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Mercedes Sprinter (2021): Mehr OM 654, neue Automatik

Neu ist das innovative Schiebetürsystem "Speed Delivery Door"

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Ob Paketdienst oder Baustellen-Pritsche: Der Mercedes Sprinter ist allgegenwärtig. Jetzt bekommt der beliebte Transporter eine Modellpflege mit geänderten Motoren und neuen Features, darunter eine besondere Tür an der Seite. Erst vor wenigen Tagen hatte Mercedes den neuen Citan vorgestellt.

Im Mittelpunkt der Aktualisierung steht der aus dem Pkw-Portfolio von Mercedes bekannte 2,0-Liter-Diesel OM 654. Der Vierzylinder ist in Kürze in bis zu vier Leistungsstufen bestellbar. Ebenfalls aus dem Pkw-Programm der Marke mit Stern übernimmt der Sprinter dann in allen Varianten das 9G-TRONIC Automatikgetriebe, ergänzend zum 6-Gang-Schaltgetriebe.

Als dritte technische Neuheit folgt für den Sprinter 4×4 im September der Verkaufsstart eines neuen Allradantriebs mit Torque-on-Demand-System. Er ersetzt das bisherige zuschaltbare System. Zu diesen Zugewinnen an Fahrkomfort kommt ab diesem Monat zudem die sogenannte "Speed Delivery Door".

Nachdem der Vierzylinder-Diesel OM 654 im Sprinter bislang ausschließlich für den Kastenwagen und das Fahrgestell mit Hinterradantrieb erhältlich war, bietet Mercedes das Aggregat ab September als alleinigen Verbrennungsmotor für alle Versionen an, inklusive der neuen Allradvariante. Der nach der Schadstoffnorm Euro VI-E bzw. Euro 6d eingestufte OM 654 ist - je nach gewählter Antriebs- und Karosserievariante - in bis zu vier Leistungsstufen mit 84 kW (114 PS), 110 kW (150 PS), 125 kW (170 PS) und 140 kW (190 PS) bestellbar.

Im Vergleich zum Vorgängeraggregat weist der aus dem Mercedes Pkw-Programm überführte Vierzylinder einen verbesserten Geräusch- und Schwingungskomfort auf. Neben der höheren Laufruhe und Durchzugskraft ist es im Fahrzeug laut Mercedes deshalb angenehm leise, und störende Geräusche sind reduziert.

Die Kombination von Aluminium-Block und Stahlkolben, Stufenmulden-Brennverfahren und Nanoslide-Zylinderbeschichtung zur Verringerung der innermotorischen Reibung ermöglicht zusammen mit der Mehrwege-Abgasrückführung und der motornahen Abgasnachbehandlung zudem geringe Verbräuche und niedrige Emissionen. Durch die motornahe Anordnung arbeitet die Abgasnachbehandlung bei geringem Wärmeverlust und unter günstigen Bedingungen.

Als weitere Übernahme aus dem aktuellen Pkw-Programm kombiniert Mercedes im Sprinter den 2,0-Liter-Diesel mit dem 9-Gang-Automatikgetriebe. Die moderne Kraftübertragung ersetzt die bisherige 7-Gang-Box. Ihre neun Gänge halten zusammen mit der ausgeprägten Overdrive-Charakteristik die Motordrehzahlen in jeder Fahrsituation möglichst niedrig, wodurch der Kraftstoffverbrauch sowie das Vibrations- und Geräuschniveau weiter merklich sinken.

Optimierte Hydraulikelemente ermöglichen zudem schnelle und kaum merkliche Schaltvorgänge fast ohne Zugkraftunterbrechung. Mit "Drive Select" und Schaltpaddles am Lenkrad kann der Fahrer manuell in das aktuelle Schaltprofil eingreifen. Weiteres Plus: Trotz zwei zusätzlicher Gänge benötigt die 9G-TRONIC Automatik ebenso wenig Bauraum wie der Vorgänger 7G-TRONIC PLUS. Unverändert im Programm bleibt die manuelle Schaltung mittels 6-Gang-Schaltgetriebe.

Wie bisher ist der Sprinter in seinen geschlossenen und offenen Baumustern nicht nur mir Vorder- und Hinterradantrieb bestellbar, sondern auch mit Allradantrieb - und das zum September mit einem völlig neuen System, ebenfalls in Teilen entlehnt aus dem aktuellen Baukasten der Mercedes-Pkw.

Anders als beim zuschaltbaren Vorgängersystem, das im 4x4-Modus 35 Prozent des Drehmoments an die Vorder- und 65 Prozent an die Hinterachse leitete, kann dieses die Antriebsmomente situationsabhängig und ohne Zutun des Fahrers vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen (Torque-on-Demand).

Für die Momentenverteilung sorgt eine in das Verteilergetriebe integrierte elektronisch geregelte Lamellenkupplung. Ist im normalen Fahrbetrieb die Lamellenkupplung offen, treibt ausschließlich die Hinterachse das Fahrzeug an. Bei geschlossener Kupplung kommt die Vorderachse ins Spiel. Das sorgt für eine hohe Traktion. Weiterer Vorteil gegenüber dem vorherigen zuschaltbaren Allradantrieb: Zusätzlich zum höheren Komfort durch die automatische Momentenverteilung arbeitet das neue System deutlich leiser.

Sobald die Fahrsituation es erfordert, wird der Antriebsmoment an die Vorderachse geleitet. Wird dieser nicht mehr benötigt - beispielsweise bei starken Bremsmanövern mit ABS-Eingriff - wird der vordere Antriebsstrang abgeschaltet und das Moment auf null reduziert. Bei drohendem Unter- oder Übersteuern unter Last wird zunächst das Antriebsmoment so verteilt, dass sich das Fahrzeug stabilisiert. Erst wenn diese Maßnahmen nicht zu einer Beruhigung führen, greifen die an das 4×4-System angepassten Regelsysteme ESP oder 4ETS ein.

Der neue Sprinter 4x4 ist standardmäßig in Kombination mit dem 140 kW (190 PS) starken OM-654-Motor und 9G-TRONIC Automatikgetriebe erhältlich - und das bis zu einer Gewichtsklasse von 5,5 Tonnen zGG.

Zu den Zugewinnen an Fahrkomfort kommt beim Sprinter ab diesem Monat ein weiteres Plus an Ergonomie und Sicherheit. So bietet Mercedes für den vielseitigen Transporter das innovative Schiebetürsystem "Speed Delivery Door" ab Werk an. Hierbei handelt es sich um eine automatische, sensorgesteuerte Doppelschwingtür auf der Beifahrerseite, die auf Wunsch die seitliche Schiebetüre zum Laderaum ersetzt.

Eine Lichtschranke erkennt den Fahrer, sobald dieser vom Fahrersitz aus den Laderaum betritt. Die Speed Delivery Door wird daraufhin automatisch entriegelt und geöffnet. Das spart Zeit und entlastet den Fahrer, denn dieser kann das Fahrzeug mit den Paketen in der Hand ohne weitere Handgriffe verlassen und die Tür schließt sich hinter ihm automatisch. Das Absetzen und erneute Anheben der Ware wie bei konventionellen Schiebetüren üblich entfällt. Eine automatische Verriegelung lässt sich als zusätzliche Option mitbestellen.

Weiterer Vorteil für mehr Sicherheit: von innen ist die Speed Delivery Door durchsichtig. Der Fahrer hat deshalb vor dem Ausstieg Einsicht auf den Fußweg. Das Kollisionsrisiko mit Passanten, insbesondere Radfahrern, kann dadurch reduziert werden.

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