Hier fahren Sie besser!
Neu- und Gebrauchtwagen auf automobile.at

Mercedes 190 E Evo II mutiert zum Restomod auf C 63-Basis

Der sogenannte Franken-Benz wurde von Piper Motorsport nach den Vorgaben eines unbekannten Kunden gefertigt ...

Motor1.com Deutschland: Auto-Tests, Auto-News und Analysen
Marke wählen

Der Mercedes-Benz 190 E Evo II ist ein Auto, das in den 1980er- und 1990er-Jahren automobile Geschichte geschrieben hat. In rund zehn Jahren hat er in zahlreichen internationalen Wettbewerben - wie der DTM - Titel am laufenden Band gewonnen und ist so zu einem wahren Mythos des internationalen Motorsports geworden.

Kürzlich hat Piper Motorsport ein schwarzes Exemplar dieses Mercedes-Benz in die Hände bekommen, und daraus einen beispiellosen Restomod kreiert. Dabei wurde die klassische Linie des W 201 ästhetisch beibehalten, aber die Mechanik und das Interieur von einem viel moderneren C 63 AMG V8 aus dem Jahr 2010 übernommen. Hier ist das Ergebnis ...

Mercedes-Benz 190E Evo II Restomod auf C 63 AMG-Basis

Beim Design war es das Ziel des Karosseriebauers, die klassische Linie der Limousine nicht übermäßig zu verändern, sondern einige modernere Elemente hinzuzufügen. Beispiele dafür sind die Frontscheinwerfer, die mit neuen Linsen modifiziert wurden, um das originale Bi-Xenon-System des C 63 beibehalten zu können. Oder die Leichtmetallfelgen mit breitem Felgenbett und einem für die Evo II-Ära typischen Design. Oder die vier Endrohre.

Das Interieur ist allerdings eine ganz andere Angelegenheit. Hier hat man sich die Mühe gemacht, das gesamte Innenleben (einschließlich der Elektrik) aus dem C 63 AMG-Spenderfahrzeug zu verpflanzen.

Im Inneren der Karosserie dieses W 201 finden sich neben dem Armaturenbrett und dem Lenkrad des W 204 auch wesentlich modernere Sitze, die mechanisch auf dem inzwischen extrem seltenen Original-Recaro des W 201 basieren. Das Gestühl wurde jedoch mit Stahlverstärkungen versehen, um den heutigen Sicherheitsstandards zu entsprechen.

Apropos Stahl: Nicht nur die Sitze, sondern die gesamte Karosserie und die Türen wurden verstärkt, um dem Originalchassis die richtige Torsionssteifigkeit zu verleihen, damit es dem Drehmoment und der Leistung des V8-Motors standhalten kann.

Im Mittelpunkt des Projekts stand die große Herausforderung, den Motorraum so zu gestalten, dass er den majestätischen 6,2-Liter-V8 mit (nicht originalem) Kompressor des C 63 AMG aufnehmen kann. Der große Motor erforderte eine Reihe von Modifikationen unter dem Fahrzeug, um ihn zusammen mit dem 7G-Tronic-Automatikgetriebe samt Drehmomentwandler und den vielen Kühlern des AMG-Spenders unterzubringen.

Auch die oberen Aufhängungen der Radaufhängung mussten modifiziert werden, um ein moderneres KW-Setup zusammen mit der großen Original-Bremsanlage des C 63 unterzubringen.

Eine Besonderheit? Der installierte Kompressor erforderte auch den Einbau eines zusätzlichen Kühlkörpers. Da im Motorraum des W 201 kein Platz mehr ist, hat sich der Tuner für den Einbau im Kofferraum entschieden.

Abschließend nahm Piper Motorsport auch einige Änderungen an eher traditionellen Bauteilen vor: So zum Beispiel dem Scheibenwischermotor, der nicht vollständig verpflanzt werden konnte und den Ausbau des automatischen Sensors erforderte. Oder an den Türschlössern, die mehr als 50 Stunden Arbeit erforderten, um vom 204er auf den 201er umgestellt zu werden und es dem künftigen Besitzer zu ermöglichen, den Wagen mit einem modernen Schlüssel zu öffnen.

Bereits 2018 hatte Piper einen ähnlichen Frankenstein-Benz erschaffen. Was der aktuelle Umbau gekostet hat, wissen wir nicht. Günstig war es aber sicher nicht. Aber ein serienmäßiger 190 E Evo II ohne AMG-Technik aus den 2010er Jahren ist ja auch nicht billig ...

© Motor1.com