Aaaaw, Dreiräder sind so süß. Nicht nur, wenn kleine Kinder damit im Garten tollen, sondern auch, wenn Sie einen Motor haben. Sie sehen einfach immer ulkig aus. Vermutlich, weil wir uns über die Jahrzehnte so sehr an vier Räder als automobilen Normalzustand gewöhnt haben. Dabei war das erste Auto der Welt anno 1885/1886 auch ein Dreirad. Seitdem ist viel passiert. Auch im zu Unrecht vernachlässigten Segment der dreirädrigen Fortbewegung. Zwei Räder vorne, zwei Räder hinten, alte Lieferwagen, Renn-Badewannen, Stadtflitzer, Retro-Racer - fast alles ist machbar. Und fast alles finden Sie in dieser Galerie. Ein Muss für echte Fans von zu wenig Rädern.
Unsere Fotoshow der dreirädrigen Automobile beginnt mit dem kanadischen Campagna T-Rex. Er ist vermutlich einer härtesten Hunde, die jemals auf drei Rädern standen. Es ist aber nicht nur sein Design. Denn unter der Haube hat der T-Rex eine Maschine, die man dort nicht unbedingt vermuten würde. Na gut, während seiner langen Bauzeit verfügte er über mehrere Aggregate. Am meisten im Gedächtnis bleibt aber die 20-Jahre-Edition mit ihrem 1,65-Liter-Reihensechser von BMW. Der bringt es auf 160 PS bei 7.750 Touren und ein Drehmoment von 174 Newtonmeter. Ebenfalls dabei: Ein voll einstellbares Fahrwerk sowie eine High-Performance-Bremse mit Stahlflex-Leitungen.
Der 2002 enthüllte Carver One ist das erste Serien-Dreirad mit einer Karosserie, die sich in Kurven neigen kann. Die beiden Sitze sind hintereinander angeordnet. Den Antrieb des 670 Kilo-Gefährts übernimmt ein 68-PS-Vierzylinder, der den Carver in 8,2 Sekunden auf 100 beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Der Hersteller des Carver hat den Geschäftsbetrieb inzwischen eingestellt. Knapp 200 Exemplare dürften sich im Umlauf befinden.
Der Elio P5 nutzt einen 0,9-Liter-Dreizylinder mit 55 PS. Von 0-100 km/h geht es in knapp elf Sekunden, die Vmax liegt bei gut 160 km/h. Das beste am P5 ist sicher sein offizieller Durchschnittserbrauch von 2,8 Liter. Der Elio wurde entwickelt, um mit seiner Größe, Wendigkeit und Sparsamkeit das Mobilitätsverhalten der Amerikaner zu verändern. Bereits 2012 wollte man mit der Produktion beginnen, seitdem wurde - trotz mehr als 65.000 Vorbestellungen - immer wieder verschoben. Nun soll es 2019 soweit sein.
Dieser kleiner, knuffige Dreirad-Laster stammt aus dem Jahr 1959. Dank seiner exzellenten Wendigkeit in engen Straßen wurde er zu einem der populärsten Arbeits-Fahrzeuge Japans. Der Mazda K360 wird von einem Zweilzylinder angetrieben, der unter der Kabine sitzt. Mit diesem Gefährt bot Mazda auch erstmals eine Reihe von Ausstattungen an, die bis dahin in diesem Segment nicht üblich waren. Ein Lenkrad zum Beispiel (anstatt eines Lenkers), eine Sicherheits-Windschutzscheibe sowie eine breite Kabine mit zwei Sitzplätzen, zwei Türen und Fenstern.
Der Morgan 3-Wheeler ist vermutlich das bekannteste Dreirad, das es gibt. Sein klassischer Look, die Ästhetik eines Fahrzeugs aus dem ersten Weltkrieg - es ist schwer, den Kleinen nicht zu mögen. Den Antrieb übernimmt ein Zweiliter-Zweizylinder-Benziner mit 82 PS. Er sitzt vor den Passagieren. Weil der 3-Wheeler gerade mal 550 Kilo wiegt, sorgt das für fantastische Fahrleistungen. Von 0-100 km/h geht es in sechs Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 185 km/h. Seit 2016 ist der 3-Wheeler auch als Elektro-Version mit 63 PS unterwegs.
Polaris ist eigentlich für seine Schneemobile, ATVs und Quads bekannt. Seit 2015 aber haben die Amerikaner auch ein Dreirad im Angebot. Der Slingshot sieht aus wie Batmans Badewanne, fährt aber zum Schreien unterhaltsam. Sein Interieur ist wasserdicht und abwaschbar. Den Antrieb übernimmt ein 2,4-Liter-Vierzylinder von GM. Er leistet 173 PS. Den Slingshot gibt es auch in Deutschland. Hier kostet er ab 29.990 Euro.
Dieser schräge Hund ist ein Reliant Regal. Natürlich stammt er aus Großbritannien. Noch besser als das normale Dreirad ist diese Lieferwagen-Variante. In seinem Heimatland war der Regal so eingestuft, dass man ihn auch mit Motorrad-Führerschein fahren konnte. Produziert wurde das krumme Ding, das aussieht, als könne es auch als Boot verwendet werden, zwischen 1953 und 1973.
Toyota kreierte den i-ROAD Concept als ein urbanes Fortbewegungsmittel. Er sollte die Vorzüge von Auto und Motorrad kombinieren. Der i-ROAD ist nur 2,35 Meter lang, 87 Zentimeter breit und hat drei Meter Wendekreis. Und er wiegt nur 300 Kilo. Sprich: Er kommt überall durch. Mit knapp fünf elektrischen PS scheint er hoffnungslos untermotorisiert, aber bei 45 km/h Topspeed ist das wohl eh egal. Ob er wirklich in Serie geht, ist noch immer nicht entschieden.
Interessanterweise verfügt das weltweit erste Auto mit Verbrennungsmotor über lediglich drei Räder. Es handelt sich dabei natürlich um dem Patent-Motorwagen, der 1885 von Karl Benz erbaut wurde. Der Benz Patent-Motorwagen wird von einem kleinen Zweitakter mit einem Liter Hubraum und 0,66 PS angetrieben.
Es herrscht einiges an Konfusion, ob der Vanderhall Venice Roadster aus Utah nun ein Motorrad oder ein vollständiges Automobil ist. In den USA treibt das teils seltsame Blüten. In Kalifornien beispielsweise wird er als Motorrad geführt. Andere Staaten behandeln ihn als Auto. Nichtsdestotrotz ist er eine spaßige Handling-Maschine. Die 70:30-Gewichtsverteilung dürfte ihn hinten recht leicht machen. Den Antrieb übernimmt ein 1,4-Liter-Turbo von GM. Knapp fünf Sekunden vergehen für den 0-100-km/h-Sprint.