Modifizierte Studie soll schon im März gezeigt werden, so ein Medienbericht.
Die Designstudie ID.Life musste bekanntlich neu gestaltet werden. Das Ergebnis soll nicht wie ursprünglich geplant als ID.2 auf den Markt kommen, sondern den altbekannten Namen Golf tragen. Das berichtet nun Autocar unter Berufung auf VW-Insider.
Wer die Nachrichten zu Volkswagen verfolgt, dem ist seit Wochen klar, dass unter dem neuen Double Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer kein Stein auf dem anderen bleibt. So wurde die Plattform SSP nach hinten verschoben, weswegen eine modifizierte "MEB+"-Plattform erfunden werden musste; außerdem wurde das Design für den Trinity und den ID.Life über den Haufen geworfen und der Designchef ausgetauscht.
Mit dem Entwurf des ID.Life scheint Thomas Schäfer besonders unzufrieden gewesen zu sein, weswegen das Auto angeblich nochmal neu gezeichnet werden musste.
Nun schreibt Autocar, das Ergebnis solle schon im März als neue Studie gezeigt werden. Zu erwarten sei eine konventionellere Fließheckform, die unter der Leitung des neuen VW-Chefdesigners Andreas Mindt entwickelt wurde. Außerdem soll das für 2025 geplante neue Elektro-Einstiegsmodell den Namen Golf tragen. Es soll zudem nicht bei 25.000 Euro beginnen, sondern schon bei 22.500 Euro.
Der neue Elektro-Golf soll auch der erste Volkswagen sein, der auf der neuen MEB-Plus-Plattform basiert. Diese soll neue prismatische Lithiumeisenphosphat-Batteriezellen (LFP) erhalten, was wohl auch den niedrigen Preis erklärt. Die Ladeleistung soll bis zu 200 kW erreichen.
Dass Schäfer Modellbezeichnungen wie ID.Golf in Erwägung zieht, ist bereits länger bekannt. "Wir haben ikonische Markennamen, Golf und GTI. Es wäre verrückt, sie sterben zu lassen und sie aus der Hand zu geben", so der Chef der Wolfsburger Marke im vergangenen Herbst. Allerdings dachte Schäfer damals an den Nachfolger des ID.3. Nun heißt es dagegen, dass der Name für das Einstiegsmodell geplant ist, also die Serienversion des ID.Life.
Und nun wird es etwas dubios. Das neue Modell soll nämlich nach dem Artikel "rund 4.250 Millimeter" messen; damit hätte das Auto laut Bericht eine Länge zwischen Polo und Golf. Das klingt für uns fragwürdig, denn der Polo misst 4,07 Meter, während der Golf bei 4,28 Meter liegt. Mit 4,25 Meter wäre das Auto deutlich größer als die nur 4,09 Meter lange Studie ID.Life und hätte ziemlich genau die Länge des heutigen VW ID.3 (4,26 Meter) oder auch des Golf. Möglicherweise handelt es sich um einen Hör- oder Tippfehler.
Zum Start soll es den Wagen jedenfalls nur als Fronttriebler geben - diese Eigenschaft wurde wohl vom ID.Life übernommen. Da die Plattform MEB-Plus aber auch Allradler unterstützen soll, wäre eine 4WD-Version nicht ausgeschlossen.
Schäfer soll auch beschlossen haben, dass die Bezeichnung GTX durch das altbekannte GTI-Label ersetzt werden soll - möglicherweise schon beim ID.2 alias ID.Golf. Wie die GTI-Modelle mit Verbrenner sollen auch die Elektro-GTIs keinen Allradantrieb, sondern Frontantrieb erhalten.
Die 2022 gezeigte, weiterentwickelte Version des Cupra UrbanRebel soll schon Ähnlichkeit mit dem elektrischen Golf GTI haben. Die Studie sollte mit ihrem 166-kW-Frontantrieb den Tempo-100-Sprint in 6,9 Sekunden erledigen. Für den Elektro-Golf-GTI sind ähnliche Daten zu erwarten, so der Artikel.
Innen soll der neue ID.2 einen Drehknopf in der Mittelkonsole erhalten, der die Touch-Slider ersetzen soll, die beim ID.3 so kritisiert wurden. Diese Neuheit soll bei der dritten Generation des VW Tiguan debütieren, die noch 2023 vorgestellt werden soll.
Unser Titelbild zeigt den aktuellen VW Golf GTI.