Kommen aus Japan nur biedere Automobile mit maximalem Praxisnutzen? Von wegen! Ein Rundgang über die diesjährige Tokyo Motor Show beweist das Gegenteil. Kommen Sie mit und besuchen Sie mit uns die Stände der großen Hersteller.
Angelehnt an die Anfang 2015 gezeigte Studie "Luxury in Motion" zeigt Mercedes in Tokio eine Idee für einen autonom fahrenden Van. Zielgruppe ist die sogenannte "Generation Z", die zwischen 1995 und 2010 aufgewachsen ist. Vielleicht werden die Kinder der digitalen Revolution in zwanzig Jahren so herumfahren.
Der Wankelmotor lebt wieder. Und wie! Zwar rückt Mazda noch keine genauen Details zum Antrieb des RX-Vision heraus, aber es wird sich um einen Kreiskolbenmotor handeln. Dessen 4,39 Meter lange Verpackung ist jedenfalls atemberaubend.
Ganz neu ist die Mazda-Studie Koeru nicht, sie stand schon auf der IAA 2015 in Frankfurt. Jetzt wurde aber verlautbart, dass der Wagen im Laufe des Jahres 2016 als CX-6 in Serie gehen wird.
Seit fast zehn Jahren ist der Lexus LS bereits auf dem Markt. Höchste Zeit also für einen Nachfolger des S-Klasse-Rivalen. Wie dieser aussehen könnte, zeigt die Studie LF-FC. Die Buchstaben "FC" stehen dabei für "Fuel Cell", also eine Brennstoffzelle.
Als avantgardistisch konnte man das Subaru-Design bislang höchstens in Einzelfällen bezeichnen. Das könnte sich bald ändern, wenn der neue Impreza genauso vorfährt wie die seriennahe Studie.
Was hier nach oben auf die Bühne gefahren wird, gibt einen Ausblick auf ein künftiges SUV von Subaru. Ob es eine eigenständige Modellreihe oder der Nachfolger des Forester wird, ist noch offen.
Kürzlich hat Porsche den 911 gründlich überarbeitet und ihm einen Dreiliter-Biturbo spendiert. In Tokio wird die Elfer-Palette um die Allrad-Varianten Carrera 4 und 4S erweitert. Sie leisten 370 (Carrera 4) und 420 PS (Carrera 4S), maximal sind bis zu 305 km/h möglich. Wer mag, kann eine aktive Hinterradlenkung ordern.
Mit einer Leistung von 360 PS rangiert der neue Porsche Macan GTS zwischen dem S (340 PS) und dem Turbo (400 PS). Für 73.400 Euro kann er ab sofort bestellt werden.
Auch Nissan befasst sich mit dem autonomen Fahren. Weil man aber auch hier weiß, dass es noch einige Jahre brauchen wird, ist die Studie "IDS Concept" sehr futuristisch gestaltet. Das aus Carbon bestehende Fahrzeug fährt rein elektrisch.
Im legendären Videospiel "Gran Turismo 6" dürfen die Designer und Ingenieure ihren Träumen freien Lauf lassen. So wie zum Beispiel beim Nissan Concept 2020, der in Tokio als 1:1-Modell steht. Die Zahl 2020 verrät durch die Blume, dass in der Studie bereits viel vom nächsten Nissan GT-R steckt.
Wie Mercedes hat auch Nissan junge Menschen mit digitaler Begeisterung im Visier. Der "Teatro for Dayz" beglückt die Facebook-Junkies mit weit öffnenden Türen, Touchscreens statt Instrumenten und einer ständigen Internetverbindung.
Das letzte Auto, was wir mit Sportlichkeit verbinden würden, wäre ein Nissan Note. In Japan sieht man das etwas anders, dort haut die Nismo-Ausführung optisch auf den Putz.
Wenig überraschend sieht das 2016er Mini Cabrio aus wie seine Vorgänger. Aber alles wirkt etwas aufgeblähter. Und das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Das neue Mini Cabrio ist fast zehn Zentimeter länger, 4,4 Zentimeter breiter und 0,7 Zentimeter höher als zuvor. Sehr schön: Die Überrollbügel hinter den Rücksitzen sind endlich dezent integriert worden.
Mit echten Neuheiten hält sich VW in Tokio zurück, schließlich hat der Volkswagen-Konzern derzeit andere Probleme. Deshalb feiert nur das schon auf der IAA gezeigte Tiguan GTE Concept mit Plug-in-Hybrid seine Asien-Premiere.
Formidabel oder fies? Die Antwort auf diese Frage überlassen wir Ihnen und halten uns an den technischen Daten fest: Der neue Prius ist das erste Modell, das auf Toyotas New-Global-Architecture-Plattform basiert. Die Länge wächst auf jetzt 4,54 Meter. Sowohl die Batterie als auch die Elektromotoren werden kompakter.
Zu den interessantesten Autos auf dem Toyota-Stand gehört das Concept Car S-FR, vor allem, weil es schon recht seriennah aussieht. Zur Technik gibt es leider nur wenige Infos - laut Toyota soll ein Frontmotor seine Kraft auf die Hinterachse schicken. Sehr wahrscheinlich wird eine Serienversion in Japan gegen andere Kleinst-Roadster wie den Honda S660 antreten.
Der Toyota Kikai erinnert den Beobachter an die Technic-Modelle von Lego. Das 3,40 Meter lange Konzeptfahrzeug macht sichtbar, was sonst unter dem Blechkleid versteckt ist: Motor, Auspuffrohre und Tank liegen frei. Die drei Sitze im Innenraum sind im Dreieck angeordnet, der Fahrer ist genau in der Mitte platziert.
In Tokio zeigt Toyota auch eine überarbeitete Version des Crossover-Fahrzeugs C-HR Concept. Eine serienreife Version will der Hersteller übrigens auf dem Genfer Salon im März 2016 vorstellen.
Als weiteres Highlight zeigt Toyota auf seiner Heimatmesse den FCV Plus. Das mehr als ungewöhnlich gestylte Gefährt besitzt einen Brennstoffzellen-Antrieb. Die Zelle sitzt zwischen den Vorderrädern, ihre Energie treibt vier Radnabenmotoren an. Der Wasserstofftank befindet sich hinter den Sitzen. Es lässt sich aber auch ein externer Tank anschließen, mit dem der FCV Plus zum mobilen Energie-Lieferanten wird.
605 PS, 305 km/h Höchstgeschwindigkeit und 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h: Der Audi S8 Plus bietet Werte, die auf Ferrari-Niveau liegen. Ob das japanische Kunden jemals ausfahren können?
Die Prologue-Allroad-Studie ist für eifrige Besucher von Automessen ein alter Bekannter, denn er stand schon im April 2015 in Shanghai. Bemerkenswert ist der Plug-in-Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 734 PS.
Zwischen Honda und Toyota muss es eine geheime Absprache geben, dass Wasserstoff-Autos nicht schön aussehen dürfen. Anders ist das Design des Honda FCV Clarity nicht zu erklären. Der gesamte Antriebsstrang ist komplett im Motor- und Getrieberaum untergebracht. So bleibt im Innenraum mehr Platz für die bis zu fünf Passagiere. Die Reichweite des FCV gibt Honda mit über 700 Kilometer an.
Endlich ist er da: der neue Honda NSX. Hinter den Sitzen lauert ein kompakter 3,5-Liter-Biturbo-V6, der gute 500 PS locker macht. Hinzu kommen drei Elektromotoren, welche die Systemleistung auf 581 PS bringen. Zu uns kommt der Honda NSX nicht vor Mitte 2016.
Ist der aber niedlich! Der Honda S660 existiert aufgrund der japanischen Kei-Car-Bestimmungen. Diese Art von Autos dürfen maximal 3,39 Meter lang sein und höchstens die beim Honda namensgebenden 660 Kubik Hubraum haben. Im Gegenzug gibt es für die Besitzer einen Steuerabschlag. Viel wichtiger für Mega-Cities wie Tokio: Es muss kein Parkplatz nachgewiesen werden.
Gegen die Honda-Studie "Project 2x4" sind der Ariel Atom oder der Caterham wahre Komfortkutschen. Wie man sieht, sitzt der Fahrer beim Honda im Freien. Und zwar komplett. Ein vom Motorrad abgeleiteter Vierzylinder mit 999 ccm Hubraum leiset bei 13.000 Umdrehungen 215 PS.
Als Auto kann man den "Wander Stand" von Honda schon nicht mehr bezeichnen. Am besten passt der Name "Fahrkabine". Mit diesem Konzept will Honda die überalterte japanische Gesellschaft mobil halten.
Und auch der putzige "Wander Walker" von Honda spricht ein älteres Publikum an. Wer spontan an einen Elektro-Rollstuhl denkt, liegt nicht verkehrt. Wie das Bild zeigt, können die vorderen Räder in extreme Winkel eingeschlagen werden.
Ein alter Name kehrt in neuer Form zurück: Bereits Ende der 1990er-Jahre bot Suzuki hierzulande ein kleines SUV namens Ignis an. Ab 2016 gibt es wieder solch ein Fahrzeug. Den Antrieb übernimmt sehr wahrscheinlich ein Einliter-Turbobenziner.
Ein Mikro-Pick-up mit Faltdach und Offroad-Beplankung: Diese Kombination geht tatsächlich, wie die winzige (und witzige) "Mighty Deck"-Studie von Suzuki zeigt.
Gleich drei Sitzreihen verbergen sich im Suzuki Air Triser. Ist das Fahrzeug geparkt, können die Möbel unterschiedlich angeordnet werden.
Etwas überraschend mutet die Tatsache an, dass Peugeot seinen 308 GTI in Tokio als Linkslenker zeigt. Ist das Volant irgendwann japan-üblich rechts montiert, gibt es Fahrspaß mit 272 PS.