte des Chrysler-Konzerns. Von dort kommen manchmal auch komplette Autos, so wie dieser für die USA vorgesehene Dodge Dart Mopar.
Wer fixe Ford will, sagt einfach ST oder als Krönung RS. Auf 305 PS brachte es der Ford Focus RS auf Basis des alten Modells. Kunden konnten sich aber über einen Nachschlag von weiteren 45 Pferdestärken freuen: Der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo wurde im RS500 auf 350 PS gebracht. Der stärkste Fronttriebler der Welt war nur als Dreitürer und in Matt-Schwarz zu haben. In 5,6 Sekunden ging es von null auf 100 km/h, erst bei Tempo 265 war Schluss - zumindest offiziell. In eingeweihten Ford-Kreisen hieß es: "Ein in so überschaubarer Stückzahl gebautes Auto regeln wir nicht ab."
Seit August 2010 hat auch Infiniti sein hauseigenes Tuninglabel: Infiniti Performance Line oder kurz IPL. Als erstes Modell unter der neuen Bezeichnung ist das G Coupé zu haben. Dessen 3,7-Liter-V6 wird von 320 auf 348 PS gesteigert. Dazu gibt es ein Bodykit und ein exklusiv gestaltetes Interieur. Zunächst ist das IPL G Coupé nur für den nordamerikanischen Markt vorgesehen.
Bei vielen Herstellern ist das Kürzel RS beliebt. Jaguar verteilt die Buchstaben aber etwas anders, so wie beim XFR-S geschehen. 550 Kompressor-PS reichen im Topmodell der XF-Baureihe für elektronisch abgeregelte 300 km/h.
Mit starken GT-Versionen betritt die Cee`d-Baureihe Neuland, denn bislang gab es keine spezielle Sportausgabe. Unter der GT-Haube arbeitet ein Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung und 1,6 Liter Hubraum. Er leistet 204 PS und erzeugt ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmeter.
F wie flott: Noch auf dem alten Modell basiert der Lexus IS-F. Im Topmodell arbeitet ein Fünfliter-V8, der mächtige 423 PS leistet. Das ermöglicht einen Topspeed von 270 km/h. Wer das neue Modell (Bild) lieber mag und etwas mehr Dynamik will, kann zur F-Sport-Variante des IS greifen. Alle F-Sport-Modelle sind an einem speziellen Kühlergrill und dem geänderten Design des Frontstoßfängers zu erkennen. Die Fahrzeugfront ist insgesamt tiefer heruntergezogen. Darüber hinaus ist das Fahrwerk speziell abgestimmt und es werden Sportsitze verbaut.
Das Kürzel MPS steht für "Mazda Performance Series". Die sportliche Topversion des Mazda 3 fällt von außen durch einen Lufteinlass in der Motorhaube und einen großen Heckflügel an der Dachkante auf. Der Benzindirekteinspritzer mit 2,3 Liter Hubraum und Turboaufladung bringt es auf 260 PS und lässt den MPS bis zu 250 km/h fahren.
5,5-Liter-V8-Biturbomotor, 585 PS und in 3,6 Sekunden von null auf 100 Sachen. Die Eckdaten des Mercedes E 63 AMG S sprechen für sich. Schon lange erfüllt die in Affalterbach ansässige Power-Sparte von Mercedes jeden Wunsch leistungshungriger Kunden.
Erstmals möbelt AMG auch einen Vierzylinder auf und zwar die Mercedes A-Klasse. Das Ergebnis ist der A 45 AMG mit 360 PS, der in nur 4,6 Sekunden auf Tempo 100 sprinten soll.
Das Kürzel JCW steht für "John Cooper Works". Die Wagen der Sportabteilung sind oft auffallend lackiert. Das passt zur Leistung, die etwa im John Cooper Works Paceman 218 PS beträgt.
Bereits in der zehnten Evolutionsstufe ist die Topversion des Mitsubishi Lancer zu haben. Der Zweiliter-Turbo des Evo X leistet stolze 295 PS und macht den sportlichen Japaner bis zu 240 km/h schnell. Auf Wunsch ist der Lancer Evolution auch mit Doppelkupplungsgetriebe zu haben.
Kennen Sie Nismo? Nein? Das macht nichts, denn damit stehen Sie nicht alleine. Außerhalb von Japan ist der Motorsportableger von Nissan weitestgehend unbekannt. Nur wer gerne das Rennspiel "Gran Turismo" auf der Playstation spielt, weiß um die Qualitäten der flotten Flitzer. Nun kommen mit dem Juke und dem 370Z die ersten Modelle im Nismo-Trimm zu uns.
Der Opel Astra OPC (Opel Performance Center) ist das derzeit stärkste Modell der Baureihe. 280 PS und sechs Sekunden auf 100 km/h lauten die Eckdaten. OPC-Versionen sind unter anderem auch vom Corsa und vom Insignia im Angebot.
Das Kürzel GTI ist nur für VW reserviert? Von wegen! Auch Peugeot nennt seine Sportmodelle seit seligen 205er-Zeiten so, schreibt aber den letzten Buchstaben klein. Jüngster Streich ist der 208 GTi mit 200 PS.
Über 20 verschiedene Modelle gibt es mittlerweile vom Porsche 911. Der stärkste Elfer und leistungsstärkste Seriensportwagen in der bisherigen Porsche-Geschichte heißt 911 GT2 RS. Er basiert noch auf der alten 997-Generation. 620 PS katapultieren den Supersportler in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100. Nach 9,8 Sekunden ist die 200er-Marke erreicht, 28,9 Sekunden nach dem Start zeigt die Uhr 300 km/h an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 330 km/h.
Auch Renault nutzt das Kürzel R.S., hier steht es mit Punkten versehen für "Renault Sport". Das brandheiße Knallbonbon aus französischer Fertigung ist der Clio R.S. mit 200 PS.
Auf den Namen Cupra hören die schärfsten Autos aus dem Seat-Stall. Mit 180 PS Leistung und 250 Newtonmeter Drehmoment soll der Ibiza Cupra in 6,9 Sekunden auf 100 km/h spurten.
Sportliche Kleinwagen stehen im Volkswagen-Konzern gleich als Trio bereit: Seat hat den Ibiza Cupra im Programm, von VW gibt's den Polo GTI und Skoda schickt den Fabia RS ins Rennen. Alle drei werden von einem 180 PS starken 1,4-Liter-Benzindirekteinspritzer angetrieben. Der Fabia RS ist allerdings als Einziger von den Dreien auch als Kombimodell zu haben.
Die Sportmodelle im Hause Daimler kommen in der Regel von AMG. Doch die hauseigene Performance-Marke will sich ausschließlich auf Mercedes-Fahrzeuge konzentrieren. Der stärkste Smart (im Bild als Cabrio) wurde deshalb von Tuner Brabus entwickelt, wird aber über die offiziellen Smart-Händler vertrieben. Der Einliter-Dreizylinder leistet dank Turboaufladung jetzt 102 PS und macht den 970 Kilogramm leichten Stadtflitzer immerhin 155 km/h schnell.
Der Impreza WRX STi war jahrelang das Subaru-Aushängeschild im Rallyesport. Mittlerweile hat sich der japanische Hersteller aber aus der Weltmeisterschaftsserie WRC zurückgezogen. Für Freizeitsportler bleibt der 300 PS starke WRX STI dennoch eine Überlegung Wert. Schließlich gibt es nur wenige Fahrzeuge in der Kompaktklasse, die über mehr Power verfügen.
Volvo hat derzeit keine explizite Sportausgabe seiner Fahrzeuge im Angebot. Der S60 zum Beispiel ist in der Topmotorisierung mit einem Dreiliter-Sechszylinder-Turbo mit 304 PS zu haben. Zusätzlich wird der Schwede in der sportlichen Ausstattungslinie R-Design angeboten. Der T6-Motor und die R-Design-Ausstattung können allerdings auch unabhängig voneinander geordert werden.
Unter Regie der R GmbH entstehen die stärksten VW ab Werk, die ihre GTI-Pendants deutlich überflügeln. So auch beim Golf: Die R-Version des Cabrios kommt auf 265 PS, im offenen GTI sind es "nur" 210 PS.