Es wird ja immer gesagt, das Auge isst mit. Das gilt auch für Autos, schließlich entscheiden sich viele Käufer wegen der Optik für ein bestimmtes Modell. Aber es gibt einige Fahrzeuge, bei denen man sich unwillkürlich Fragen stellt: Meinen die das ernst? Ist der Designer drogensüchtig? Wir zeigen Ihnen eine Auswahl der schlimmsten Geschmacksverirrungen auf Rädern. Alles natürlich rein subjektiv, denn Sie wissen ja: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Ein verlässlicher Kandidat für die Top Ten der automobilen Geschmacklosigkeiten ist der Pontiac Aztek (2001-2005). Kaum einer hätte gedacht, dass die bizarre Aztek-Studie von 1999 genauso in Serie geht, die Firmenleitung anscheinend auch nicht. Pontiac ist inzwischen längst tot, der Aztek aber lebt: als Nebendarsteller in der US-Kultserie "Breaking Bad".
Die Legende besagt, dass es bei der Pressevorstellung des Ford Scorpio II (1994-1998) plötzlich sehr still im Saal wurde. Auch heute noch sorgt die skurrile Designmischung mit Fischmaul-Grill für offene Münder. Grund genug, sich jetzt einen Scorpio wegzustellen.
In der Toskana arbeitet die Firma Vygor an einem ganz besonderen Projekt. Das Modell Opera, zu Deutsch "Oper", soll die Vorzüge eines Gran Turismo mit denen eines SUVs verbinden. Angesichts des bizarren Resultats wollen wir gar nicht mehr erfahren.
Ohja, das hat Fiat tatsächlich einmal ernst gemeint. Der Multipla (1999-2010) ist in seiner Ur-Version (Bild) der König des schlechten Automobildesigns. Man könnte vermuten, der Gestalter des Multipla läge mit Beton an den Füßen im Mittelmeer. Doch der abgefahrenste Van aller Zeiten steht sogar im Museum of Modern Art in New York. Jede Wette: Mit dem Teil ist man in zehn Jahren der Star auf Youngtimer-Veranstaltungen.
Sein Status als billigstes Auto der Welt macht den indischen Tata Nano (seit 2009) interessant. Das war es dann aber schon. Die absurde Mischung aus winzigen Rädern und hohem Aufbau lässt vermuten, dass auch der Designer aus Kostengründen eingespart wurde. Immerhin: Selbst die Inder fahren auf den Spar-Kasten kaum ab.
Keine Hässlichkeits-Hitliste kommt ohne den Ssangyong Rodius der ersten Generation aus. Sein Kastenheck wirkte wie ein Zubehörteil. Die Koreaner sind aber lernfähig: Der Nachfolger sorgt nicht mehr für Augenkrebs.
Kleinwagen sollte man nicht zum Cabrio mit Metallklappdach machen. Die passende Begründung liefert der Nissan Micra CC (2005-2009).
In nur vier Sekunden rast der bizarre Tango T600 von null auf Tempo 100. Ausprobieren wollen wir das besser nicht: Bei seiner Schmalspur-Optik meint man, er sei zwischen zwei Lastwagen geraten.
Dieses Mikromobil ist schon wieder so skurril, dass es cool ist. Der nur 1,34 Meter lange Peel P 50 (1961-1963) ist bis heute das kleinste Serienauto. So klein, dass er sogar in einen Fahrstuhl passt. Seit 2011 ist der Peel wieder zu haben, wahlweise mit Elektroantrieb oder 50-Kubik-Motor.
Artemis: laut Lexikon die griechische Göttin der Jagd und des Waldes. Angesichts dieser scheußlichen Mutation eines Porsche Cayenne stehen wir tatsächlich ratlos im Wald.
Einen Tusch für den Kaiser des schlechten Geschmacks, ein Auto wie ein Schlag in die Magengrube. Und wo könnte so etwas besser herkommen als aus China? Die vier Räder des 4,90 Meter langen Changfeng Rhombus sind rautenförmig (!) an den jeweils äußersten Enden montiert.
Haben Sie sich eigentlich schon einmal gefragt, warum BMW noch nie eine fünftürige Fließheck-Limousine gebaut hat? Weil der 5er GT zeigt, dass das Ergebnis furchtbar ist. Wirklich besser wurde dessen fetter Hintern auch nach dem Lifting nicht wirklich.
Oben? Unten? Rechts? Links? Bei Gemälden von Picasso weiß man oft auch nicht, wo die Augen sein sollen. So gesehen macht der nach ihm benannte Kompaktvan dem Meister alle Ehre.
Citroëns Picasso hat übrigens einen nicht minder seltsamen Vetter: Immer, wenn wir einen Nissan Juke sehen, denken wir, dass die Scheinwerfer oben sind. Sind sie aber nicht, denn die runden, ochsenartigen Nüstern darunter beleuchten die Straße.
Und noch einer, der diese "Ratet doch mal, wo die Scheinwerfer sind"-Mode mitmacht: der neue Jeep Cherokee. Da sind wir irgendwie dankbar, dass sich die Markteinführung wegen Getriebeproblemen verzögert.
Als wäre der Twizy nicht schon an sich bizarr genug, muss Renault noch einen draufsetzen. Im Formel-1-Look wirkt die Elektro-Kugel eher wie ein Schneepflug.
Sie sind Fußballstar, haben viel Geld und häufige Auftritte in Boulevardzeitungen? Dann dürfte dieser diskret optimierte Audi R8 genau das Richtige für Sie sein. Für alle anderen gilt: Lieber weggucken.
Gut, der 996 gilt nicht unbedingt als optisch gelungenster Porsche 911. Aber muss man ihm deswegen gleich einen fiesen Look nach dem Vorbild des Films "Manta, Manta" verpassen?
Der neue Fiat 500 ist knuffig und sympathisch. Dann kam man bei Fiat darauf, dessen Design auf Vans zu übertragen. Heraus gekommen ist der unproportionierte 500L Living. Offenbar ist der Multipla-Designer doch noch in Turin angestellt.
Karosserieverkleidungen aus geschäumtem Polypropylen machen die Studie Toyota ME.WE leicht, aber nicht schön: Das Ding ist so erotisch wie eine Kühlbox aus Styropor.
Als wir die Studie des Smart Forjeremy sahen, dachten wir: Das meinen die doch nicht ernst. Meinen sie aber. In der Serie sind die absurden Heckflügel zwar kürzer, aber immer noch bizarr. Fragt sich, ob es bei Flügel-Verlust Ersatz beim Smart-Händler gibt.
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten - oder eben auch nicht. Hierzulande jedenfalls wäre ein gold-schwarzes SUV-Ungetüm wie der Dartz Black Snake nur schwer an den Mann zu bringen. Doch in China - und ausschließlich für diesen Markt ist die neueste Kreatur, Entschuldigung, Kreation des lettischen Tuners Dartz gedacht - dürfte das dekadente Dickschiff durchaus seine Kundschaft finden.
Diskretion ist für den Lamborghini Veneno ein Fremdwort. Sein Design schreit es förmlich hinaus: Schaut her, ich bin der geilste Lambo überhaupt! Quasi ein Ed-Hardy-Shirt auf Rädern.
Beim Anblick des Lada Granta fragt man sich, ob der russische Konzern überhaupt eine Designabteilung hat. Vielleicht hat man es so gemacht wie einst bei der Namensschöpfung Lada: Einfach alle Mitarbeiter fragen.
Die Idee hinter dem BMW i3 ist sicherlich nicht schlecht. Auch technisch bietet er viel Neues. Nur die Karosserie ist zwanghaft auf Modernität getrimmt und wirkt damit unharmonisch.
Viele Messe-Studien werden schnell wieder vergessen. Beim scheußlichen Lexus LF-NX würden wir zur Sicherheit die Verschrottung empfehlen. Wobei er ja fast schon so aussieht.
Man kann den Machern der James-Bond-Filme nur dankbar sein, dass 007 nie Aston Martin Cygnet fahren musste. Mittlerweile hat auch der Hersteller gemerkt, dass ein überteuerter Toyota iQ kein Ruhmesblatt ist und den Cygnet aus dem Programm genommen.
Die eisenharten Lancia-Fans werden jetzt sagen: Was wollt Ihr eigentlich, der Delta ist noch eigenständig und kein verkappter Chrysler. Mag sein, aber kaufen tut ihn trotzdem keiner. Lieber wäre uns eine Rückkehr zu weniger extremen Formen im Stil von Fulvia und Co.
Irgendwie ist der Mini Paceman die Antwort auf eine Frage, die nie gestellt wurde: ein kleines SUV-Coupé mit Allrad. Was kommt als nächstes? Eine Stretchlimousine namens Mini Maxi?
Der griechische Gott Kronos war Anführer der Titanen. So gesehen passt der Name Gronos zu diesem gelben Monster von Mansory. Einziger Pluspunkt: Man findet sein Auto immer wieder. Ansonsten: Oh mein Gott!
Die prollige Millionärsfamilie Geissen kauft gerne beim Tuner Hamann ein. Komisch nur, dass "Ro-bäääärt" einen Bentley genommen hat und nicht dieses Meisterwerk dezenten Geschmacks namens Mystère. Die Verantwortlichen selbst nennen den Range-Rover-Umbau "selbstbewusst mit breiter Brust". Würde passen.