Die Zeiten, in denen am 1. April per Grafiksoftware ein Porsche 911 und ein Toyota RAV4 gepaart wurden, das Ergebnis mit "Porsche bringt einen Geländewagen" überschrieben wurde, am nächsten Tag "April, April!" hinterherkam und alle lachten, sind vorbei. Auch die, in denen der Grafik-Azubi dem VW Multivan per Photoshop das Dach bis zur Fensterkante abmontiert hat, um das Ganze beziehungsweise Halbe danach als "Das erste Großraum-Cabriolet der Welt" zu verkaufen. Auch die Pressestellen der Hersteller, Zulieferer und Verbände sind im Lauf der Jahre witziger geworden, wie dieses Jahr zeigt. Wie zeigen Ihnen die schönsten Gags zum 1. April 2014.
Er soll so brasilianisch wie Pelé und so deutsch wie Jürgen Klopp sein: Opel hat zum 1.4. das Astra-Sondermodell Copacabana erfunden. Auf dem Dach die brasilianische Flagge, Palmen und tanzende Linien auf den Türen - so sollen die Sonne und Leidenschaft Brasiliens auf europäische Straßen gezaubert werden.
Ein Getränkeautomat kann auch während der Fahrt eiskalte Caipirinhas zubereiten. Viel Alkohol war vermutlich auch bei der Vorbereitung der April-Pressemitteilung im Spiel - nüchtern kann man doch auf sowas gar nicht kommen, oder?
Der Gaúcho hinterm Lenkrad wird in Sportsitze mit echtem Grasbezug gedrückt. Ein handwerkliches Meisterstück, soll es doch gelungen sein, Original-Rasen aus dem berühmten Maracanã-Stadion zu verarbeiten. Genauso authentisch sind die Fußräume mit feinstem Copacabana-Sand gefüllt, zu jedem Sondermodell gibt's außerdem ein Paar heiße Flip-Flops. Die Hupe erklingt wahlweise mit Samba- oder Vuvuzela-Sound.
Ab April 2015 soll der Nissan Qashqai mit biometrischem Gesäßsensor erhältlich sein. Damit kann sich das Auto auf jeden Fahrer einstellen. Die Fahrerin oder der Fahrer muss sich nur ins Auto setzen und binnen weniger Sekunden scannen zwölf im Sitz eingebaute Sensoren den Gesäßbereich, die Oberschenkel und den unteren Rücken ab. Ist der Scan abgeschlossen, wird die Sitzposition eingerichtet, Rück- und Außenspiegel stellen sich in die richtige Position ein und die favorisierte Musik wird ausgewählt und angespielt. "Der neue P.O.2 stellt eine neue Dimension der biometrischen Digitalisierung im Auto dar. Mit dem richtigen Po geht's los", wird Thomas Hausch, Geschäftsführer von Nissan Center Europe, in der Pressemitteilung von Nissan zitiert. Den gibts übrigens wirklich.
Mini UK stellt den ersten Wagen der Welt vor, der von einem aus Teeblättern gewonnenen Biosprit angetrieben wird. Der Wagen ist auch in "Kamille Gelb, "Rot Busch" und "Earl Grey" zu haben. Mit einer Tasse Tee kommt das Auto rund 65 Kilometer weit. Der Wagen verfügt nicht nur über die üblichen Sicherheitssysteme wie ABS und DSC, sondern auch über das neuartige DAT-System. Das steht für "Dunk Avoidance Technology". Damit soll verhindert werden, dass die Insassen oder Passanten Kekse in den Tank einstippen - eine britische Unart. Bei soviel guten Ideen schenken wir dem Mini-Texter doch gleich noch einen ein - in seinen Tee.
Honda kündigt zum 1. April einen Selberbau-Satz für den neuen Jazz an. Damit soll jeder den Wagen bequem zu Hause in der Wohnung montieren können. Die 200.000 benötigten Einzelteile kommen mit der Post, geschraubt wird im Wohnzimmer. "Wir lesen jeden Tag Kommentare in Foren, dass die Fans in der Lage sind, bessere Autos zu bauen als wir. Also gehen wir einen Schritt weiter und lassen die Leute ihr Auto wirklich selber zusammensetzen", wird ein Herr Kuruma Tsukuru zitiert, er soll der Leiter des neuen globalen "Projektes für die Zuhause-Montage" von Honda Amerika sein.
"Junge Menschen fertigen ihre Gürtel, Untersetzer und Krawatten mit der Hand, warum nicht auch ihren Jazz?" Aber: "Nicht jeder kann seinen Jazz selber zusammenbauen. Es erfordert grundlegende mechanische Fähigkeiten, einen kreativen Geist und den starken Wunsch, fertigzuwerden." Da können wir den Beta-Testern nur Glück wünschen.
Skoda will den Yeti als Ice-Special-Edition auflegen. Der Wagen verfügt über einen neu entwickelten Kunstpelz, der von Skoda-Ingenieuren im Himalaya entwickelt wurde. Der Pelz bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Farben. Das Fell soll so dick und luxuriös sein, dass während der Tests im Polarkreis die Heizung ausgeschaltet bleiben konnte. Der neue Yeti wurde unter der Codenummer 010414 entwickelt. Im Preis ist die lebenlange Lieferung von Shampoo, Spülung, Kamm und Pinsel-Sets inbegriffen, um ein gepflegtes Aussehen zu bewahren. Prof. Lukat Date, Leiter der Sonderentwicklungen, sagt laut Pressemitteilung: "Jeder wird die neue pelzige Oberfläche lieben und es mögen, den Yeti zu umarmen und unter der Stoßstange zu kraulen." Da können wir uns nur anschließen.
Sie wissen nicht, was ein Selfie ist? Das geht so: Sie halten Ihr Mobiltelefon in Armeslänge von sich und machen ein Foto von sich. Wenn Ihr Arm lang genug ist, sieht man auf dem Bild auch noch denjenigen oder diejenige in Ihrem Arm. Wenn das nicht Ihr offizieller Partner ist und Sie das Bild bei Facebook posten, können Sie gleich noch ein Selfie von Ihrem neuen blauen Auge machen und das auch hochstellen.
Suzuki Deutschland jedenfalls hat zum 1. April ein Sondermodell namens "Swift Selfie" angekündigt. Das hat eine "würfelförmige Kamera mittig auf dem Rückspiegel" montiert und überträgt die Bilder vom Innenraum gleich zu Facebook, Twitter und Co. Bedient wird die Kamera per Lenkradtaste. Die Bilder am Steuer könnten dann vermutlich so aussehen wie jene, die einem die Polizei immer nach Hause schickt.
Auch die britischen Kollegen der deutschen Pressestellenmitarbeiter haben sich auf den ersten April gut vorbereitet. So teilt die VW Nutzfahrzeuge aus England mit, dass man gemeinsam mit dem Tierschutzverein Rettungshunden das Autofahren beigebracht hätte. Der auf den Hund gekommene Fahrschul-Amarok ist übrigens silbergrau und am Kennzeichen "FR5T April" zu erkennen ...
Die Vorderpfoten bedienen Schalthebel und Lenkrad, die Hinterläufe sind über Gestelle mit Gas und Bremse verbunden. Die Hunde mussten aber erst ein Spielzeugauto an einem Strick ziehen, um ihre fahrerische Kompetenz zu beweisen und an das Steuer eines 180 PS starken Amarok zu dürfen. Dort lernen sie mit Hilfe eines Menschen zu fahren.
BMW England kündigt den "Force Injection Booster" an. Der soll simulieren, dass der Wagen superschnell unterwegs ist, auch wenn der Fahrer ganz langsam fährt. Bei unter 30 km/h wird Energie aus dem Motor über die Luftschlitze direkt als postive Beschleunigungskraft an die Passagiere weitergeleitet. Gleichzeitig soll elektrischer Strom mit niedriger Spannung durch die Sitze geleitet werden, um das Gefühl von hoher Geschwindigkeit zu erzeugen. Die auf dem Bild gezeigte Gesichtsveränderung soll übrigens nicht dauerhaft so bleiben. Nach dem Lesen dieser Pressemitteilung blieb es zumindest auch nicht so und wir hören jetzt wieder auf zu lachen.
Mini in Deutschland hat ebenfalls das aktuelle Fußball-Thema aufgegriffen und vermeldet den Paceman als Special-Edition "GoalCooper". Der Clou an dem Wagen: die Kofferraumklappe dient als Fußballtor.
Ein Treffer mit dem Ball wird durch Sensoren blitzschnell registriert und die Pforte schließt sich in Sekundenbruchteilen.
Ach ja, und für Langeweile im Stau gibts innen noch einen Mini-Kicker. Die coole Idee wird mit Fußmatten in Kunstrasen-Ausführung und weiteren Gimmicks umgesetzt. Da sagen wir: Volltreffer, Mini!
Nach Erhebungen von Continental sei die Zahl der Reifenausfälle durch Marderbisse in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Weltweit müssen mehr und mehr Autofahrer damit rechnen, morgens zumindest einen der Reifen ohne Luft vorzufinden. Continental bietet nun eine feste Armierung der Seitenwand des Reifens durch aufgedampftes Metall mit eingelagerten Kohlefasern an. Durch diese Rüstung kann kein Marder mehr beißen. Und da die Oberfläche extrem glatt ist, sollen nicht einmal die Zähnchen des kleinen Raubtieres leiden. Reifen mit der neuen "AntiBite"-Technologie sind natürlich nur am 1. April im Handel erhältlich. Da beißen wir uns doch gleich mal in einem Satz fest.
Citroën kündigt ein Sondermodell des C4 Cactus an. Zumindest am 1. April. Das Editionsmodell ist dem Fußballverein FC Arsenal London gewidmet und auf elf Fahrzeuge limitiert. Der Wagen ist in den für den Verein typischen Rot-, Blau-, und Goldtönen gehalten. Im Navisystem sind bereits die Routen zu den Auswärtsspielen gespeichert. Darüber hinaus gibts eine Datenbank mit der Torstatistik. Eine Musikliste mit den mitreißendsten Fußballhymnen zum Mitsingen ist vorprogrammiert. Da jubeln wir doch gleich vor Freude!