Die Tokyo Motor Show hat eine gewisse Sonderstellung unter den Automessen. Hier werden vor allem Studien gezeigt, oft auch arg futuristische. Davon sind auch bei der diesjährigen Ausgabe der Messe (22. November bis 1. Dezember 2013) jede Menge zu sehen. Darüber hinaus aber werden etliche Top-Weltneuheiten präsentiert, darunter der neue Mini, der Porsche Macan und mehr. Einige davon stehen noch nicht mal auf der fast zeitgleich stattfindenden Messe in Los Angeles. Wir zeigen Ihnen die Highlights aus Tokio
BMW zeigt das M4 Coupé, das allerdings bereits im August 2013 auf dem Concours d'Elegance in Pebble Beach zu sehen war. Der Nachfolger des M3 Coupé ist nur als Studie zu bewundern, die Serienversion steht erst im Januar 2014 auf der Automesse in Detroit. Ihr Hochdrehzahl-Sechszylinder mit Doppelturbo leistet 430 PS.
Zu den Top-Messepremieren gehört das Porsche 911 Turbo Cabrio. Bilder wurden zwar schon im September 2013 veröffentlicht, doch auf einer Messe stand das Auto noch nicht. Auf den deutschen Markt kommt das je nach Version 520 oder 560 PS starke Cabrio im Dezember 2013, die Preise beginnen bei 174.431 Euro.
In Tokio debütiert auch eine weiterentwickelte Variante der bereits im Frühjahr 2013 in Genf gezeigten Subaru-Studie Viziv. Das SUV gibt einen Ausblick auf das Design und den Antrieb künftiger Modelle. In Genf war das noch ein Plug-in-Hybridsystem mit Diesel, jetzt kommt in Ergänzung zum vorderen Elektromotor ein 1,6-Liter-Benziner zum Einsatz. Die Kraftübertragung erfolgt über ein CVT-Getriebe. Zwei weitere E-Maschinen treiben die Hinterachse an. Die schwere Lithium-Ionen-Batterie wurde tief in der Mitte des Fahrzeugs untergebracht.
Weltpremiere für das 4er Cabrio: Auf den zeitgleich stattfindenden Automessen in Los Angeles und Tokio zeigt BMW erstmals den Nachfolger des offenen 3er. Der Frischluft-Bayer erhält erneut ein Metall-Klappdach, doch die Geräuschdämmung soll nun deutlich besser sein. Zur Markteinführung in Deutschland im März 2014 stehen drei Varianten zur Wahl: 420d, 428i und 435i. Die Preise beginnen bei 46.300 Euro für die Dieselversion.
Der Vierzylinder-Turbo im Cooper S holt seine 192 PS aus zwei Liter Hubraum. Die dritte Motorisierung neben Cooper und Cooper S ist ein 1,5-Liter-Diesel mit 116 PS. Marktstart ist im Frühjahr 2014. Trotz höherer Leistung steigen die Preise für den Mini kaum: Sie beginnen bei 19.700 Euro für den Cooper.
Auch der neue Mini ist nun endlich live zu sehen - und zwar auf den Messen in Los Angeles sowie in Tokio. An der Grundform ändert sich wenig, doch die dritte Generation ist zehn Zentimeter länger und misst nun über 3,80 Meter. Auch der Kofferraum wächst um 51 auf 211 Liter. Im Mini Cooper arbeitet ein Benzindirekteinspritzer mit Turbo aus der neuen BMW-Dreizylinderfamilie mit 1,5 Liter Hubraum und 136 PS.
Im Sommer 2013 hat Porsche seiner Luxuslimousine Panamera ein Facelift verpasst. Die Topvariante Turbo S musste sich allerdings noch etwas länger gedulden. Anfang 2014 startet diese mit einem 570 PS starken V8. In 3,8 Sekunden geht es auf Tempo 100, die Spitze wird bei 310 km/h erreicht. Der neue Panamera Turbo S kostet mindestens 180.024 Euro, in der um 15 Zentimeter gestreckten Executive-Variante sind es 197.041 Euro.
Dass eine geschlossene Version des F-Type Roadster kommen könnte, lag schon durch die Coupé-Studie C-X16 aus dem Jahr 2011 nahe. Nun ist sie in Tokio und zeitgleich in Los Angeles zu sehen. Neben den bekannten V6-Motoren aus dem Roadster mit 340 oder 380 PS wird hier ein anderer V8 angeboten. Statt 495 PS leistet der 5,0-Liter-V8 mit Kompressor hier 550 PS. Das Coupé ist schon ab Frühjahr 2014 erhältlich, die Preise beginnen bei 67.000 Euro.
Am 5. April 2014 startet der öfter als Baby-Cayenne apostrophierte Porsche Macan. Das Kompakt-SUV basiert auf dem Audi Q5 und ist knapp 4,70 Meter lang. Unter die Haube kommt ein 340 PS starker Biturbo-V6 mit 3,0 Liter Hubraum, ein weiterer Biturbo-V6 mit 400 PS oder ein Euro-6-Diesel aus dem Q5 mit 258 PS. Die Preise beginnen bei 57.930 Euro.
Schon sehr seriennah wirkt die kleine Suzuki-Studie namens Hustler: Das kastenartige Minimobil kombiniert eine Retro-Optik mit einem hohen Aufbau und zielt auf die in Japan beliebte Kei-Car-Klasse bis 660 Kubikzentimeter Hubraum. Vom Hustler zeigt Suzuki auch ein Coupé mit hinten abgesenktem Dachverlauf.
Auf die Serienversion des NSX müssen Honda-Fans weiterhin warten, doch eine seriennahe Studie ist in Japan zu sehen. Der 4,33 Meter kurze und 1,16 Meter flache Sportler wird von einem noch nicht näher spezifizierten V6-Benziner über die Hinterräder angetrieben. Unterstützend können bei Bedarf die Vorderräder eingreifen, die über zwei Elektromotoren einzeln beschleunigt und abgebremst werden können.
Wird der X-Lander der längst überfällige Nachfolger des Jimny? Dafür spricht, dass der kleine offene Wagen auf dem Jimny basiert. Wie dieser hat der X-Lander einen 1,3-Liter-Motor und Allradantrieb. Hinzu kommen ein neu entwickeltes Schaltgetriebe und ein leichtgewichtiges Hybridsystem.
Toyota will 2015 ein Brennstoffzellen-Fahrzeug einführen. Die in Tokio vorgestellte Studie bietet einen Vorgeschmack darauf. Die Reichweite beträgt rund 500 Kilometer. Das Betanken mit Wasserstoff soll nicht länger als drei Minuten dauern, also etwa so lang wie ein konventioneller Tankstopp. Die von Toyota selbst entwickelte Brennstoffzelleneinheit sowie die beiden Wasserstofftanks lassen dank kompakter Bauweise Platz für vier Insassen.
Auch ein neues SUV von Honda erblickt in Tokio das Licht der Welt. Der Vezel ist die Serienversion der Studie Urban SUV. Er basiert auf dem Jazz und soll schon im Dezember 2013 in Japan starten. In Fernost hat man die Wahl zwischen einem 1,5-Liter-Benziner und dem neuen Hybridantrieb i-DCD (Intelligent Dual Clutch Drive). Letzterer kombiniert einen Benziner, einen Elektromotor und Doppelkupplungsgetriebe. In Deutschland trifft das Mini-SUV erst 2015 ein.
Volkswagen zeigt in Japan eine Plug-in-Hybridversion seines Kleinstwagens. Teile des Antriebssystems teilt sich der Viersitzer mit dem XL1. Vorne arbeitet die Antriebseinheit, bestehend aus einem 0,8-Liter-TDI, einem Elektromotor und einem Doppelkupplungsgetriebe. Hinten befinden sich die Lithium-Ionen-Batterie und ein 33 Liter großer Kraftstofftank. Die Systemleistung liegt bei 75 PS, die rein elektrische Reichweite beträgt beachtliche 50 Kilometer.
Schon der normale GT-R bietet 550 PS und sprintet in 2,7 Sekunden auf Tempo 100. Das in Tokio vorgestellte Nismo-Sportmodell sattelt noch drauf: Hier bringt der 3,8-Liter-V6 gleich 600 PS. Dafür bekommt das Auto größere Turbolader und etliches mehr. Auch das Fahrwerk wird anders abgestimmt und ein Aerodynamikpaket verbessert die Straßenlage. In Japan startet das Auto schon im Februar 2014, Deutschland kommt etwas später zum Zuge. Der Preis steht noch nicht fest.
Mitsubishi stellt einen Hybrid-Van mit dem Namen Concept AR vor. Die apfelgrüne Studie mit kantigen Außenformen vereint Elemente aus den Gattungen SUV und Minivan und soll großzügige Platzverhältnisse bieten.
Auf die steigende Nachfrage nach Fahrzeugen mit Erdgasantrieb reagiert Mazda mit dem Skyactiv-CNG Concept auf Basis des 3. Für den bivalenten Betrieb mit Benzin und Erdgas sind laut Hersteller nur wenige Modifikationen notwendig. Nähere Details zum Erdgas-3er hat Mazda noch nicht bekannt gegeben. In Tokio ist auch ein Hybridmodell des 3 zu sehen, das einen 2,0-Liter-Benziner mit einem Elektromotor kombiniert. Diese Version könnte eventuell auch nach Europa kommen.
Der kleine, zweisitzige Roadster S660 besitzt kurze Überhänge und eine flach stehende Windschutzscheibe. Das Interieur wirkt wesentlich avantgardistischer als die schon seriennahe Karosserie. Der Fahrer sitzt vor einem oben und unten abgeflachten Lenkrad und sieht auf bläulich leuchtende Instrumente. Informationen zur Technik oder zu den Abmessungen hat Honda noch nicht veröffentlicht. Das Auto soll 2015 als japanisches Kei-Car in Serie gehen.
Einen Blick in die nähere Zukunft wirft Mitsubishi mit dem Concept XR-PHEV. Die Studie erinnert an den BMW X6 und stellt eine Kreuzung aus SUV und Coupé dar, allerdings zwei Nummern kleiner als der Bayer. Der frontgetriebene "Crossover Runner" - dafür steht das Kürzel "XR" - verfügt über einen Plug-in-Hybridantrieb. Als Verbrenner agiert ein 1,1-Liter-Turbobenziner, den elektrischen Part übernimmt ein kompakter E-Motor.
Lexus zeigt mit dem RC ein neues, 4,70 Meter langes Sportcoupé. Zwei Varianten sind erhältlich: ein RC 350 mit einem 3,5 Liter großen Sechszylinder-Benziner und ein RC 300h mit Hybridantrieb. Hier sorgen ein Elektro- und ein 2,5-Liter-Ottomotor gemeinsam für Vortrieb. Der Zweitürer rollt wahlweise auf 19-Zoll-Rädern im Zehn-Speichen-Design oder auf 18-Zöllern im Fünf-Speichen-Design vor. Platz bietet der RC für maximal vier Personen.
Crosshiker heißt frei übersetzt "Querfeldein-Wanderer". Suzuki zufolge soll der zweitürige Kraxler kompakte Abmessungen mit dem Gewicht eines Kleinwagens verbinden. Der Crosshiker nutzt die leichtgewichtige Plattform der vor zwei Jahren in Tokio gezeigten Studie G70. So bringt das SUV-ähnliche Fahrzeug nur 810 Kilogramm auf die Waage. Den Antrieb übernimmt ein neu entwickelter Dreizylindermotor mit einem Liter Hubraum.
Nein, zu den Schönheiten der IAA 2013 gehörte der klobige Lexus LF-NX beileibe nicht. Doch die Nobeltochter von Toyota scheint es mit dem kantigen Crossover ernst zu meinen. Jedenfalls werden in Tokio eine weiterentwickelte Optik sowie eine weitere Motorisierung des Kompakt-SUVs vorgestellt. In Frankfurt stand der LF-NX mit Hybridantrieb, in der japanischen Hauptstadt sitzt ein neu entwickelter 2,0-Liter-Turbomotor unter der Haube, dessen Leistung noch nicht verraten wird.
Der Name Levorg setzt sich aus den Wörtern Legacy, Revolution und Touring zusammen. Der 4,69 Meter lange Subaru-Kombi wird von einem Boxer-Turbo mit Benzindirekteinspritzung angetrieben. Die 1,6-Liter-Version leistet 170 PS, während der Zweiliter-Motor 300 PS mobilisiert. Hinzu kommen ein Allradantrieb und das CVT-Automatikgetriebe Lineartronic. Die Markteinführung in Japan ist für Frühjahr 2014 geplant, ein Datum für Deutschland ist noch nicht bekannt.
Einen sehr konkreten Ausblick auf die SUV-Zukunft von Suzuki gewährt der iV-4. Die Serienvariante dürfte den traditionellen Namen Grand Vitara tragen, denn dessen Nachfolge tritt sie an. Laut Hersteller soll die Serienversion des iV-4 ein komplett neues Allradsystem erhalten und 2015 in Europa auf den Markt kommen.
Mitsubishi präsentiert die geländetaugliche SUV-Studie mit dem etwas sperrigen Namen Concept GC-PHEV. Für den Antrieb sorgt ein Plug-in-Hybridsystem, das aus einem 3,0-Liter-V6-Kompressormotor, einem Elektromotor, einer Hochleistungsbatterie und einer Achtstufen-Automatik besteht.
Der BladeGlider ist ein Elektro-Kleinfahrzeug im Pfeil-Design. Angetrieben wird es von Nabenmotoren in den Hinterrädern. Der Fahrersitz ist zentral angeordnet, dahinter befinden sich zwei weitere Sitze. Eine extrem schmale Spurweite vorn und die breite hintere Spur reduzieren den Luftwiderstand und erhöhen den Anpressdruck.
In Deutschland ist die Marke Daihatsu schon seit Anfang 2013 nicht mehr präsent, doch der kleine Roadster Copen wird vielen Fans noch bekannt sein. In Tokio ist ein ähnliches Fahrzeug zu sehen, das allerdings mit einem K geschrieben wird. Der Kopen dürfte ausschließlich in Japan auf den Markt kommen - als kleines Kei-Car. Auch eine Version mit Offroad-Optik ist geplant.
Wie könnte ein japanisches Taxi in einigen Jahren aussehen? Geht es nach Toyota, dann dienen die berühmten London-Taxis als Vorbild. Das JPN Taxi Concept erinnert durchaus an die Black Cabs. Eine elektrische Schiebetür auf der Beifahrerseite und ein niedriger Fahrzeugboden erleichtern den Ein- und Ausstieg. Den Antrieb übernimmt ein nicht näher spezifiziertes Hybridsystem mit einem Erdgas-Verbrennungsmotor.